Obstbauern tagten in Neckenmarkt
"Normalernten werden seltener"

Laut Erwerbsobstanlagenerhebung produzieren im Burgenland 259 landwirtschaftliche Betriebe auf einer Fläche von 930 Hektar Obst. Auf fast der Hälfte der Fläche wird der Apfel angebaut. | Foto: Curd Ranz
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  • Laut Erwerbsobstanlagenerhebung produzieren im Burgenland 259 landwirtschaftliche Betriebe auf einer Fläche von 930 Hektar Obst. Auf fast der Hälfte der Fläche wird der Apfel angebaut.
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Die Obstbäuerinnen und Obstbauern aus dem Burgenland trafen sich in Neckenmarkt zu ihrer jährlichen Jahreshauptversammlung.

NECKENMARKT. Nach der Neuwahl des Vorstandes und anderen Tagesordnungspunkten, standen auch zwei Vorträge zum Thema „Neue Erziehungsformen“ und „Obstbau-Investitionsfördermaßnahmen im aktuellen Programm“ auf der Agenda.

Modernisierung erforderlich

„Die klimatischen Bedingungen ändern sich. Um auch in Zukunft als Obstbaubetrieb leben zu können und die Produktionssicherheit zu gewährleisten, ist es erforderlich seinen Betrieb zu modernisieren und zu mechanisieren“, erklärt der wiedergewählte Obmann des Bgld. Obstbauverbandes Johann Plemenschits. Die Landwirtschaftskammer und ihre Fachreferenten helfen bei der Entscheidungsfindung sowie bei der Planung und auch bei der Umsetzung dieser Modernisierungen beratend mit, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich.

Produktionssicherheit nimmt ab

In den letzten Jahren haben sich die klimatischen Bedingungen geändert. "Normalernten werden seltener", so der Tenor der Tagung. Im Erwerbsobstbau – ohne Holunder und Aronia – wurde mit einer Erntemenge von 188.170 Tonnen 2021 eine deutlich unterdurchschnittliche Produktion verzeichnet, das waren 14 Prozent weniger als im Zehnjahresmittel. "In den vergangenen sechs Jahren haben die Obstproduzenten nur zweimal eine Normalernte gehabt." Die Obstbauplantagen werden seit Jahren von Frost-/Hagel- und Trockenschäden beeinträchtigt. Die Produktionssicherheit nimmt damit ab.

Manfred Kohlfürst, Präsident des Bundes-Obstbauverbandes Österreichs, Johann Plemenschits, der wiedergewählte Obmann des Bgld. Obstbauverbandes und Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland bei der Vollversammlung in Neckenmarkt. | Foto: Michaela Tesch-Wessely/LK Burgenland
  • Manfred Kohlfürst, Präsident des Bundes-Obstbauverbandes Österreichs, Johann Plemenschits, der wiedergewählte Obmann des Bgld. Obstbauverbandes und Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland bei der Vollversammlung in Neckenmarkt.
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Investitionen als Muss

Aufgrund von Wetterkapriolen - vor allem Frühjahrsfröste, Hitze und Hagel - müssten die Obstbaubetriebe technologisch investieren. Hinzu kommen strengere Auflagen beim Pflanzenschutzbereich, das Auftreten von neuen Schädlingen und fehlende Erntehelfer. „Auch wenn bereits über 50 Prozent der Anlagen mit einem Hagelnetz ausgestattet sind, müssen die Betriebe in den nächsten Jahren technisch aufrüsten und mehr mechanisieren und automatisieren, denn auch in dieser Sparte sind wir vom Arbeitskräftemangel betroffen“, erläutert Plemenschits.

Höherer Fördersatz gefordert

Die letzten Jahre hätten gezeigt, dass eine Obstproduktion nur mehr in Obstanlagen mit entsprechender technischer Ausrüstung möglich ist. Ohne Schutzmaßnahmen wie Hagelnetze, Frostberegnung oder Bewässerung sei eine wirtschaftlich wertvolle und nachhaltige Obstproduktion nicht möglich. „Investitionen in Klima-Schutzeinrichtungen sollten mit einem deutlich höheren Fördersatz gefördert werden. Ebenso sollte die Förderungsintensität außerhalb und innerhalb der Obstanlage angepasst werden, um dem Betriebssterben entgegenzuwirken“, schlägt Plemenschits vor.

Laut Erwerbsobstanlagenerhebung produzieren im Burgenland 259 landwirtschaftliche Betriebe auf einer Fläche von 930 Hektar Obst. Auf fast der Hälfte der Fläche wird der Apfel angebaut. | Foto: Curd Ranz
Manfred Kohlfürst, Präsident des Bundes-Obstbauverbandes Österreichs, Johann Plemenschits, der wiedergewählte Obmann des Bgld. Obstbauverbandes und Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland bei der Vollversammlung in Neckenmarkt. | Foto: Michaela Tesch-Wessely/LK Burgenland
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