Wandern in der Oststeiermark
Rundweg Grafendorf - Schloß Kirchberg am Wald über Himmelsstiege

Schloss Kirchberg am Wald
39Bilder

Vor einiger Zeit habe ich bei einer Freundin ein Foto der Himmelsstiege gesehen und mir als Wanderziel abgespeichert. Erst musste ich herausfinden wo denn diese Himmelsstiege ist und danach habe ich mir eine Wanderrunde ausgesucht. Ich habe mich an der Heilbründel Runde Grafendorf orientiert, bin aber wieder mal "irrtümlich" die entgegengesetzte Runde gegangen. Für mich war es so grad richtig, weil die andere Richtung viel steiler gewesen wäre. Ich bin zwar die Himmelsstiege nach unten gegangen und nicht von unten nach oben in den Himmel, bin aber trotzdem nicht in der Hölle gelandet 😅. Ich finde manchmal den Himmel auf Erden und so auch heute wieder bei dieser schönen Wanderung.

Gestartet bin ich in Grafendorf am Hauptplatz, wo ich den umgeschnittenen Maibaum sehe und ein paar Leut, die sich das Malheur anschauen. Lang ist der sicher nicht gestanden.

Weiter gehe ich dann erstmal der Safen entlang, eine Unterführung durch und dann den Kapellenweg bis zur Hubertuskapelle. Auf dieser Strecke bin ich noch etwas unsicher, ob ich die ganze Runde gehen soll und ob ich die richtige Strecke finde, weil eine Heilbründl Runde nicht markiert ist. Ich bin zwar gut ausgerüstet mit Infomaterial, aber ein gekennzeichneter Weg gibt doch etwas mehr Sicherheit. 

Hier erkenne ich, dass mein Nichtwandernkönnen in fast 2,5 Jahren Spuren hinterlassen hat. Vor meiner Erkrankung war es mir recht egal, ob es Markierungen gibt oder nicht.Ich hab darauf vertraut immer gut am Ziel anzukommen. Auch wenn ich mich vergangen bin - kein Problem. Irgendwie ist zurzeit mein Sicherheitsbedürfnis etwas größer, wohl auch, weil ich so lange aufpassen musste, nicht zu weit zu gehen und mich auch nicht anzustrengen. Ich musste alles genau planen und durchdenken, damit es mir im Alltag und auch bei Wanderungen zu Beginn meiner Genesung nicht zu viel wurde und ich wieder einen gesundheitlichen Rückschritt fabriziere. Dies ist jetzt aber gottseidank nicht mehr der Fall und doch versuchen mich diese Gedanken auszubremsen. Das lasse ich jedoch nicht zu, weil ich jetzt wieder fitter bin und noch werde und auch über meine Grenzen gehen kann. Auf Grund von Long Covid war Pacing täglich das Um und Auf, um hoffentlich wieder zu genesen. Wer sich dafür interessiert, weil vielleicht selbst betroffen oder Bekannte damit kämpfen - hier gibts Infos dazu.

Jedenfalls treffe ich auf dieser Strecke eine Nordicwalkerin mit der ich ins Gespräch komme und die mir die Sicherheit gibt, dass ich auf der richtigen Strecke bin und mir auch einige Fixpunkte sagen konnte. Wieder einmal bekam ich Hilfe und ich konnte leicht, befreit und locker weiter marschieren. Noch dazu kennt sie die Nachbarn meiner Eltern - "Beim Red'n find'n die Leut z'sam" - wie ein Sprichwort sagt.

Bei der Hubertuskapelle gehe ich links und dann folge ich der Lungitzerstraße Richtung Bahnhof Grafendorf. Ein Stück den Schienen entlang, dann drüber und wieder auf Feldwegen weiter. Ich gehe über den ersten Steg, der über den Lungitzbach hilft, und schlendere wieder links dem Bacherl entlang. Überhaupt hat die Strecke einige Wege neben Bacherln und viele Stege, die darüber führen. Ich komme an einem Kreuzungspunkt an und hier mach ich einen kleinen Umweg rauf zum Gasthaus Lechner und wie ich drauf komm, das das falsch ist, gehe ich eine andere Straße wieder bergab. Leichter wäre es gewesen bei der Zugunterführung durch zugehen. Aber ich finde wieder auf meinen Weg zurück und nach ein paar Minuten bin ich am Bacherlweg und bei der 1. Infotafel des Formbachland-Rundweges "Die Höhle des "Schönen Karls".

