Aktuelle Studie
Ein Handbuch für die nachhaltige Wasserversorgung im Pinzgau
Das Ziel der aktuellen Studie "Wasserversorgung für den Pinzgauer Zentralraum" ist es, Lösungen anzubieten, bevor Probleme entstehen. Für die Gemeinden Zell am See, Maishofen und Saalfelden liegt nun eine umfassende Analyse der Grundwasserströme, der potenziellen Trinkwasserentnahmegebiete und der Möglichkeiten zur Zusammenarbeit der Versorger in der Region vor.
PINZGAU. Die Studie wurde vom Referat Wasserwirtschaft des Landes Salzburg und mit den Bürgermeistern von Zell am See, Saalfelden und Maishofen durchgeführt. Die Analyse wurde mit einem langfristigen Blick auf die Zukunft der Region durchgeführt. Sie verdeutlicht, welche Reserven vorhanden sind, wo neue Brunnen und Quellen erschlossen werden könnten und wie die Zusammenarbeit der Versorger in Zukunft weiter intensiviert werden könnte. Von Anfang an wurden auch die zahlreichen Genossenschaften als essenzielle Säulen der Trinkwasserversorgung mit einbezogen.
Für die Zukunft planen
„Die langfristige Sicherstellung der Trinkwasserversorgung ist eine Voraussetzung für eine positive Entwicklung des Pinzgauer Zentralraums, der touristisch, wirtschaftlich und als Siedlungsraum sehr bedeutend ist. Die aktuelle Studie zeigt nicht nur erstmals ein genaues Bild der vorhandenen Wasserreserven in der Region. Sie analysiert auch Stärken und Schwächen der Versorgungsanlagen. Für die Gemeinden und die Genossenschaften kann sie als eine Art Handbuch für die vorausschauende Planung der Wasserversorgung dienen, besonders vor dem Hintergrund des Klimawandels und seinen Auswirkungen“, so Landesrat Josef Schwaiger bei der Präsentation der Studie.
„Die aktuelle Studie ist für uns aber eine gute Analyse des Ist-Zustandes und zeigt wo wir gut aufgestellt sind und wo die Schwachstellen in der Versorgung liegen. So haben wir eine gute Grundlage für die langfristige Planung der Wasserversorgung. Denn was ist in 30 bis 40 Jahren? Sind die Quellen da auch noch so ergiebig und was wie wirkt sich der Klimawandel auf die Niederschläge aus? Wir sind derzeit dabei einen neuen Tiefbrunnen zu errichten, damit wir für den Süden Saalfeldens zusätzliches Wasser haben und uns mit den Genossenschaften, die auch einen wichtigen Teil der Trinkwasserversorgung übernehmen, gegenseitig unterstützen können“
Erich Rohrmoser, Bürgermeister Saalfelden
Eine umfangreiche Analyse
Die Organisationsstrukturen und Zukunftsszenarien der Trinkwasserversorgung wurden im Rahmen der Studie analysiert und bewertet. Die komplexen unterirdischen Zusammenhänge zwischen den Grundwasserbegleitströmen der Saalach, der Urslau und der Leoganger Ache wurden durch umfangreiche Messungen im Zusammenhang mit den Hangwässern des Einzugsgebietes untersucht.
Die Ergebnisse der Studie helfen dem gesamten Pinzgauer Zentralraum bei der Erkundung zusätzlicher Versorgungsstandbeine. 30 bis 40 Jahre wurde bei den Analysen in die Zukunft geblickt und es wurde nicht nur die Entwicklung der Region, sondern auch der Klimawandel mit einberechnet. Unter anderem zeigen die erhobenen Daten, wo geeignete Flächen für die Trinkwasserversorgung sind und es wurden Empfehlungen erarbeitet, wo und wie engere Kooperationen verschiedener Wasserversorger sinnvoll wären.
Vielfältige Wasserversorgung
Die Gemeinden, die in der Studie untersucht wurden, verfügen über sehr unterschiedliche und vielfältige Versorgungsstrukturen. In Zell am See wird das Trinkwasser von der Stadtgemeinde und drei Genossenschaften bereitgestellt, in Saalfelden gibt es eine Gemeindeversorgungsanlage und zwölf Genossenschaften. In Maishofen sorgen sechs Genossenschaften für das Trinkwasser.
Die Studie setzt sich aus zwei Abschnitten zusammen. Der Abschnitt „Wasserwirtschaft“ wurde von Manfred Nagl von der Hydrologischen Untersuchungsstelle Salzburg verfasst. Der zweite Abschnitt „Geologie und Hydrogeologie“ entstand in einer Kooperation zwischen Giorgio Höfer-Öllinger (Geoconsult ZT GmbH) und Wolfgang Jaritz (mjp ZT GmbH), beide aus Salzburg. Die Gesamtkosten in Höhe von 72.000 Euro wurden vom Land Salzburg sowie den Gemeinden Zell am See, Saalfelden und Maishofen übernommen.
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