Deutsch Schützen
Weingut Wachter-Wiesler ist ein Top 100-Weingut
Konsequenz, Ausdauer und Besessenheit nennt Christoph Wachter als Geheimnis des Erfolgs.
DEUTSCH SCHÜTZEN. Wie berichtet, wurde das Weingut Wachter-Wiesler in Deutsch Schützen als nur eines von vier in Österreich unter die Top 100-Weingüter der Welt vom renommierten internationalen "Wine & Spirits Magazine" (Herausgeber Joshua Greene) im Jahr 2023 gewählt. MeinBezirk.at lud den Topwinzer Christoph Wachter zum Interview.
MeinBezirk.at: Was bedeutet euch diese besondere Auszeichnung, eines der besten 100 Weingüter weltweit zu sein?
Christoph Wachter: Wir freuen uns natürlich sehr, da jede Auszeichnung ein Beweis dafür ist, auf dem richtigen Weg zu sein. Es spiegelt eine gute Arbeit wider, wobei natürlich immer auch ein wenig Glück dazu gehört. Es ist vor allem auch eine Bestätigung in einem sehr fordernden Jahr. Das bedeutet eine besondere Freude, da damit die intensive Arbeit und die Qualität des Produkts Bestätigung findet. Mir gefällt, dass von den vier österreichischen Weingütern drei auf Rotwein setzen.
Welche "Zutaten" machen bei euch den Erfolg aus?
Konsequenz, Ausdauer, Motivation, ein wenig Bessenheit, Herkunft, Überzeugung und natürlich auch die Qualität. Unsere Region gibt so viel her und unsere Weine sind Weltklasse. Das zeigen auch immer wieder internationale Auszeichnungen. Natürlich gehört auch immer wieder eine gewisse Risikobereitschaft dazu, Grenzen auszuloten und zu überschreiten. Trotzdem bietet die Qualität des Weins stets Sicherheit, weil die Weinregion Deutsch Schützen und Eisenberg einfach Klasse ist und somit hervorragende Weine hervorbringt.
Ist guter Wein, gut genug?
Nein, es ist zu wenig nur guten Wein zu machen. Es ist ganz wichtig, zu erkennen, welche Schätze man zu Hause und im Boden hat. Wenn das passiert, kann man damit arbeiten und das ist wesentlich. Wein zu machen, bedeutet Leidenschaft und es braucht auch immer ein bisserl Verrücktheit dazu, um Topweine zu produzieren, da diese auch immer etwas Einzigartiges brauchen. Auszeichnungen wie jene vom "Wine & Spirits" bekommen Betriebe, die besonders herausragen. Da muss das Gesamtpaket passen - vom Winzer bis zur Rebe und dann natürlich der Wein.
Du hast vorhin, hervorgehoben, dass drei der vier Weingüter aus Österreich unter den Top 100 Rotweine produzieren. Ist das etwas Besonderes?
Ja, denn Österreich ist international vorwiegend als Weißweingebiet bekannt. Österreich produziert etwa ein Prozent des Weins weltweit. Und etwa ein Prozent dessen kommt aus dem Südburgenland, das sind somit etwa 0,01 Prozent vom Weltmarkt. Dass nun drei der vier Weingüter Rotweine machen ist eine große Wertschätzung vor allem für den Blaufränkisch. Das zeigt auch, dass der Blaufränkisch ein wirklich tolles Produkt ist, das weltweit sehr gut ankommt. Für unsere kleine Region ist die Auszeichnung etwas ganz Großes.
Was macht einen guten Wein zu einem besonderen?
Der Boden spielt selbstverständlich eine Rolle, aber auch die Arbeit im Weingarten und Keller. Wir arbeiten sehr konsequent und genau. Dabei gehen wir unseren eigenen Weg. Ich folge auch meinem Bauchgefühl und meinem Herz. Im Wein steckt sehr viel Herzblut drinnen. Man gibt alles und will in jedem Jahr das beste herausholen. Durch die Gegebenheiten schmeckt dann jeder Jahrgang auch anders.
Apropos Jahrgang. Wie wird das Weinjahr 2023?
Trotz großer Herausforderungen mit dem vielen Regen wird er aus jetziger Sicht fantastisch, wenn wir in den kommenden Wochen die Qualität noch rüber bringen. Es gab viel Regen, dafür wenig Stress wegen Trockenheit. Darum sind die Trauben gesund. Glücklicherweise blieben wir heuer auch von Hagel verschont. Da gab es in den letzten Jahren schon mehrmals ziemliche Einschnitte. Wenn das Wetter in den nächsten 1,5 Monaten stabil bleibt, wird es ein fantastischer Jahrgang. Wir liegen sozusagen jetzt im Endspurt.
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