Schulprojekt der Landesberufsschule Zell am See, Klasse 3 BKa
Jung und Alt – wir (er)leben Inklusion und Diversität

Spendenübergabe an Theresa
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ZELL AM SEE. Am 16. Dezember 2019 sind die Lehrlinge aus der 3. Büroklasse der Landesberufsschule Zell am See in das Uttendorfer Seniorenheim gefahren, um gemeinsam mit den Kindern aus dem Montessori Kindergarten „Bienenhaus“ einen Vormittag zu verbringen. Beim Zusammentreffen wurde Selbstgebasteltes der jeweils anderen Generation überreicht, wodurch das Eis schnell gebrochen war.

Nach der Aufgabenstellung von Lehrer Leo Brandtner „Inklusion und Diversität – macht etwas Unglaubliches draus“ war uns schnell klar, worum es in unserem Projekt gehen wird: Einbeziehung und Vielfältigkeit.

Ein Thema, mit dem sich aktuell viele beschäftigen. In Schulen sowie in der Politik wird viel über Inklusion und Diversität diskutiert. Gerade weil zurzeit viele verschiedene Kulturen aufeinander stoßen ist es wichtig, alle Menschen mit einzubeziehen um von der Vielfalt zu profitieren.

Projektauftrag und Ziele:

Wir haben uns Projektziele gesetzt und mit Eifer darauf hingearbeitet, diese bestmöglich umzusetzen. Unser Horizont soll erweitert werden und wir wollen einen respektvollen Umgang mit der älteren Generation vorleben. Noch dazu möchten wir Vorurteile gegenüber der Jugend, dass sie sich nicht engagieren wollen, entkräften und zeigen, dass wir uns für einander einsetzen.

Im Rahmen des Unterrichtsfaches Organisation und Management haben wir ein Konzept erstellt und sind mit vielen guten Ideen und sehr großer Motivation in die Umsetzung gegangen.

Schlussendlich haben wir uns für etwas ganz Besonderes entschieden. Wir bringen Jung und Alt zusammen und ermöglichen es drei Generationen, einen Vormittag in der Adventszeit miteinander zu erleben. Somit haben wir uns dazu entschlossen, die Kinder aus dem Montessori Kindergarten „Bienenhaus“ in Uttendorf in das Haus der Senioren derselben Gemeinde zu bringen um mit ihnen gemeinsam zu basteln, spielen und musizieren.


Gemeinsames Basteln:

Wir haben uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Ein Teil ging in den Kindergarten und der zweite zum Seniorenheim. Mit den Kindern wurden kleine Geschenke für die Senioren vorbereitet. Zuerst haben wir Lebkuchen gebacken und Sterne zum Verzieren der Sackerl gebastelt. Die Geschenkssackerl wurden danach mit einem selbst gebasteltem Weihnachtsengel und den Schleckereien gefüllt.

Die Gruppe im Altersheim hat währenddessen Papiertüten gebastelt und diese mit Nüssen, Mandarinen und Überraschungseiern befüllt. Dabei haben uns die Senioren bestmöglich unterstützt.

Nach einer kleinen Spielerunde sind die Kinder mit ihren Betreuerinnen und unseren Schülerinnen in das Seniorenheim spaziert wo die Pensionisten sie kaum erwarten konnten. Um das Eis zu brechen haben die Kleinen ihre Geschenkssackerl ausgeteilt. Im Gegenzug haben die Senioren den Kindern ihre dekorierten und gefüllten Papiertüten überreicht. Die Freude über die kleinen Geschenke war für uns spürbar und sichtbar.

Spiel und Spaß:

Für gute Stimmung wurde gesorgt! Wir haben die Gitarre und die Ziehharmonika mitgenommen und gemeinsam wurden Weihnachtslieder gesungen. Kekse und syrisches Baklava hatten wir mit und verteilten diese mit Saft und Tee. Danach hatten die Kinder noch die Möglichkeit, mit den Lehrlingen und den Senioren Mensch ärgere dich nicht und viele weitere Spiele zu spielen.


Finanzielle Unterstützung:

Wir haben von unseren Lehrbetrieben Spenden gesammelt, um das Projekt umzusetzen.

Die finanziellen Aufwände des Projektes hielten sich in Grenzen doch die Spendensumme der Lehrbetriebe war sehr großzügig. Wir haben uns dazu entschieden, den Restbetrag gemeinsam aufzurunden und die Summe an Theresa, einer ehemaligen Schülerin der LBS Zell am See und Klassenkameradin, zu übergeben.

Theresa musste nach einer Infektionskrankheit den Schulbesuch in der ersten Klasse abbrechen. Sie hat durch diese Infektion eine schwere Herzmuskelentzündung erlitten und musste in den letzten zwei Jahren mehrere Operationen am Herzen erdulden. Obwohl die Diagnose auf eine Herztransplantation hinauslief, kämpfte sich Theresa mit ihrem Mut und ungebrochenem Lebenswillen zurück und ist jetzt auf dem Weg der Besserung. Wir besuchten Theresa bei ihr zu Hause und konnten ihre positive Lebenseinstellung hautnah spüren. Sie hat uns mit ihrer offenen Art inspiriert und gezeigt, welche Kräfte eine nach vorne gerichtete Denkweise freisetzen kann. Für diesen unvergesslichen Moment und die herzliche Bewirtung sind wir sehr dankbar. Wir hoffen ihr und ihrer Familie mit dem Betrag helfen zu können und wünschen ihr weiterhin viel Kraft und alles Gute auf ihrem Genesungsweg.


Fazit:

Die gesetzten Projektziele wurden definitiv erreicht! Wir konnten unseren Horizont erweitern und erleben, wie Jung und Alt aufeinandertreffen. Die Gesichter von Allen haben vor Freude gestrahlt und man sah speziell bei der älteren Generation, wie froh sie waren, eine Abwechslung im Alltag des Seniorenheimes zu erleben. Das hat uns die Augen geöffnet und gezeigt, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse anderer zu achten und darauf einzugehen. Es war schön zu beobachten, wie sich die Kinder und die Senioren verhalten haben, als wären sie schon lange Spielkameraden. Noch dazu konnten wir einer Familie in schwierigen Zeiten ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Diversität und Inklusion kann so einfach sein!

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