Viehsperren
Aufstiegshilfen für Frösche, Kröten, Molche und Co.
Für Amphibien, die durch Viehgitter fallen, gibt es kein Entkommen mehr. Die Biotopschutzgruppe Pinzgau hilft.
PINZGAU. Heimische Amphibien sind gefährdet. Die Gründe dafür sind vielseitig. Eines der Probleme: Weideroste. Der jahreszeitliche Wechsel zwischen den verschiedenen Lebensräumen der Amphibien im Frühjahr und im Herbst stellt sie vor viele Herausforderungen.
Falle: Viehsperre
Nicht nur der Straßenverkehr, auch Viehsperren fordern ihre Opfer. Sind Erdkröte, Grasfrosch, Bermolch und andere Kleintiere erst einmal durch die Viehsperre hinuntergefallen, gibt es für sie kein Entkommen mehr. Hier greift der Naturschutzbund ein: Die Mitglieder testeten in einem Pilotprojekt einfache Maßnahmen, um den Tieren einen Aufstieg zu ermöglichen.
Viele engagierte Pinzgauer
Ausgehend von einem Konzept der „ARGE Amphibienschutz am Weiderost“ konnten nun im gesamten Bundesland Salzburg praktische Maßnahmen zur Rettung von Amphibien aus diesen baulichen "Fallen" umgesetzt werden. In die Wege geleitet wurde das Projekt „Amphibienschutz in Salzburg – Entschärfung von Viehsperren als Amphibienfalle“ von Arzt und Umweltschützer Willi Schwarzenbacher und der Biotopschutzgruppe Pinzgau des Naturschutzbundes.
Vorzeigeprojekt in Bramberg
In Gesprächen mit Wegeerhaltern, Amphibienexperten, Naturschutzorganisationen, der Berg- und Naturwacht und Schutzgebietsbetreuern wurden vorab Viehsperren ermittelt, die schon als „Amphibienfallen“ bekannt waren. Mit Unterstützung von "Spitz" und "Hofer" war es möglich, ein Pilotprojekt im Raum Bramberg zu starten. Die ersten zehn Aufstiegshilfen konnten dort realisiert werden.
Bald im ganzen Bundesland
Die Beteiligten konnten so erste Erfahrungen beim Einbau sammeln. Auch interessierte Freiwillige und Zuständige vor Ort wurden dafür geschult. Zusätzlich wurden weitere Kooperationspartner gewonnen werden – darunter der Nationalpark Hohe Tauern und die Österreichischen Bundesforste.
"Das Land Salzburg beabsichtigt sogar eine Ausweitung des Projekts auf das ganze Bundesland", freut sich der Naturschutzbund. Die Mitglieder bedanken sich – "auch im Namen der vielen geretteten Kleintiere und insbesondere der Amphibien" – bei allen Beteiligten für "diese vorbildliche und nachahmenswerte" Initiative.
"Wir hoffen, dadurch weitere Engagierte anregen zu können, Weideroste 'amphibiensicher' nachzurüsten", so die Naturschutz-Organisation.
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