Coronafall im Kurort
Kritik an Vorgangsweise im Kurzentrum Bad Hofgastein

Das Kurzentrum und Kurparkhotel Bad Hofgastein sind geschlossen, Kritik kommt von Gästen die sich nicht ausreichend informiert fühlen. | Foto: Konrad Rauscher
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Das Kurzentrum und Kurparkhotel Bad Hofgastein haben aufgrund mehrere Coronafälle bei Gästen und Mitarbeitern geschlossen. Eine Patienten des Kurzentrums empfindet das Vorgehen des Betriebs als unverantwortlich und wandte sich an die Bezirksblätter Pongau.

BAD HOFGASTEIN. Das Kurzentrum und Kurparkhotel Bad Hofgastein haben ihre vorübergehende Schließung bekannt gegeben. Grund sind vermehrt positiv auf Covid-19 getestete stationäre Gäste und Mitarbeiter. Laut Leitung des Kurzentrums wurden bis zum 27. Oktober 2020 15 Gäste und drei Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet.

Gast kritisiert Vorgehen

Alle Gäste und Mitarbeiter sollen umfangreich informiert worden sein. Pia Wunderl die kurz vor der Schließung noch Patientin des Kurzentrums war schrieb jedoch an die Bezirksblätter Pongau, dass sie und andere Gäste des Kurparkhotels nur mangelhaft informiert worden seien. "Ich wurde bis heute nicht informiert vom Hotel was eine riesengroße Frechheit und uns gegenüber unverantwortlich ist", schreibt Wunderl am 24. Oktober. Mittlerweile habe sich auch herausgestellt, dass Wunderl selbst positiv auf COVID-19 getestet wurde. Allerdings hätten sie und andere dies nur auf Rückfrage beim Kurparkhotel erfahren. 

Mangelnde Auskünfte

Wunderl berichtet weiter, dass bereits während ihres Aufenthalts vom 19. Oktober bis zum 23. Oktober 2020 mehrere Fälle aufgetreten seien, aber nur ein Fall offiziell gegenüber den Gästen bekannt gemacht worden sei. "So wurden wir letztendlich Donnerstag Abend (22. Oktober) mit einem Schreiben auf dem Tisch informiert, dass es eine bestätigte COVID-19 infizierte Person gibt und wir am Freitag alle abreisen müssen. Jedoch haben sich unter den Kurgästen andere Informationen verbreitet, wonach bis Donnerstag von mindestens vier betroffenen Personen ausgegangen werden konnte", schreibt Wunderl. Bestätigt sei der Fall aber schon am Montag den 19. Oktober worden. "Die vorliegende Situation mache deutlich, dass das Corona-Virus überall anzutreffen sei und sich sehr rasch verbreiten könne. Auch in einem Gesundheitsunternehmen wie dem Kurzentrum Bad Hofgastein kann es, trotz der umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen, zu einem vermehrten Auftreten positiver Fälle kommen", heißt es in der Presseaussendung des Kurzentrums. Wunderl gibt an, dass Sie und andere Patienten hauptsächlich über die mangelnde Information von Seiten des Hotels verärgert seien. Auf Fragen der Bezirksblätter beim Kurparkhotel Bad Hofgastein zu Frau Wunderls Kritikpunkten wurde leider nicht genauer eingegangen.

Im November wird geöffnet

Bis zum 16. November 2020 soll das Kurzentrum geschlossen bleiben. Danach erfolge eine neue Beurteilung der Lage. Die Zeit bis zur Wieder-Inbetriebnahme würde genutzt, um das Haus mit umfangreichen Hygiene-Maßnahmen wieder steril zu machen. Am Tag vor Therapiebeginn sollen alle Mitarbeiter des Unternehmens einem PCR-Test unterzogen werden. Weiters wird darauf hingewiesen, dass bereits seit Mai verstärkte Schutzmaßnahmen bei den Mitarbeitern gegolten haben. Obwohl vom Kurzentrum Bad Hofgastein angegeben wird, dass symptombezogene Tests durch ein hauseigenes Ärzte Team durchgeführt werden könnten, habe Wunderl andere Beobachtungen gemacht. Sie erzählt, dass Anfragen für Tests abgelehnt wurden, zum Teil auch unter der Begründung, dass es nur Panik vom Patienten sei. Wunderl ist verärgert und vergleicht die Vorgehensweise mit der in Ischgl zu Beginn dieses Jahres.

Die Maßnahmen des Betriebs

Folgende Maßnahmen sollen vom Kurzentrum Bad Hofgaseitn und in den Partnerbetrieben zusätzlich zu den allgemeinen Maßnahmen (MNS, Mindestabstand, Händehygiene etc.) gesetzt worden sein:

  • Automatisches Fieberscreening aller Gäste und Mitarbeiter im Eingangsbereich
  • Desinfektionsspender stehen im ganzen Haus zur Verfügung
  • Stationäre Gäste werden bei Anreise, Mitarbeiter wöchentlich einem PCR-Testunterzogen, zusätzlich kann das Ärzteteam im Haus symptombezogen jederzeit
    zusätzliche Tests durchführen (bis zu 10 Tests täglich)
  • Reduktion der Personenanzahl bei Gruppentherapien
  • Aufteilung der stationären Gäste in 2 Partien bei den Essenszeiten
  • Zusätzliche Hygiene-Maßnahmen wie z.B. verstärkte Flächendesinfektion
  • Mitarbeiter wurden auf Covid-19 Maßnahmen geschult
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