Frauenfussball
Südburgenland/Hartberg als Winterköniginnen ins Frühjahr
Die SPG Südburgenland/TSV Hartberg überzeugte mit tollen Spielen in der 2. Frauen Bundesliga und krönte sich mit der Winterkrone. Das Team ist saisonübergreifend seit 23 Spielen ohne Niederlage in der zweithöchsten Liga Österreichs. Auch das 1b-Team bot in der Steirischen Frauenlandesliga starke Leistungen, blieb aber mitunter unbelohnt.
SÜDBURGENLAND. Nach dem dritten Platz in der Vorsaison war das Ziel auch in der Saison 2024/25 vorn mitzuspielen, dabei aber auch junge Spielerinnen schrittweise in die Bundesliga hinaufzuziehen. Beides gelang in der Hinrunde hervorragend.
Gleich im ersten Match gab es nach unglücklichem Rückstand zur Pause im direkten Duell zweiter Titelaspirantinnen einen 2:3-Kampfsieg bei den Wildcats Krottendorf. Diesem folgte ein 7:1-Kantersieg gegen den Wiener Sport-Club, was gleichzeitig die Tabellenführung nach Runde zwei bedeutete.
Höchster Auswärtssieg
In Runde drei schafften die Spielerinnen von Trainer Harald Bacher dann Historisches, denn das 0:11 in Horn bedeutete den bislang höchsten Auswärtssieg in der Vereinsgeschichte und einen der höchsten Siege für Südburgenland überhaupt. Dabei gelang Youngster Jasmin Dorfmeister ihr erster Treffer in der Bundesliga.
Auch gegen Bundesligaabsteiger und möglichen Mitfavoriten auf den Titel, Wacker Innsbruck, feierten Lilla Sipos und Co. ein 7:1-Schützinnenfest. In den letzten Minuten zeigte Feldspielerin Julia Meixner - nach Ausschluss von Fiona Fazekas - dabei, dass sie auch als Torfrau glänzen kann. Bei LUV Graz legte Südburgenland dann einen 4:7-Sieg nach.
Siegerinnen-Zug rollt weiter
Auch im Oktober rollte der Siegerinnen-Zug oder besser die "Sieges-Limousine" weiter. Mit 4:1 wurden die Carinthians nach Hause geschickt, mit einem 5:0 Aufsteiger Rankweil. Mit viel Kampf und viermal Aluminium-Pech setzten sie sich Dank eines schönen Treffers von Linda Popofsits beim GAK mit 0:1 durch.
Die Erfolge machten auch den ÖFB auf die Spielerinnen aufmerksam. So wurde Anja Bacher ins U19-Nationalteam einberufen und absolvierte zwei Testspiele gegen die Slowakei. Mit Vanessa Beiglböck, Marie-Kristin Leitner und Fiona Fazekas standen drei weitere Stützen im U19-Team auf Abruf.
"Happy End" mit Winterkrone
Das direkte Duell beim FAC-Landhaus wurde - auch aufgrund fragwürdiger Leistungen des Schiedsrichterteams - zum Nervenkrimi. Am Ende kostete ein Stellungsfehler bei einem Corner kurz vor Schluss zwei Punkte und den neunten Sieg in der Herbstmeisterschaft. Mit dem 1:1 blieb Südburgenland trotzdem auf Platz eins.
Nach dem 0:2-Kampfsieg mit "Beinen wie aus Beton" bei Geretsberg/Bürmoos brauchte es gegen den FC Pinzgau Saalfelden daheim einen Sieg für den Herbstmeistertitel. Die Verkrampfung, Nervosität und leeren Akkus nach einer langen Herbstsaison waren spürbar. Nach dem 0:1-Rückstand taten sich die Südburgenländerinnen schwer. Erst ein zweiter Ball, den Lena Schandl versenkte und ein Elfmeter in der Nachspielzeit, den Lilla Sipos verwandelte, bescherte dem Bacher-Team das "Happy End" mit Herbstmeister und Winterkrone.
Unglückliches Cup-Aus
Stark präsentierten sich die Herbstmeisterinnen auch im Frauencup. In Runde eins feierten sie beim Wiener Sport-Club einen klaren 7:1-Triumph. Im Achtelfinale gab es in Großpetersdorf einen Cup-Hit gegen Sturm Graz.
Als besseres Team und mit zahlreichen Top-Möglichkeiten scheiterten die Südburgenländerinnen nur am nötigen Glück im Abschluss und zwei bitteren Gegentreffern. Den Lucky Punch setzte Sipos in Minute 93 mit einem tollen Freistoß an die Latte - statt Verlängerung durften die Grazerinnen über einen glücklichen 1:2-Sieg jubeln.
Veränderung im Kader
Um für die Rückrunde gewappnet zu sein, wird es im Kader vermutlich Veränderungen geben. Fix ist bereits der Abgang von Stürmerin Linda Popofsits, die mit vierzehn Toren einen wesentlichen Anteil an den Erfolgen hatte, zu Sturm Graz. Zudem wird auch Julia Meixner wohl noch länger ausfallen.
