Bezirk Oberpullendorf
Der Kampf der Hoteliers durch den Lockdown
BEZIRK. Der Lockdown erweist sich für viele Unternehmen als Problem, auch Hoteliers haben mit den Folgen der neuen Verordnungen zu kämpfen. Um Genaueres zu erfahren, wurde das ,,Blaufränkisch Hotel" in Deutschkreutz, das ,,Thermenhotel Kurz" in Lutzmannsburg und der ,,Landgasthof Faymann" in Dörfl, über deren Situation befragt.
Blaufränkisch Weinhotel in Deutschkreutz
Nur zwei Monate hatte das „Blaufränkisch Weinhotel“ in Deutschkreutz geöffnet und schon steht der Lockdown vor der Tür. Aufgrund der strengen Regelung für Hotels ist es momentan eine enorme Herausforderung diese am Leben zu halten, daher entschloss die Winzerfamilie Kirnbauer, die Besitzer des Deutschkreutzer Hotels, alle Reservierungen zu stornieren. Auch jeder der 22 Angestellten befindet sich derzeit in Kurzarbeit, um eine Kündigung in solch einer schweren Zeit zu vermeiden. „Wir hatten vor dem Lockdown erst zwei Monate geöffnet und waren meist sogar ausgebucht.“, erläuterte der Eigentümer der Unterkunft.
Doch war der sofortige Lockdown wirklich die richtige Entscheidung oder wären doch unzählige andere Lösungen eher von Vorteil gewesen, wie beispielsweise eine frühere Sperrstunde oder eine Einbahnregelung im Hotel? Darauf hatte der Hausherr eine sofortige Antwort, denn vor allem in der Hotellerie-Branche wäre eine einfache Registrierung aller Gäste oder noch größere Sicherheitsabstände leicht möglich gewesen, ohne sofort alle Unterkünfte, bis auf einige Ausnahmen zu schließen.
Thermenhotel Kurz in Lutzmannsburg
„Der September war normal besucht und nicht so schlecht, doch der Oktober war schon äußerst schwierig und dürftig gegenüber den Vorjahren.“, erklärte Günter Kurz, der Besitzer des Thermenhotel Kurz in Lutzmannsburg, im Gespräch über den momentanen Lockdown. Auch die Frage, ob es momentan überhaupt Gäste im Hotel gibt wurde angesprochen und der Hausherr erwähnte, dass für November fast alle Buchungen storniert wurden. Aufgrund der Vorschrift, dass nur gewisse Ausnahmen, wie beispielsweise Geschäftsreisende, eine Unterkunft angeboten bekommen dürfen, hat das Thermenhotel aktuell während der Woche sehr wenig Gäste. Diese Wenigen kommen meist aus Italien oder Österreich.
„In Lutzmannsburg sind die Sonnentherme und alle Hotels und Beherbergungsbetriebe geschlossen – somit gibt es dort auch keinen Tourismus, beziehungsweise keine Nächtigungen.“, betonte Herr Kurz ebenfalls.
Aktuell sind alle Mitarbeiter des Betriebes in Kurzarbeit und diese sind in der Hoffnung mit der Unterstützung betreffender Kurzarbeitszuschüsse und dem Umsatzersatz finanziell über die Runden zu kommen.
„Betreffend „nachvollziehen“ hat jeder seine individuell persönliche Sichtweise – mit den zuvor angeführten Unterstützungen ist der Lockdown zu stemmen, ohne diese wäre es aufgrund der fälligen Weihnachtsgelder zu den ohnehin laufenden Löhnen und Gehältern unmöglich.“, antwortete der Leiter der Hotelerie auf die Frage, ob die neuen Verordnungen nachvollziehbar oder doch überzogen seien.
Landgasthof Faymann in Dörfl
„Seit März sind die Buchungen stark bis ganz zurückgegangen“, betonte Anton Faymann, der Besitzer des Landgasthofs Faymann. Auch wenn seine Mitarbeiter sich momentan in Kurzarbeit befinden, mussten im Oktober Kündigungen fallen. Da den Landgasthof hauptsächlich Hochzeiten und Geburtstagsfeiern am Leben halten, ist es nun im Gegensatz zum Vorjahr eine enorme Umstellung. „Die Verordnungen sind in Ordnung“, fügt Herr Faymann hinzu, als die Frage aufkam, ob die neuen Regelungen gerechtfertigt oder doch etwas überzogen seien. Der einzige Weg, um kleine Unterkünfte vor der Insolvenz zu bewahren, wäre finanzielle Unterstützung, doch dies erweist sich in der momentanen Pandemie ebenfalls als Problem.
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