Wanderfees Gedanken - Inspiration
Winterlicher Christtagsspaziergang am Hutwisch
Der Christtagsspaziergang hat bei mir schon etwas Tradition. Gestern bin ich in die Bucklige Welt gefahren um einen Spaziergang zur Hutwischwarte zu machen. Der Hutwisch ist die höchste Erhebung der südlichen Buckligen Welt. Auf 896 m kann man die Aussichtswarte besteigen, die 1978 errichtet wurde. Vor fast genau 3 Jahren hab ich am Hutwisch ein Winterwunderland vorgefunden - ich schau mir die Fotos jedes Mal gerne an und erinnere mich an die kleine Wanderung. Aber jetzt zum gestrigen Spaziergang:
Schon vor der Abfahrt hat sich mir ein interessantes Thema gezeigt. Beim Betreten des Wohnhauses habe ich bemerkt, dass die Tür ohne Schlüssel zu öffnen war. Normalerweise ist zugesperrt und in den letzten Tagen ist mir dies schon ein paar mal aufgefallen. Heute ist mir wieder mal bewusst geworden, wie uns unsere Gewohnheiten "gefangen halten" bzw. uns behindern und etwas aufhalten können. Wie oft bin ich durch diese Tür gegangen, hab jedes mal aufgesperrt und nicht bemerkt, das sie eh offen ist?
Wie oft passiert uns dies in unserem Alltag? Wir glauben wir stehen vor verschlossenen Türen und haben vielleicht unsere gewohnte Zugangsmöglichkeit verloren? Gefangen in unserer Gewohnheit probieren wir nicht einmal die Tür zu öffnen, weil wir ja wissen, das sie versperrt ist?
Während der Fahrt genieße ich den Blick auf die Angezuckerten Wälder und Felder. Am Parkplatz angekommen steige ich in den Schnee und bin in ein paar Minuten im Wald. Die Wege sind abwechselnd voller Schnee oder matschig, mal moosig, mal steinig und erdig.
Beim dem Platz angekommen, wo eine Tür mitten in der Natur steht, fällt mir wieder das "Türthema" ein. Ich setze mich auf die Bank, die davor steht und sinniere über die Bedeutung der Tür. Eine Tür bietet einerseits Schutz, man kann sie verschließen und fühlt sich geborgen. Sie kann aber auch einsperren und eine Gefangenschaft bedeuten. Diese Tür hier hat aber eine andere Bedeutung, weil sie keine sichtbaren Räume verbindet oder trennt. Sie steht ja mitten im Raum. Ich gehe zur Tür und öffne sie, stelle mich in den Türrahmen und fühle mich so als ob ich eintreten würde. Ich bleibe stehen und nehme mich wahr, wohin kann ich eintreten? Möchte ich eine Tür zu einem neuen "Raum" öffnen, durchgehen und vielleicht neues Erleben, neue Erkenntnisse haben? Ich richte meine Aufmerksamkeit auf die Zukunft, nehme nur wahr, habe keine Gedanken. Es fühlt sich gut an, frei, freudig und voll. Ohne jetzt wissen zu wollen trete ich bewusst durch die Tür, rein ins Unbekannte. Ich heiße das Neue Willkommen. Mit diesem guten und wohligen Gefühl setze ich meinen Spaziergang fort und komme schon bald zur Aussichtswarte. Ich werfe einen Blick nach oben und gehe weiter Richtung Auto.
Der Spaziergang an der frischen Winterluft hat mir gut getan und ich fahre erfüllt und mit neuen Gedanken wieder nach Hause.
Am Abend beschenkt mich der Himmel mit einem wunderschönen und leuchtenden Strahlen.
Ich wünsche euch noch schöne letzte Tage im Jahr 2023
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