Therapiezentrum Pinzgau
Mit Hilfe der Therapie macht Mara Fortschritte
Eine frühzeitige Therapie bietet Kindern gute Chancen für das weitere Leben. Das zeigen auch die Fortschritte von Mara aus Hollersbach. Die Therapeutinnen des Diakoniewerks unterstützen die Fünfjährige und stellen ein persönlich auf sie zugeschnittenes Programm zusammen.
BRUCK. Die fünfjährige Mara weiß, dass sie sich von anderen Kindern unterscheidet. Sie braucht mehr Zeit und muss mehr üben, um Neues zu erlernen. "Mama, warum kann ich das nicht?", fragte Mara ihre Mutter Theresa Resch vor kurzem. „Das liegt daran, dass du bei der Geburt so eine Art Gewitter im Kopf gehabt hast. Das hat etwas kaputt gemacht“, erklärte Resch ihrer Tochter. Mara versteht das, unter Gewitter kann sie sich etwas vorstellen.
Mara erlitt bei ihrer Geburt einen Schlaganfall. Dadurch ist ihre rechte Körperhälfte beeinträchtigt. „Vieles dauert, das macht sie schon mal traurig. Aber sie ist eine Kämpferin und sehr vif“, sagt Theresa Resch. Mithilfe des Therapiezentrums des Diakoniewerks mache sie große Fortschritte. Mara freut sich auch jede Woche auf die spielerisch gestalteten Stunden. Die Turnübungen werden dann daheim auch noch probiert. „Beim Balancieren rauscht sie den Kletterberg nicht mehr auf allen vieren hinauf“, erzählt ihre Mutter stolz.
Vorbereitung auf den Schulanfang
Resch fährt einmal pro Woche 45 Minuten von Hollersbach nach Bruck. Im Therapiezentrum des Diakoniewerks bekommt Mara derzeit Ergotherapie. Die Physiotherapie pausiert sie und eine Logopädie wäre ebenfalls hilfreich, die freie Stelle muss aber erst nachbesetzt werden. Ergotherapeutin Anna Traxler stellt das Therapieangebot für Mara zusammen. „Wir bereiten Mara für den Schulanfang im Herbst vor. Sie übt viel für die Grob- und Feinmotorik und das Gleichgewicht“, erklärt sie. Dazu würde Klettern oder Purzelbaum machen zählen. Und das Schneiden mit der Schere mit der linken Hand würde auch immer besser klappen.
„Ich rate Eltern, alles anzunehmen, das man kriegen kann. Kleine Fortschritte erleichtern den Alltag, zum Beispiel beim Anziehen. Hilfreich ist für Mara auch eine Anti-Rutsch-Folie, damit der Teller nicht wegrutscht“, erzählt Resch, welche sich durch das Therapiezentrum Pinzgau gut beraten fühlt.
Es fehlt an Therapeuten
Das Therapiezentrum des Diakoniewerks wird in Kooperation mit dem Land Salzburg und den Sozialversicherungsträgern betrieben. Die Kosten werden mit fast allen Sozialversicherungen direkt abgerechnet, wodurch die Familien finanziell entlastet werden. Momentan umfasst das Angebot Ergotherapie und Physiotherapie, die Logopädie-Stelle sei bereits seit längerem unbesetzt. „Es gibt zu wenig ausgebildete Logopäd:innen. Gerade am Land fehlen uns Therapeutinnen und Therapeuten“, appelliert Monika Scharinger-Pammer, Leitung der Therapie des Diakoniewerks in Salzburg, die Ausbildungsangebote für Logopädie auszubauen.
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