Pyrotechnik Brandecker
Nachfrage nach Raketen ist nach wie vor gut
Die Wochen vor dem Jahreswechsel sind für Pyrotechniker Stefan Brandecker die stressigsten des Jahres. Der Experte spricht über den steigenden Stellenwert des Umweltgedankens und gibt Tipps für den richtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern.
PFARRWERFEN. Wenn für die einen die ruhige Zeit beginnt, starten für Pyrotechniker Stefan Brandecker die stressigsten Wochen des Jahres. "Ab zwei Wochen vor Weihnachten bis zum Jahreswechsel ist bei uns Ausnahmezustand", erklärt der Pfarrwerfener. "Da sind dann durchaus Arbeitstage mit 14 bis 16 Stunden dabei".
Supermarktkunden kehren zu Profi zurück
Trotz des Verbots von Feuerwerkskörpern in den Pongauer Ortsgebieten läuft das Geschäft heuer gut. "Man muss klar zwischen Orts- und Gemeindegebiet unterscheiden", erklärt Brandecker. "Außerhalb der Ortstafeln ist das klassische Kleinfeuerwerk auch für Privatpersonen weiterhin erlaubt", weiß der Experte. Viele Supermarktketten und Baumärkte haben die Silvesterraketen bereits vor einigen Jahren aus ihren Sortimenten genommen: "Daher spüren wir trotz steigender Umweltbedenken kaum Rückgänge in der Nachfrage", schildert Brandecker.
Maisstärke statt Plastik
Außerdem mache sich der Umweltschutzgedanke auch in der Bauweise der Feuerwerksartikel zunehmend bemerkbar: "Die Kapseln, die die Zündschnur abdecken, sind zum Beispiel mittlerweile nicht mehr aus Plastik sondern aus Maisstärke". Außerdem gebe es inzwischen viele Produzenten, die klar auf nachhaltige Produkte setzen. Auch geräuschreduzierte Feuerwerksartikel würden immer stärker nachgefragt. Probleme sieht Brandecker aktuell in den Lieferketten: "Wir importieren viel aus China. Die bis vor kurzem durchgesetzte Null-Covid-Politik führt oft zu Verzögerungen." Gerade vor den Feiertagen seien derartige Verschiebungen schmerzhaft.
"Knallerei vor Weihnachten unnötig"
Die Teuerung mache sich bei Brandecker insbesondere bei den Transportkosten bemerkbar. So gebe es heuer zwar Anstiege bei den Preisen für Feuerwerksartikel. Brandecker betont aber: "Wir können die hohen Kosten natürlich nicht eins zu eins an die Kundinnen und Kunden weitergeben". Vertrieben werden die Produkte auf Bestellung und an den klassischen "Standln". Das Geschäft an den Verkaufsständen beginnt für das Pfarrwerfener Unternehmen traditionell am 26. Dezember. "Vor Weihnachten muss die Knallerei wirklich nicht sein", stellt der Pyrotechniker seine Sicht der Dinge klar.
Alkohol und Pyrotechnik verträgt sich nicht
Rund um Silvester mahnt der Pfarrwerfener auch zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerkskörpern. Bei den immer beliebter werdenden Komplettfeuerwerken sei vor allem ein gerader Untergrund wichtig, damit die Batterien nicht umfallen. Für Unfälle mit Raketen sieht Brandecker einen Hauptgrund: "Die Leute trinken einfach zu viel." Vom Krankenhaus Schwarzach heißt es diesbezüglich, dass ein Großteil der Verletzungen in Zusammenhang mit Feuerwerkskörpern die Hand betreffen würden. Das sei auf Böller und Raketen zurückzuführen, die zu lange festgehalten werden.
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