Snow Space Salzburg
Skigebiet testet Skibusse mit Elektromotor
Skibusse mit 100 Prozent grünem Strom betreiben – das hat sich Snow Space Salzburg zum Ziel gesetzt, um seine CO2-Bilanz zu reduzieren. Derzeit werden mehrere Elektrobus-Modelle im Skigebiet vor Ort umfangreich getestet.
ST. JOHANN, WAGRAIN, FLACHAU. Mehr als 20 Skibuslinien betreibt Snow Space Salzburg in seinen Orten St. Johann, Wagrain und Flachau. Die Busse bringen die Skigäste zu allen Talstationen des Skigebiets und nach dem Skitag wieder zurück. Um diesen Service künftig umweltfreundlicher zu gestalten, bemüht sich das Seilbahnunternehmen derzeit um den Einsatz von neuen Antriebstechnologien. Drei Elektrobus-Modelle von Mercedes, Silenth und MAN werden bereits seit der zweiten Jännerwoche für den Einsatz getestet.
Video von Snow Space Salzburg zum Test der Elektrobusse:
Skibus ist ein CO2-Treiber
4.148 Tonnen CO2 werden pro Winter im Bergbahnbetrieb von Snow Space Salzburg ausgestoßen. Das sei vergleichsweise ein geringer Anteil auf die Zahl der Gäste gerechnet: Durchschnittlich sind das pro Skigast pro Tag rund 2,3 Kilogramm CO2 – das entspricht in etwa einer sieben Kilometer langen Autofahrt. Deutlich mehr Einfluss habe die Wahl des Verkehrsmittels und die Art der Unterbringung. Pro Wintersaison kommt man auf rund 800.000 Beförderungen mittels Skibussen. Der Skibus schlägt sich als einer der Haupt-CO2-Treiber in der Bilanz der Bergbahnen nieder. Dementsprechend stellen die Skibusse eine zentrale Säule in der Nachhaltigkeitsstrategie von Snow Space Salzburg dar. Ziel ist es, im eigenen Fuhrpark die CO2-Emissionen zu minimieren.
"Unser Handeln hat Einfluss auf die Natur. Alle unsere Tätigkeiten werden jedoch von der Prämisse geleitet, diese so umweltverträglich wie möglich zu gestalten."
- Wolfgang Hettegger, Vorstandsvorsitzender von Snow Space Salzburg
Gelände bietet neue Chancen
Vier eigene Skibusse in Wagrain betreibt Snow Space Salzburg derzeit selbst mit eigenen Mitarbeitern, der Busbetrieb in Flachau und St. Johann wird an Albus und an Postbus ausgegliedert. Albus als jahrelanger Partner des Skigebiets sieht es als Herausforderung, vor Ort die neue Antriebstechnologie zu testen. Der Versuch ist insofern spannend, da Elektrobusse im ländlichen Raum mit anderen Voraussetzungen konfrontiert sind als im Stadtverkehr. Zwar setzen die Kälte und das ständige Stop&Go der Batterie zu und schränken die Reichweite ein, andererseits ermöglicht die Geländeform mehr Möglichkeiten zur Rekuperation (Energierückgewinnung beim Bergabfahren).
Wenn, dann nur mit Ökostrom
"Im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie macht das Ganze natürlich nur Sinn, wenn man die Busse auch mit grünem Strom tanken kann. Unsere Seilbahnen betreiben wir schon jetzt mit 100 Prozent erneuerbarer Energie, dementsprechend könnten wir auch die Busse mit Öko-Strom betreiben", erklärt Pressesprecher Simon Guggi.
Tests werden Aufschluss geben
Ein Zeitpunkt zur möglichen Einführung von Elektrobussen hängt noch von den Testergebnissen ab. Ebenso können Wirtschaftlichkeitsrechnungen erst nach den Tests angestellt werden. Sollte eine Umstellung auf Elektrobusse erfolgen, würden die vier betriebseigenen Busse vom Seilbahnbetrieb ausgetauscht, die anderen Busse müssten dementsprechend die Partner gegen Elektro-Modelle austauschen. Die Lade-Infrastruktur würde Snow Space Salzburg als Auftraggeber zur Verfügung stellen. Getestet wird derzeit mit einer mobilen Ladestation vor Ort. Zeitlich gesehen gibt es aber ideale Bedingungen: Die Busse verkehren nur tagsüber während des Skibetriebs und können in der Nacht wieder geladen werden.
Pistenraupe mit Wasserstoff bald im Einsatz
Im März ist ein Termin geplant, um die gesamte Nachhaltigkeitsstrategie von Snow Space Salzburg für die nächsten Jahre zu präsentieren. Unter anderem soll dann auch die erste Wasserstoffpistenraupe präsentiert werden.
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