Feuerwehren gefordert

Schwere Verwüstungen durch Unwetter im Pongau

Das Gewitter, welches gestern Abend gegen 18 Uhr über den Pongau gezogen ist, hat schwere Verwüstungen hinterlassen. Vor allem das Stadtgebiet von St. Johann hat es schwer erwischt. Die B163 Wagrainer Bundesstraße ist aufgrund von Vermurungen voraussichtlich bis 22. August gesperrt. Die B164 Hochkönig Bundesstraße war nach einem Murenabgang gestern Abend ebenfalls gesperrt.

PONGAU. Ein schweres Unwetter hat am Montagabend das Stadtgebiet von St. Johann im Pongau heimgesucht und zu einem Großeinsatz der Feuerwehr geführt. Gegen 18.35 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr St. Johann alarmiert, nachdem ein starkes Gewitter mit Hagelschlag zu mehreren Notfällen gleichzeitig geführt hatte. Besonders betroffen waren Wohnhäuser, Keller und Tiefgaragen, die durch die heftigen Regen- und Hagelschauer überflutet wurden.

Mehrere Murenabgänge und Evakuierung

Als um 21 Uhr eine zweite Gewitterwelle über das Gebiet zog, verschärfte sich die Lage weiter. Feuerwehren aus umliegenden Gemeinden wie Bischofshofen, Schwarzach und Wagrain wurden zur Unterstützung hinzugezogen. Die enormen Wassermassen verursachten nicht nur weitere Überschwemmungen, sondern führten auch zu mehreren Murenabgängen, die wichtige Verkehrsverbindungen unpassierbar machten. Besonders die L109 und die B163 waren betroffen. Letztere wurde so stark beschädigt, dass eine Totalsperre verhängt werden musste. Mehrere Fahrzeuge wurden in den Muren eingeschlossen.

Im Stadtteil Floitensberg drohte eine Mure ein Wohnhaus mitzureißen, weshalb die Feuerwehr eine vorsorgliche Evakuierung anordnete. Glücklicherweise konnten alle gefährdeten Personen rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, sodass es keine Verletzten gab.

Krisenstab eingerichtet

Um die umfangreichen Aufräumarbeiten zu bewältigen, wurden Radlader und Bagger von privaten Unternehmen sowie der Stadtgemeinde St. Johann angefordert. Zur Koordination der etwa 70 Einsatzstellen wurde im Feuerwehrhaus St. Johann ein Krisenstab eingerichtet. Dieser wird vom Ortsfeuerwehrkommandanten und der Bürgermeisterin von St. Johann geleitet.

Insgesamt sind derzeit rund 150 Einsatzkräfte mit 15 Fahrzeugen aus den Feuerwehren St. Johann, Bischofshofen, Schwarzach, Wagrain, Großarl, Werfen und Golling im Einsatz. Unterstützung erhalten sie vom Katastrophenreferenten, dem Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter sowie dem Bereichsleiter des Roten Kreuzes.

B164 Hochkönig Straße war blockiert

Gegen 18.27 Uhr wurde die FF Bischofshofen zu einem Murenabgang auf der B164 Hochkönigbundesstraße gerufen. Beide Fahrspuren der Verkehrsverbindung waren durch Geröll und Astwerk blockiert, wodurch der Verkehr komplett zum Erliegen kam.
Dank des Einsatzes der Feuerwehr und der Unterstützung durch einen Radlader sowie einen Bagger eines privaten Unternehmens konnte die Straße innerhalb von eineinhalb Stunden wieder freigeräumt werden. Die B164 ist seitdem wieder für den Verkehr geöffnet. Verletzte gab es keine, und es wird davon ausgegangen, dass die Straße stabil bleibt.

Nachbarschaftshilfe

Bereits seit den frühen Morgenstunden sind zwölf Einsatzkräfte der Feuerwehr Bischofshofen im Nachbareinsatz in St. Johann im Pongau. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im stark betroffenen Ortsteil Alpendorf, der durch die Unwetter erhebliche Schäden erlitten hat.

Die Feuerwehrleute arbeiten intensiv daran, die Unwetterschäden zu beseitigen. Mit Handwerkzeugen und schwerem Gerät, darunter Bagger, werden Geröll und Schlamm entfernt. Zudem werden die durchnässten Hänge mit Planen gesichert, um weitere Erdrutsche zu verhindern.

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