Schulprojekt FAIR - Freiwilligenarbeit im Rampenlicht
Verteilen statt wegwerfen: Rollende Herzen im Pinzgau
PIESENDORF/FÜRTH. Regelmäßig macht sich donnerstags das Team der Rollenden Herzen in ihren Bussen auf den Weg durch den Pinzgau, um bedürftige Menschen in der Region mit Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen zu unterstützen – und das seit Oktober 2013.
Wir durften im Rahmen unseres Projektes „FAiR – Freiwilligen-Arbeit im Rampenlicht“ an einem Donnerstag mit an Bord und das Team tatkräftig unterstützen. Neben Einblicken in Organisation und Ablauf lernten wir ein motiviertes Team in herzlicher Atmosphäre und dankbare Mitmenschen kennen.
Wertvolle Hilfe und sinnvolle Verwertung von Lebensmitteln zugleich
Hintergrundgedanke, des von Tina Widmann 2013 ins Leben gerufenen Vereins, der Rollenden Herzen ist es, Menschen in finanzieller Notlage bzw. mit geringem Einkommen vorrangig mit Lebensmitteln, aber auch Gebrauchsgegenständen (z. B. Bekleidung, Spielzeug) regelmäßig zu versorgen. Der Service ist kostenlos – es ist außerdem kein Nachweis erforderlich.
Für viele Pinzgauer stellen die Rollenden Herzen eine wichtige Unterstützung dar, da das monatliche Budget gerade für Mindestrentner, Großfamilien oder Alleinerziehende oftmals leider nicht ausreicht. So können hier donnerstags die Taschen mit Lebensmitteln gefüllt werden. Lebensmittel, die im Einzelhandel aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht mehr verkauft werden dürfen, aber noch einwandfrei sind. Eine Vielzahl regionaler Partnerbetriebe (z. B. Supermärkte, Bäckereien) stellen diese Waren gerne zur Verfügung. Hier wird Nachhaltigkeit großgeschrieben: Lebensmittel werden sinnvoll verwertet. Ein klares Zeichen gegen unsere Wegwerfgesellschaft wird hier gesetzt!
Mittlerweile sind abwechselnd insgesamt 45 ehrenamtliche Helfer im Pinzgau, Pongau und Tennengau mit den Rolling Hearts-Bussen und ihren Privatautos in den Gemeinden donnerstags unterwegs. Aber nicht nur, um im Pinzgau an bis zu 9 Ausgabestellen die Taschen von bedürftigen Mitmenschen zu füllen, der soziale Kontakt ist für die Betroffenen oft genauso wichtig.
Engagement mit Herz
Im Februar d. J. nutzen wir die Möglichkeit, das Team der Rollenden Herzen an einem Donnerstag auf ihrer Tour durch den Pinzgau zu begleiten. Früh morgens starteten die Freiwilligen bereits mit zwei Bussen und Privatautos, um die Lebensmittelspenden bei Supermärkten und Bäckereien in der Region abzuholen. Im Lager in Fürth wurden diese dann sorgfältig sortiert und in die Busse eingeräumt.
Auf unserer Tour hielten wir von Rauris über Taxenbach bis Niedernsill in sechs Pinzgauer Gemeinden zur Ausgabe. Wir lernten an diesem Tag ein motiviertes, engagiertes Team kennen – Menschen, für die das Miteinander im Mittelpunkt steht. In dieser herzlichen Atmosphäre halfen wir gerne mit und konnten in zahlreichen Gesprächen mehr über Aufgaben, Beweggründe und Schicksale erfahren. Der persönliche Kontakt mit jenen Menschen, welche die Leistungen der Organisation in Anspruch nehmen, hat uns deren Bedeutung eindrücklich bewusstgemacht. In dieser positiven, herzlichen Atmosphäre fällt es den Betroffenen glücklicherweise leicht, diese Unterstützung anzunehmen. Wir konnten alle Lebensmittel bis zum Ende unserer Tour verteilen.
Was jedenfalls bleibt, sind jede Menge positiver zwischenmenschlicher Erfahrungen, wir sind tief beeindruckt von solch nachhaltigem, sozialem Engagement!
Projektteam: Gertraud Esterbauer, Viktoria Schwaiger, Sarah Groder
Ihre Mithilfe ist gefragt!
Jeder kann sich im Team der Rollenden Herzen für unsere Mitmenschen engagieren. Wenn Sie über Hilfsbereitschaft, Flexibilität, Belastbarkeit, Verlässlichkeit und Einfühlungsvermögen verfügen, sind Sie jederzeit herzlich willkommen! Das Team freut sich über jeden Neuzugang.
Mehr Informationen zur Mitgliedschaft und Kontaktdaten finden Sie unter: http://www.rollingheart.at
Obfrau Tina Widmann: Tel. 0664 856 57 77 oder E-Mail: tina.widmann@gmail.com
Aber damit nicht genug! Der Verein der Rollenden Herzen ist außerdem Trägerorganisation weiterer sozialer Projekte, die auf ehrenamtlicher Tätigkeit aufbauen.
„Die Menschen brauchen sich nicht zu schämen, sie leisten hier einen Beitrag zur sinnvollen Verwertung von Lebensmitteln“, so Tina Widmann (58 Jahre, Juristin), Initiatorin des Vereins der Rollenden Herzen und sozial engagierte Powerfrau.
Im Gespräch mit der federführenden Tina Widmann, ihrer Tochter Constanze Hellmann (28 Jahre, Ausbildungs- und Mentaltrainerin) und Johann Haslinger (62 Jahre, Pensionist) lernten wir drei Menschen kennen, für die ehrenamtliche Arbeit ein selbstverständlicher Dienst an unserer Gesellschaft ist. Seit der Gründung der Organisation sind die Freiwilligen regelmäßig für die Rollenden Herzen in ihrer Freizeit im Einsatz.
Wie können wir als Pinzgauer Bevölkerung die Rollenden Herzen unterstützen?
„Bewusstseinsbildung! Lebensmittel sind kostbar und der nachhaltige Umgang damit wird immer wichtiger. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, in der es jedoch nicht allen in unserer Bevölkerung gutgeht. Sie können ihre Mitmenschen ermutigen, unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oft ist die Hemmschwelle zu Beginn groß. Wir freuen uns natürlich über Ihre Sachspenden, die wir gerne weiterverteilen. Unser Team ist laufend mit menschlichen Schicksalen konfrontiert, die uns berühren. Umso größer ist unsere Freude, wenn wir helfen können!“
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