Großeinsatz in Wagrain
"Skifahrer sollen ausgelöste Lawinen melden"
In Wagrain ist gestern eine große Lawine abgegangen. Die Bergrettung vermutet, dass das Schneebrett von Variantenfahrern ausgelöst und nicht gemeldet wurde. In einem Großeinsatz mussten Einsatzkräfte den Lawinenkegel nach möglichen Verschütteten durchsuchen. Gefunden wurde bis zum Abend niemand.
WAGRAIN. In Wagrain musste die Bergrettung gestern gemeinsam mit der Alpinpolizei und den Hundeführern zu einem Großeinsatz ausrücken. Wintersportler dürften abseits der gesicherten Pisten — unweit der Bergstation "Top Liner — ein größeres Schneebrett ausgelöst haben.
Zahlreiche Skispuren im Lawinenbereich
Da der Lawinenabgang von niemandem beobachtet wurde, war unklar, ob sich unter den Schneemassen Personen befanden. Mitarbeiter der Bergbahnen alarmierten die Einsatzkräfte, nachdem sie den Lawinenkegel bemerkt hatten. Da in dem betroffenen Bereich zahlreiche Skispuren von Variantenfahren zu sehen waren, wurde sicherheitshalber eine Suchaktion gestartet. Mittels Rettungshubschrauber wurden die Hundetrupps der Bergrettung in die steile Rinne geflogen, wo auf rund 1.800 Metern die Lawine abgegangen war.
Intensive Suche bis zum Abend
Bis zum Einbruch der Dunkelheit durchsuchten 32 Einsatzkräfte der Bergrettungs-Ortsstellen Flachau, Wagrain und Kleinarl das gesamt Schneebrett mit LVS-Geräten und Sonden. "Insgesamt dürfte sie gut 450 Meter lang gewesen sein", schildert der Wagrainer EInsatzleiter, Wolfgang Islitzer. Bis zum Anbruch der Nacht wurden nach intensiver Suche keine Verschütteten gefunden. Daher konnte der Einsatz gegen 20 Uhr beendet werden.
"Lawinen sollen gemeldet werden"
Einsatzleiter Islitzer appellierte nach dem Einsatz einmal mehr an die Wintersportler: "Variantenfahrer sollen ausgelöste Lawinen bei Bergbahnen, Bergrettung oder Polizei melden. Das würde uns einiges an Einsatzzeit und Kosten ersparen." Die Lawinenwarnstufe lag gestern im ganzen Salzburger Land bei Stufe zwei. Für heute spricht der Lawinenwarndienst unterhalb der Waldgrenze gar nur mehr von Stufe eins — "geringer Gefahr".
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