Bischofshofen
So wird für Kinder und Senioren in einer Küche gekocht
BISCHOFSHOFEN (aho). Praktische Ideen von Diätologin Melanie Lindner und eine Führung durch die Kindergartenküche in Bischofshofen setzten das Projekt „Guten Appetit“ kürzlich fort. Dahinter steckt der Gedanke, ein möglichst großes Netzwerk aufzubauen, den gemeinsamen Austausch zu fördern und laufend voneinander zu profitieren.
Gemeinsame Küche für alle Zielgruppen
Das Projekt stammt von AVOS Prävention und Gesundheitsförderung und wird vom Fonds Gesundes Österreich und dem Gesundheitsressort des Landes Salzburg kofinanziert. Dabei treffen sich Vertreter aus insgesamt zehn Seniorenwohnheimen aus ganz Salzburg an unterschiedlichen Standorten um Vorträgen zu lauschen, sich weiter zu vernetzen und um zu sehen, wie etwa die Kombination der Speisen für Senioren und Kindergartenkinder mit möglichst wenig Aufwand bewältigt wird. Gesund und bedarfsgerecht für alle Zielgruppen funktioniert auch in einer gemeinsamen Küche.
Kinder essen auch Sauerkraut
Bischofshofen ist jedoch ein Spezialfall: Hier gibt es direkt im Kindergarten eine Extra-Küche. „Pro Tag bereiten wir an diesem Standort rund 190 Essen zu”, erzählt Küchenmeister Horst Rossin. Der große Vorteil dabei: „Hier können wir ganz auf die Kinderwünsche eingehen.“ Generell passe der Geschmack von Jung und Alt beim Essen oftmals nicht zusammen. Während die Älteren etwa oft auch gerne Beuschel essen würden, könne man diese Speise Kindern kaum servieren. „Beim Sauerkraut haben wir uns allerdings etwas einfallen lassen. Wenn wir es grob faschieren, kommt es bei den Kindern ganz gut an – und so essen sie es auch“, sagt Rossin. Der Speiseplan in der Kindergartenküche ist auf acht Wochen festgelegt, was sich mit einem Mittagsmenü täglich gut bewältigen lässt.
Knorpelfisch dient der Sicherheit
Darüber hinaus verfügt die Küche im Kindergarten über ein eigenes Lebensmittelmagazin – alles wird frisch gekocht. Auch Bedenken seitens der Eltern werden ernst genommen: So greift man auf den Knorpelfisch Seeteufel zurück, um Probleme mit Gräten zu verhindern. Was Rossin besonders freut: „Die Kinder kommen oft auch in die Küche und holen sich zwischendurch kleine Leckereien.“
Schluckbeschwerden ernst nehmen
Im Vorfeld der Führung hat Diätologin Melanie Lindner im Seniorenwohnheim ihren Workshop „Einführung in die Kostformen abgehalten“. „Vor allem Kau- und Schluckbeschwerden nehmen im Alter zu, Schluckstörungen sind ernst zu nehmen“, betont sie. Für die Teilnehmer vor Ort hat es dabei auch zahlreiche Tipps zu Vollkost, leichter Vollkost, Diabetes mellitus, vegetarischer Kost und Breikost gegeben.
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