Angesichts dessen wird es wohl neue Kräfte für die Offensive benötigen, um den möglichen Meistertitel zu holen. Gleich im ersten Match kommt es zum direkten Duell mit den Wildcats. Mit einem Sieg könnten sich die Südburgenländerinnen mit vier Punkten absetzen und eine kleine Vorentscheidung schaffen.
Beste Torschützinnen
- 22 Tore: Julia Wagner (Wildcats Krottendorf)
- 19 Tore: Lilla Sipos (Südburgenland/Hartberg)
- 14 Tore: Linda Popofsits (Südburgenland/Hartberg)
- 12 Tore: Sarah Bauer (Wildcats Krottendorf)
- 11 Tore: Michaela Traussnigg (LUV Graz)
- 10 Tore: Julia Stützenberger (Wacker Innsbruck)
- 7 Tore: Jessica Starchl (Wildcats Krottendorf), Anja Bacher (Südburgenland/Hartberg)
MeinBezirk-Team 2. Frauen Bundesliga
Anja Meier (Carinthians) - Romina Bell (FAC-Landhaus), Vanessa Beiglböck (Südburgenland/Hartberg), Bettina Baumgartner (GAK) - Anja Bacher (Südburgenland/Hartberg), Paula Roth (Wildcats), Jessica Starchl (Wildcats), Marcella Dworak (FAC-Landhaus) - Julia Wagner (Wildcats) Julia Stützenberger (Innsbruck) Lilla Sipos (Südburgenland/Hartberg)
Höhen und Tiefen fürs 1b-Team
Nach dem Meistertitel in der Steirischen Frauenoberliga Süd und Aufstieg in die Steirische Frauenlandesliga erwischte der FC Südburgenland 1b eine kalte Dusche mit einem 11:1 bei den Stallhofen Damen. Trotz guter Leistung im ersten Heimspiel gegen die Kötz-Haus Ladies aus Preding gab es für die verunsicherte Elf von Kerstin Weber eine 0:2-Niederlage. In Kirchberg folgte dann der erste Sieg, der allerdings trotz vieler hochkarätiger Chancen nur knapp ausfiel (0:1).
Danach zeigte das junge Team, das mit einigen frischen Kräften aus der BFV-Frauenakademie bestückt wurde, was in ihm steckt und feierte bei den Seckau Girls einen 2:5-Triumph und gegen den SC Parschlug einen 4:0-Kantersieg. Damit rückten die Weber-Mädels auf Platz drei nach vor. Nach einer spielfreien Woche folgte in Hitzendorf ein 1:1-Remis.
In den letzten Runden gab es für das extrem junge Team rund um Kapitänin Maike Groszmann vier Niederlagen gegen die Topteams der Liga. Dabei fehlten meist nur Nuancen und Routine, um Kapital aus den gebotenen Leistungen zu schlagen. Am Ende belegten die Südburgenländerinnen den achten Platz. Für die Rückrunde sollten einige verletzte Spielerinnen wie Rojda Antlitzhofer, Hannah Schöberl oder auch Torfrau Phoebe-Alexa Lissl wieder zurückkehren. Dann darf sicher auch in der Frauenlandesliga über weitere Siege gejubelt und vielleicht der erhoffte Mittelfeldplatz errungen werden.
Beste Torschützinnen Steirische Frauenlandesliga
- 18 Tore: Carloin Baller (Hof/Straden)
- 17 Tore: Laura Hadler (Oberes Feistritztal)
- 10 Tore: Victoria Fischer (Oberes Feistritztal)
- 9 Tore: Chiara Mitteregger (Girls Seckau)
- 8 Tore: Leonie Polt (Fürstenfeld), Anna Tauschmann (Fürstenfeld), Christina Fandl (Stallhofen), Emily Planer (Fürstenfeld), Denise Prettenthaler (Kötz-Haus Ladies)
Torschützinnen Südburgenland 1b-Team
- 4 Tore: Jasmin Dorfmeister, Jasmin Hammrich
- 2 Tore: Livia Bauer, Sarah Gabriel
- 1 Tor: Susanna Koch-Lefevre, Lena Samer
MeinBezirk-Team Burgenland*
Anna-Lena Tschach (Draßburg) - Anna Fischer (Bad Sauerbrunn), Annika Reiner (Neusiedl), Enja Höfer (Südburgenland 1b) - Chiara Schlaffer (Draßburg), Jasmin Dorfmeister (Südburgenland 1b), Isabella Halbauer (Bad Sauerbrunn), Lara Mandl (Draßburg), Miriam Pratter (Bad Sauerbrunn) - Livia Habeler (Bad Sauerbrunn), Damla Kirli (Neusiedl)
*Frauenlandesligateams aus dem Burgenland
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