Stadtgemeinde Oberwart
Altbürgermeister Gerhard Pongracz verstorben

Gerhard Pongracz, langjähriger Oberwarter Bürgermeister und Landtagsabgeordneter im Burgenland, verstarb überraschend in der Nacht auf den 2. Oktober 2020. | Foto: Michael Strini
  • Gerhard Pongracz, langjähriger Oberwarter Bürgermeister und Landtagsabgeordneter im Burgenland, verstarb überraschend in der Nacht auf den 2. Oktober 2020.
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Völlig überraschend verstarb der frühere Bürgermeister von Oberwart, Gerhard Pongracz, in der Nacht auf Freitag.

OBERWART. Große Trauer herrscht derzeit in Oberwart, nachdem bekannt wurde, dass der frühere Bürgermeister der Stadtgemeinde Gerhard Pongracz im Alter von 62 Jahren völlig überraschend in der Nacht auf Freitag, 2. Oktober, verstarb.
Gerhard Pongracz wurde am 7. März 1958 in Oberwart geboren. Er absolvierte nach dem Gymnasium in Oberschützen drei Klassen der HTL Mödling - Abteilung Maschinenbau. Danach begann er eine Ausbildung zum Vermessungstechniker in Wien und legte 1982 nach fünfjähriger Praxis die Technikerprüfung in Graz ab. 

Landtagsabgeordneter und Bürgermeister

Pongracz wurde 1990 Stadtparteiobmann der SPÖ und seit 1992 Mitglied im Stadtrat, 1998 wurde er Vizebürgermeister der Stadtgemeinde. 2002 wurde Gerhard Pongracz Bürgermeister und blieb dies bis zur Gemeinderatswahl 2012, bei der er in einer Stichwahl gegen den ÖVP-Herausforderer Georg Rosner verlor.
Von 1996 bis 2015 war der Oberwarter als Landtagsabgeordneter tätig und u.a. SPÖ-Bereichssprecher für Wohnbauförderung, Bauangelegenheiten und Raumplanung. Zudem war Pongracz Vizepräsident des Arbö Burgenland und Obmannstellvertreter beim Verein "südburgenland plus". Zuletzt war er beim Regionalmanagement Burgenland tätig und u.a. fürs Kellerstöckl-Projekt im Südburgenland zuständig. Darüber hinaus engagierte er sich auch im Sport und war Präsident bei der SV Oberwart (1992 bis 1997), sowie danach Ehrenpräsident der Sportvereinigung.

Von Schulen bis EO

In seiner zehnjährigen Ära als Bürgermeister der Stadtgemeinde Oberwart wurde mit der Sanierungsoffensive der Gemeindestraßen begonnen. Weiters erfolgten der Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes sowie große Investitionen in die Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen: Die Sanierung der „Europäischen Mittelschule“, der Umbau und die Modernisierung der Polytechnischen Schule, der Berufsschule, des Übungskindergartens und des Städtischen Kindergartens. Der Ausbau der Umfahrung ließ neue Betriebsgebiete entstehen und brachte Unternehmen und Arbeitsplätze nach Oberwart.
In die Ära Pongracz fiel auch der Neubau des Abfall-Logistik-Centers Süd des Umweltdienst Burgenland (UDB) sowie der Baubeginn des neuen Wirtschaftshofs der Stadtgemeinde. Die Oberwarter Senior*innen profitierten vom Bau des „Betreuten Wohnens“ sowie der Schaffung der Tagesbetreuung für Menschen mit Demenz im „Seniorengarten“. Nach intensiven Verhandlungen mit den Betreibern, wurde im November 2008 das Dieselkino mit modernster Technik, Unterhaltung und Gastronomie und im April 2009 das Einkaufszentrum Oberwart „eo“ mit mehr als 50 Shops am westlichen Stadtrand eröffnet.

Tiefe Betroffenheit und Schock

LH Hans Peter Doskozil zeigt sich vom plötzlichen Ableben von Gerhard Pongracz tief betroffen: „Ich habe Gerhard Pongracz als sozial engagierten Politiker und als großartigen Menschen sowie Freund geschätzt. Er war eine Persönlichkeit, für die immer das Wohl seiner Mitmenschen im Vordergrund gestanden ist – ein Politiker, den seine Herzlichkeit ebenso ausgezeichnet hat wie seine Verlässlichkeit und seine Bodenständigkeit. Dass er jetzt so plötzlich von uns gegangen ist, macht mich sehr traurig.

