Hasenpest im Pongau
Zweiter Fall von Tularämie in Pongauer Gemeinden

Finden Sie einen toten Wildhasen benachrichtigen Sie bitte den örtlichen Tierarzt. | Foto: pixabay
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Bereits Ende März wurde in der Gemeinde Werfen ein toter Hase aufgefunden, der an der Wildkrankheit Tularämie verstorben war. Jetzt meldet auch Altenmarkt einen infizierten Wildhasen.

ALTENMARKT, WERFEN. Tularämie oder Hasenpest ist eine auf den Menschen übertragbare Wildtierkrankheit, die meist Wildhasen, aber auch andere Nagetiere befällt. In den beiden Gemeinden Werfen und Altenmarkt wurde im Abstand von einem Monat jeweils ein Fall bekannt. Es handelte sich immer um Hasen, die tot aufgefunden wurden und bei deren Untersuchung die Krankheit festgestellt wurde. "Es gab ein paar Fälle bei Tieren und es ist eher zu befürchten, dass es noch mehr werden", sagt Werfens Bürgermeister Hubert Stock. Bisher habe es in der Gemeinde noch keinen Menschen getroffen. "Die Leute melden tote Tiere bei Jägern oder unserer Tierärztin, aber rühren die Tiere nicht an", fährt Stock fort.

Möglichkeiten zur Übertragung

Der verantwortliche Erreger Francisella tularensis soll hochansteckend sein, weshalb es zu den unterschiedlichsten Übertragungsarten kommen kann. "Der Großteil der Bevölkerung bleibt davon unberührt", erklärt Stock, "betroffen sind eher Jäger und Landwirte, diese kennen sich aber meist mit dem Umgang mit infizierten Tieren aus."
Eine Infektion kann durch folgenden Faktoren geschehen:

  • Über den Kontakt mit Haut oder Schleimhaut von infektiösem Tiermaterial
  • Den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem, kontaminierten Fleisch
  • Durch Mückenstiche oder Zeckenbisse
  • Trinken von kontaminierten Wasser
  • Einatmen von infektiösen Staub
  • Durch das Abhäuten von kranken, getöteten Feldhasen
  • Durch die Arbeit mit landwirtschaftlichen Produkten – beispielsweise Heu – die mit Exkrementen von Mäusen kontaminiert sind.

Symptome und Behandlung

Die in Österreich gemeldeten Tularämiefälle bei Menschen sind meist auf einen Kontakt mit Feldhasen zurückzuführen. Bis zum Auftreten erster Symptome kann es bis zu 14 Tage dauern, dies ist abhängig von der Infektionsdosis, dem Infektionsweg und der Virulenz des Erregerstammes. Meist entsteht an der Kontaktstelle ein schmerzloses Geschwür. Damit einhergehende häufige Symptome sind, laut österreichischem Sozialministerium, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und schmerzhafte Schwellung der regionalen Lymphknoten. Je nach Art der Infektion kann es zu unterschiedlichen Krankheitsverläufen kommen. Eine rechtzeitige Behandlung mit Antibiotika würde gute Erfolge zeigen.

Darauf ist zu achten

Um sich und andere zu schützen sollten drei wichtige Verhaltensmaßnahmen eingehalten werden:

  1. Verendete Hasen, aber auch andere tote Nagetiere dürfen nicht berührt werden. Bitte unverzüglich den örtlichen Tierarzt informieren.
  2. Bei der Arbeit mit landwirtschaftlichen Produkten, die mit Mäusekot kontaminiert sein könnten, soll ein geeigneter Mundschutz getragen werden.
  3. Falls einige Tage nach Zeckenbissen oder der Arbeit mit landwirtschaftlichen Produkten (Heu oder andere staubende Produkte) Krankheitssymptome auftreten, unverzüglich einen Arzt aufsuchen.
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