Schwarzach
Klinikum baut siebenstöckigen Komplex um 56 Millionen Euro
Das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach präsentierte die Siegerstudie für sein 56 Millionen Euro teures Neubauprojekt: Am Standort des ehemaligen Kinderspitals finden künftig Psychiatrie, OP, OP-Sterilisation, Apotheke, Labor, Mikrobiologie und Pathologie auf sieben Stockwerken unter einem Dach Platz.
SCHWARZACH. Um 56,4 Millionen Euro baut das Klinikum Schwarzach einen siebengeschossigen Neubau auf dem Areal des ehemaligen "Kinderspitals" im nördlichen Krankenhausbereich. Im Dezember 2019 beschloss das Land Salzburg bereits die Finanzierung im Rahmen des Masterplans 2025, jetzt nehmen die Pläne für den Ausbau konkrete Formen an.
Unter einem Dach vereint
Einstimmiger Sieger des Architektur-Wettbewerbs, der in offener Dialogform stattfand, ist eine Bietergemeinschaft zweier Architekturbüros aus Hollabrunn (Maurer & Partner) und Wien (Franz & Sue). Klinikum-Geschäftsführerin Cornelia Lindner stellte gemeinsam mit Gesundheitsreferent LH-Stv. Christian Stöckl die Pläne vor: "Mit diesem Projekt entsteht ein hochmoderner und sehr ästhetischer Bau, der nicht nur die Bedürfnisse der Patienten und der Mitarbeiter berücksichtigt, sondern auch die Architektur des bestehenden Klinikums, den Kirchplatz, das Ortsbild und die Schönheit der Natur würdigt. Dabei nutzen die Architekten die Hanglage perfekt, sodass straßenseitig nur vier Geschosse gänzlich wahrnehmbar sind und die unteren drei Geschosse im Hang verschwinden. Die gesamte Höhe des Neubaus ist damit nur klinikumseitig zu erkennen", sagt Lindner.
Direkt an Bestand angebunden
Das Klinikum müsse als wesentlicher Eckpfeiler für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Innergebirg stets auf dem neuesten Stand gehalten werden, betont Stöckl. Mit dem Neubau erhält die Psychiatrie des Klinikums – sie zieht in die obersten zwei Geschosse ein, die sich zu einem lichtdurchfluteten Therapiegarten öffnen – eine patienten- und nutzerorientierte Infrastruktur samt Außenbereich. In den beiden Geschossen darunter wird die klinische Diagnostik – bestehend aus Pathologie, Mikrobiologie und Zentrallabor – und die Apotheke mit den drei Zonen Produktion, Administration und Warenlogistik verortet. Herzstück des Neubaus bilden die hochmodernen Operationssäle im ersten Stock, die mit einer neuen Holdingarea (Aufwachbereich) und einer neuen anästhesiologischen Intensivstation im bestehenden Bauteil C auf selbem Niveau zusammenhängen. Darunter liegen im Erdgeschoss OP-Sterilisation und Personaleinschleusung, das Kellergeschoss bietet Technik-Räumen Platz. Sämtliche Ebenen des Neubaus werden optimal an die Bestandsstruktur des Klinikums angebunden. Während der Bauphase wird der laufende OP-Betrieb aufrecht erhalten.
Alle Pongauer Gemeinden beteiligt
Von den 56,4 Millionen Euro Gesamtkosten übernimmt 27,9 Millionen das Land, 25,5 Millionen kommen vom Salzburger Gesundheitsfonds SAGES, weitere drei Millionen steuern die 25 Pongauer Gemeinden bei. „Für die Pongauer Bevölkerung und auch für den Pongau als Tourismusregion ist das Schwarzacher Klinikum die bedeutendste Gesundheitsinfrastruktur. Es ist wichtig, dass laufend in die Qualitätsverbesserung unseres regionalen Schwerpunktkrankenhauses investiert wird. Wie schon in der Vergangenheit beteiligen sich die Pongauer Gemeinden auch diesmal am wichtigen Ausbau und an der Sanierung des Krankenhauses“, sagt der Vorsitzende der Pongauer Bürgermeisterkonferenz und Bürgermeister von Pfarrwerfen, Bernhard Weiß. "Das Klinikum ist nicht nur für Schwarzach, sondern für die gesamte Region von großer Bedeutung. Mich freut es besonders, dass die Architekten die Topografie geschickt nutzen und sich der Neubau damit harmonisch in das Ortsbild einfügt", betont Schwarzachs Ortschef Andreas Haitzer.
Vollbetrieb ab 2026 geplant
In Absprache mit allen Beteiligten folgen ab 2022 Einreichplanung, Bewilligungsverfahren und der Abriss des ehemaligen Kinderspitals. Das neue Gebäude soll im Herbst 2026 in Betrieb gehen, im Anschluss erfolgen Sanierung und Umbau der heutigen OP-Flächen, die nach dem Umbau die neue anästhesiologische Intensivstation mit Holdingarea und Aufwachbereich bilden.
Novum für die Architekten
Durch die besondere Dialog-Form des Architekturwettbewerbs war dieser auf fünf Einreichungen beschränkt, vier Einreichungen sind schließlich übrig geblieben. In drei großen Gesprächsrunden ging die Bietergemeinschaft Maurer & Martner und Franz & Sue als Sieger hervor. Für die Architekten war diese Wettbewerbsform auch etwas Neues, jedoch empfanden sie es als gegenseitige Bereicherung: "Es ist ein sehr guter Start für die Planungen. Bei einer derartigen Komplexität eines Baus braucht es das Feedback und den gegenseitigen Austausch. So können beide Seiten individuelle Betrachtungen und eigene Wünsche einbringen."
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