Streit um Grund: Bauer sperrte Wanderwege
MAISHOFEN. "Auch ich bin gerne mit meiner Frau dort spazieren gegangen. Aber die Entscheidung der Familie Gensbichler ist zu akzeptieren", so Bürgermeister Franz Eder zur Sperre beliebter Wanderwege in Maishofen durch den Oberhausbauern.
Keine Nutzung der Privatwege
Der Streit währt nun schon einige Jahre, er entstand um ein Grundstück, das der Landwirt in Bauland umwidmen lassen will. Bürgermeister Franz Eder erklärt zu dem Fall, er wolle nichts lieber tun, als der Familie Gensbichler Bauland zu widmen. Das sei aber nicht möglich, da dies seitens der zuständigen Abteilung des Landes abgelehnt werde. Die Situation ist verfahren. Der Bauer hat als Reaktion darauf zwei Wanderwege gesperrt und die Loipennutzung untersagt. Leidtragende des Konflikts war damit die Bevölkerung. Für die Benutzung der Loipe konnte inzwischen wieder eine Genehmigung erreicht werden. Jungbauer Hannes Gensbichler sagt, er habe eingelenkt, weil seine eigenen Gäste von der Sperre der Loipe auch betroffen waren.
Mitterhofen bleibt gesperrt
Die Verbindung von Mitterhofen in Richtung Osten bis nach Oberhausen steht für ihn aber nicht mehr zur Diskussion. Die Benutzung eines kleinen Weges habe sein Vater Franz vor einigen Jahren gestattet, aber durch neue Siedlungen sei die Frequenz hier zu viel geworden. "Die Leute gehen mit ihren Hunden spazieren und lassen den Dreck einfach liegen. Die Sperre wird sicher nicht mehr aufgehoben," so Gensbichler. Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren jährlich dafür bezahlt, um diesen Privatweg benutzen zu dürfen. Das hätte sie auch weiterhin gemacht, aber der betroffene Bauer verzichtet auf dieses Einkommen. Auch der Weg von Süden entlang der Saalach, in Richtung Schloss Kammer kann nicht mehr genutzt werden, da es ab der Oberhausbrücke kein Weiterkommen mehr gibt. Er ist zwar auch als Radweg beschildert, aber sowohl Wanderer als auch Radfahrer müssen auf die Straße ausweichen. Das ist nicht ungefährlich, auf der engen, einspurigen Fahrbahn.
Hoffnung auf nächste Wahl
Für Thomas Weißbacher, Chef des Tourismusverbandes Maishofen, wäre es daher sehr wünschenswert, wenn eine Lösung des Konflikts gefunden würde.
Was den Weg entlang der Saalach betrifft, wäre Hannes Gensbichler unter Umständen noch zu einem Einlenken bereit. Vorausgesetzt die Gemeinde wickelt die Umwidmung des Grundstückes für seinen weichenden Bruder doch noch ab. "Uns hat es einfach gereicht. Wir verhandeln seit zehn Jahren, aber es gibt keine klaren Worte seitens der Gemeinde. Am Anfang der Sperre wurden wir heftig angefeindet und die Schilder immer wieder heruntergerissen", schildert er Gensbichler. "Ich bin Besitzer und zahle Grundsteuer für mein Eigentum, da kann ich doch wohl entscheiden, was ich mit meinem Grund mache. Das würden sich viele andere auch nicht gefallen lassen, die uns beschimpfen." Hannes Gensbichler hofft nun auf die nächsten Wahlen. Er rechnet sich bessere Chancen für die Umwidmung aus, wenn sich die Zuständigkeiten im Land oder auf Gemeindeebene womöglich ändern.
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