Neues Gutachten
Beamtenpensionen steigen bis 2028 im Schnitt auf 4000 Euro
Er wohnt in Ottakring und ist seit heuer in Pension. Rund 310.000 Beamtinnen und Beamte sind 2023 im Ruhestand. Dazu zählen jene im Bundesdienst, bei den Pflichtschullehrern, bei Ländern und Gemeinden sowie wie jene, die noch bei Post und Bundesbahnen Beamtenstatus hatten. Deren durchschnittliche Beamtenpension liegt im heurigen Jahr bei 3300 Euro brutto im Monat. Das geht aus dem neuen, mittelfristigen Gutachten der Altersicherungskommission hervor, die am heutigen Freitag tagt. Bis zum Jahr 2028 werden die Beamtenpensionen um 700 Euro auf im Durchschnitt 4000 Euro monatlich steigen.
Zu den Relationen: Die Durchschnittspension in der gesetzlichen Pensionsversicherung (Arbeiter und Angestellte, Selbstständige und Bauern) steigt laut Gutachten der Kommission von heuer 1319 Euro im Monat auf durchschnittlich 1870 Euro im Jahr 2028. Ein Hauptgrund für die wesentlich höhere Durchschnittspension der Beamten ist der Umstand, dass die Zahl der Akademiker und auch Maturanten wesentlich höher ist. Das gilt speziell auch für Wien mit der hohen Zahl an Beamten im Bundesdienst.
Der starke Anstieg der Durchschnittspensionen ergibt sich als Folge der hohen Inflationsrate und der deswegen zu erwartenden starken Pensionserhöhungen. Allein für 2024 werden gibt es bis zu einem monatlichen Gesamtpensionseinkommen von 5850 Euro die allgemeine Pensionserhöhung um 9,7 Prozent. Für höhere Pensionen - das betrifft Beamte - erfolgt eine Erhöhung um einen Fixbetrag von 567,45 Euro.
Anstieg auf Höchstwert von 314.000 Beamtenpensionen
Insgesamt steigt die Zahl der Beamtenpensionen von heuer 310.000 und erreicht 2027 mit gut 314.000 einen Höchststand, für 2028 wird in dem Gutachten ein leichter Rückgang auf 313.600 prognostiziert. Weil die Zahl der Beamtinnen und Beamten durch die seit Jahren geltenden Einschränkungen bei der Pragmatisierung sinkt, werde in weiterer Folge auch die Zahl der Beamtenpensionisten sinken, wird in dem 66 Seiten umfassenden Papier ausgeführt. Die Zahl der Beamtinnen im Ruhestand steigt von derzeit 79.300 auf 88.200, jene Männer mit Beamtenstatus sinkt hingegen von 168.000 auf 163.900.
Ausgaben steigen auf 17,5 Milliarden Euro
Der Gesamtaufwand für Ruhebezüge und Witwen/Witwerpensionen von Beamtinnen und Beamten wird sich laut Prognose von heuer 14,3 Milliarden Euro auf 17,5 Milliarden Euro erhöhen (plus 22,5 Prozent). Das bedeutet, zusammen mit den Bundesmitteln für die gesetzliche Pensionsversicherung, die laut Gutachten bis 2028 auf 21,8 Milliarden Euro steigen werden, werden dann in Summe 39,3 Milliarden für Pensionen aufgewendet. Das ist deutlich mehr als ein Viertel des gesamten Bundesbudgets.
Die Aktion Generationengerechtigkeit, ein Verein für ein nachhaltig gesichertes und gerechtes Pensionssystem, nahm die Sitzung der Alterssicherungskommission zum Anlass für eine Reihe von Forderungen. Demnach solle die Korridorpension von derzeit 62 auf 63 Jahre verschoben werden, denn damit würde es "auch Unternehmen nicht so
leichtgemacht, Arbeitnehmer mit leichtem Zwang vorzeitig in Pension zu schicken". Verlangt wird auch die automatische Anpassung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters an die - steigende - Lebenserwartung. Außerdem müssten Arbeitsmarkt und Gesundheitsvorsorge vor allem durch eine bessere Prävention und den Ausbau der Arbeitsmedizin reformiert werden. Denn die Politik gebe seit Jahren "keine nachhaltige Antwort" auf die Probleme.
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