Eine Gemeinde macht mobil
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- hochgeladen von Eva Maria Plank
Die Deutschkreutzer fühlen sich seit dem Ende des Assistenzeinsatzes nicht mehr sicher
DEUTSCHKREUTZ (EP). Grund genug für die Bürger selbst aktiv zu werden. Eine Gruppe von elf Personen patrouilliert regelmäßig, auch nachts und an den Wochenenden, durch die Straßen und Gassen der Rotweingemeinde. Reinhold Klepeisz ist einer der Männer, die in ihrer Freizeit, freiwillig und ohne Entschädigung, "Dienst" machen. „Das ist eine lose Zusammenkunft von Bürgern, die einfach Verantwortung übernehmen wollen. Es ist notwendig, dass wir durch die Straßen gehen. Die Bevölkerung fühlt sich verunsichert." Klepeisz ist im Brotberuf Polizist und spaziert mit anderen Freiwilligen bis zu dreimal die Woche durch die Gemeinde. Wir reden uns zusammen, wer wann, wo unterwegs ist." Etwa eine Stunde sei man zu zweit unterwegs, ausgerüstet mit Handy und Taschenlampe. Wichtig sei, dass jene Leute in jenen Gassen unterwegs sind, in denen sie wohnen. "Denn dadurch können sie Autos mit ausländischen Kennzeichen besser zuordnen."
Die Bevölkerung stehe dem Ganzen positiv gegenüber, so Klepeisz. "Es ist klar, dass die Polizei nicht überall sein kann. Wir leihen ihnen quasi unser Ohr. Wenn uns etwas auffällt, geben wir das sofort der Exekutive weiter." Bürgermeister Manfred Kölly (LBL) kritisiert auch die mangelnde Polizeipräsenz an den Abenden und Wochenenden in der Gemeinde. "Der Posten Deutschkreutz hat genug Polizisten, aber wir schaffen es nicht, dass er in der Nacht besetzt ist. Wir spazieren ja keineswegs aus Jux und Tollerei durch die Straßen, aber viele Leute kommen zu mir, weil sie sich nicht sicher fühlen." Die seit kurzem initiierte Aktion des Dorfpolizisten findet Kölly an und für sich gut, aber: "Ich denke, es wäre besser, wenn die Polizisten nicht nur tagsüber und an Werktagen durch die Gemeinden gehen. Besser wären sporadische Fußstreifen, die auch an den Wochenenden durchgeführt werden. Unsere ausländischen Freunde und Nachbarn sind ja nicht blöd." SPÖ Vizebürgermeisterin Claudia Pingitzer:"Dass die von Bürgermeister Kölly eingeführte "Bürgerwehr" wieder ihren "Dienst" versieht, war den Medienberichten zu entnehmen." Die Einführung der Dorfpolizisten sei hingegen eine ausgezeichnete Idee. "Durch deren Anwesenheit wird das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung gestärkt. Das ist vor allem bei uns in Deutschkreutz aufgrund unserer Grenznähe besonders wichtig."
Auch ÖVP Ortsparteiobmann Andreas Katcsits findet den Weg des Dorfpolizisten als den effizienteren: "Die Aktion der Privat-Patrouillie war ein Alleingang des Bürgermeisters und nicht im Gemeinderat abgesprochen. Die Polizei kann im Notfall auch agieren."Bezirkspolizeikommandant Emmerich Schedl: "Wir sind über jeden Hinweis aus der Bevölkerung dankbar – egal von wem er kommt."
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