LH Hans-Peter Doskozil: "Das ist ein großer Schock und ein schmerzhafter Verlust für Oberwart und das Burgenland insgesamt.“

„Ich werde Gerhard Pongracz als Freund und Weggefährten sehr vermissen. Meine tief empfundene Anteilnahme gilt seiner Familie, der ich in diesen schweren Stunden der Trauer viel Kraft wünsche“, so Doskozil.
"Mit Gerhard Pongracz verlieren wir einen Freund aus unserer Mitte. Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau und seinen beiden Söhnen", so SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich: "Gerhard Pongracz war ein Politiker mit Handschlagqualität, einer der stets über die Parteigrenzen das Verbindende über das Trennende gestellt hat und sich auch im Zusammenleben der Volksgruppen verdient gemacht hat. Sein besonderer Einsatz galt hierbei stets seiner Heimatregion, dem Südburgenland."
Tief betroffen über das Ableben seines Vorgängers zeigt sich auch sein Nachfolger Bürgermeister  .LT-Präs. Georg Rosner: „Wir waren zwar durch die politische Partei getrennt, doch vereint in der Liebe zu Oberwart und im Streben das Beste für unsere Heimatstadt zu bewirken. Oft waren unsere Diskussionen hart, doch letztendlich waren wir in gegenseitigem Respekt und freundschaftlichem Miteinander verbunden. Mein Mitgefühl und meine Gedanken sind bei deiner Familie.“

SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst: "Gerhard Pongracz war ein Vollblutpolitiker mit Herz. Ein großer Verlust für die sozialdemokratische Familie im Burgenland!“

"Mit Gerhard Pongracz verliert die SPÖ Burgenland einen bodenständigen, engagierten Politiker mit Herz, der als Bürgermeister die Stadt Oberwart modernisiert und weiterentwickelt hat. Unser tiefstes Mitgefühl gehört jetzt seiner Familie. Wir werden Gerhard Pongracz immer ein würdiges Andenken bewahren", so SPÖ-LGF Roland Fürst.
LA Wolfgang Spitzmüller (Die Grünen) zollt ihm Respekt für die Arbeit in der Region: "Mit Gerhard Pongracz geht einer, der ein Herz für das Südburgenland hatte. Ich drücke der Familie des Verstorbenen mein Beileid aus."

Wertvolle Arbeit für Arbö

„Die Arbö-Familie im Burgenland hat ein Mitglied verloren, das viele Jahre wertvolle Arbeit für die Autofahrer in unserem Bundesland geleistet hat. Gerhard Pongracz war seit 1977 Mitglied beim Arbö, 18 Jahre Vizepräsident und auch 20 Jahre Ortsklubobmann in seiner Heimatgemeinde Oberwart. Ich habe mit Gerhard Pongracz einen persönlichen Freund verloren“, sagt Arbö-Präs. Peter Rezar.
Pongracz hat einen zentralen Beitrag bei der Entwicklung des ARBÖ im Südburgenland geleistet: „Gerhard war verantwortlich für die Investitionen und den Infrastrukturausbau des ARBÖ in den drei südlichen Bezirken.“ In den vergangenen zwölf Jahren wurden die zwei neuen Prüfzentren in Güssing und Königsdorf errichtet, jenes in Oberwart wurde renoviert. „Der ARBÖ hat mit diesem Ausbau eine positive Entwicklung genommen, das Service für die Autofahrer im Landessüden wurde maßgeblich ausgebaut. Dadurch sind auch neue Arbeitsplätze in der Region entstanden. Pongracz war bis zum letzten Tag als Funktionär für den ARBÖ und seine Mitglieder aktiv“, sagt Rezar: „Deshalb ist der Verlust für den ARBÖ Burgenland so schmerzhaft und löst tiefe Betroffenheit bei allen Funktionären und Mitarbeitern aus.“

Freund und Politiker

"Das Burgenland verliert einen seiner erfahrensten und engagiertesten Politiker. Als Landtagsabgeordneter, beim Regionalmanagement Burgenland und als Obmann Stv. von LEADER Südburgenland hat sich Gerhard Pongracz stets für das Südburgenland eingesetzt und zahlreiche Projekte ermöglicht", so Landtagspräsidentin Verena Dunst.
Die Weinidylle Südburgenland und die Initiative Kellerstöckl dienen als Beispiele, sind aber nur ein Bruchteil dessen, was Gerhard Pongracz geleistet hat. "Durch die Arbeit von Pongracz wurde das Südburgenland wirtschaftlich nach vorne gebracht. In seiner Tätigkeit beim Regionalmanagement Burgenland hat er stets die Gemeinden miteingebunden und so dem Süden mit Herz und Einsatz einen Aufschwung ermöglicht. Sein politisches Wirken wird noch lange in Erinnerung bleiben. Gerhard Pongracz ist als langjähriger Freund und stets engagierter Politiker unersetzbar. Meine Anteilnahme gilt seiner Familie, der ich in dieser schweren Zeit viel Kraft wünsche“, so die Landtagspräsidentin.
Bestürzt über das überraschende Ableben von Gerhard Pongracz zeigte sich auch der burgenländische FPÖ-Chef Norbert Hofer: "Gerhard Pongracz hat die burgenländische Landes- und Kommunalpolitik über viele Jahre hinweg mitgestaltet und geprägt. Mein tiefstes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und Weggefährten."

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