Willersdorf
Johanna Spitzmüller und Katharina Wenty schrieben „Hautflügelmieder“
Die beiden Freundinnen Johanna Spitzmüller und Katharina Wenty präsentierten ihr Buch „Hautflügelmieder“.
WILLERSDORF/WIEN. Zwei Freundinnen aus Kindertagen schaffen gemeinsam ein Buch mit viel Poesie und magischen Illustrationen: „Hautflügelmieder“ ist eine gelungene Kombination von Text und Bild.
Johanna Spitzmüller aus Willersdorf hat schon immer eher gezeichnet als geschrieben, während ihre Freundin Katharina Wenty aus Wien stets in der Wortwelt zuhause war. Mittlerweile lebt Johanna ebenso in Wien, wo sie neben ihrem Studium als Kindergartenpädagogin arbeitet. Katharina Wenty, Poetry Slam Landesmeisterin für Wien, Niederösterreich und Burgenland 2018, zählt mit ihren zahlreichen Auftritten im In- und Ausland inzwischen zu einer der erfolgreichsten Slam Poet:innen im deutschsprachigen Raum.
Traum verwirklicht
Die Coronakrise nützten die beiden langjährigen Freundinnen, um einen Traum aus Kindheitstagen endlich zu verwirklichen und ihre kreative Schaffenskraft in einem Buch zu vereinen. „Hautflügelmieder“ bietet Einblick in politische und gesellschaftskritische Themen, psychische Krankheiten, sowie persönliche Erfahrungen, die allesamt gekonnt lyrisch verpackt sind, und durch die symbolisch starken Zeichnungen Johannas zum Leben erwachen.
In der Interaktion von Text und Bild wird nicht nur der rote Faden des Buches erkennbar, sondern ebenso die Tatsache, dass die beiden Künstlerinnen in Vergangenheit wie Gegenwart viel Zeit in der Natur am Biohof von Johannas Eltern verbrachten. Eine Verbindung, die nun bereits fast ihr ganzes Leben hält, und durch „Hautflügelmieder“ weiter gefestigt wurde.
Zum Buch
Katharina Wenty widmet sich großen Themen in kleinen Details und symbolischen Bildern, die in den Zeichnungen von Johanna Spitzmüller zum Leben erweckt werden. Krankheit und Gesundheit, Körper und Geist, Leben und Tod ringen um Aufmerksamkeit, das Ziel bleibt immer die Wahrheit, egal, hinter welchen reimerischen Fassaden sie sich in ihrem Kleid aus zarten Worten versteckt. Im Dazwischen von prosaischer Lyrik und lyrischer Prosa bildet das Ich in seinen verschiedensten Gesichtern das Zentrum der Geschichten, und ergründet die Relationen zu sich selbst und zu anderen. Außen und Innen trennt oft nur eine unendlich(e) dünne Linie, die Fragmente verbindet, Grenzen überwindet und sich emotional verdichtet, sodass der rote Faden von Hautflügelmieder in der Interaktion von Text und Bild erkennbar wird. Der Stift wird nicht abgesetzt, die Narration verläuft vertikal, denn Poesie lebt jenseits jedweden Horizonts.
Textauszug
Zwischen Friedenspfeifen
und Auf-Frieden-Pfeifen
Im Grunde
bleiben wir eine Runde
eingebildeter Affen,
die einander geizend begaffen,
auf Frieden pfeifen
und, anstatt zu Friedenspfeifen,
gleich zu Waffen greifen.
(...)
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