Blühende gelbe und violette Wiesen sind hier zu bewundern und dann geh ich in den Schneckenbaumwald😅. Gleich zu Beginn sehe ich viele Bäume und Zweige, an denen Weinbergschnecken "hängen". War ihnen unten am Boden wohl zu nass. Eine schöner Abschnitt ist der Bacherlweg entlang des Reibersbaches, der dann wieder in einer Straße mündet. 

Hier halte ich mich links und gehe der Straße entlang Richtung Schloss Kirchberg am Wald, welches seit 1923 im Besitz des Landes Steiermark ist und als Landwirtschaftsschule genutzt wird. In Reibersdorf geht der Weg erst über einen Wiesenweg weiter und wieder rein in den Wald. Von hier gehts bergab über Steige, Treppen und Stege und hier in diesem idyllischen Waldabschnitt befindet sich auch die Himmelsstiege. Mich würde ja interessieren wie sie zu ihrem Namen kam, aber ich kann leider nichts dazu finden. Vielleicht weiß es ja ein Leser?

Die Himmelsstiege macht ein ziemlich steiles Wegstück begehbar, wahrscheinlich denkt man sich, wenn man oben ist: Gottseidank - geschafft - ich bin im Himmel😍. Ich gehe ja die Stiegen nach unten, was mir persönlich viel lieber ist. Ich genieße den Weg, die Luft, die Düfte, das Plätschern, das Vogelgezwietscher - einfach herrlich. Hier lege ich auch ein Naturmandala und lege einen Glücksstein dazu. Bald schon bin ich beim Schloss, hier gibt es einen Hofladen und ich schau mich ein bisserl im Gelände um.

Wieder ein Stück auf der Straße und bald schon gehe ich wieder im weichen Wiesenweg unter der Burg nach rechts, Felder, Wiesen und Wälder wechseln sich ab. Erdwegen lass ich rechts liegen und wieder komme ich zu Bacherln, an denen ich entlang geh oder sie quere.

Besonders schön ist auch ein Teich am Eisteichweg. Hier wird gefischt und Hasen, Hühner und Pfaue sind in Gehegen, aber auch im Freien. Ein paar Pfaue üben sich im Pfauenradschlagen. Ich nehm' an, dass es ältere und jüngere Tiere sind, nach der Größe der Räder zu urteilen. Hier bleib ich und beobachte die Tiere und nehme die friedliche und idyllische Atmosphäre in mich auf - so Schönes hat unsere Welt zu bieten.

Als ich an der Stambachstraße ankomme, überlege ich ob ich die Runde lt. Karte weitergehen oder das letzte Stück über Seibersdorf abkürzen soll. Dort würde das Heilbründl sein, welchem der Weg seinen Namen verdankt. Diese Wegbezeichnung habe ich jedoch nicht einemal gelesen. Nachdem ich schon fast 12 km gegangen bin, kürze ich die Runde und gehe entlang der Straße nach Grafendorf zurück. 

Nach fast 13 km und 4,5 Stunden bin ich wieder an meinem Ausgangspunkt bei der Kirche am Hauptplatz. Eine wunderschöne Runde ohne nennenswerte Steigung in die Richtung wie ich gegangen bin. Orientiert hab ich mich an der Heilbründl Runde. Es gibt auch die 3 Schlösser Runde: hier für Radfahrer mit 30 km und für Wanderer mit ca. 20 km.

Das Formbachland ist ein schönes Wandergebiet in der Oststeiermark und bietet noch einiges zum Erwandern und Entdecken.

Also wenn ein Leser weiß, warum die Himmelstiege Himmelsstiege heißt, würde ich mich über eine Info freuen.

Ich wünsche euch schöne Augenblicke, wenn ich mich auf der Bildstrecke begleitet und wünsche euch alles Liebe

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