Bäcker-Special Neunkirchen/Wr. Neustadt
Unsere Bäcker backen natürlich

- Tipp: 750g Roggenmehl, 500g Weizenmehl, 350g Sauerteig, 750g Wasser, 25g Salz, 8g Hefe von 250°C fallend auf 180°C eine Stunde backen.
- Foto: Santrucek
- hochgeladen von Thomas Santrucek
BEZIRK NEUNKIRCHEN/WR. NEUSTADT. Ein Gerücht, wonach Haare bzw. Schweineborsten für eine längere Haltbarkeit in Teige gemischt wurden, hält sich hartnäckig. Der Verein für Konsumenteninformation gibt Entwarnung.
Tatsächlich kann aus Haaren und Schweineborsten L-Cystein gewonnen werden; eine Aminosäure, die dafür sorgt, dass ein Teig locker bleibt. Aber keine Sorge, der Einsatz von Haaren für Teige ist in der EU verboten. Und unsere heimischen Bäcker setzen ohnehin auf hochwertige Teige ohne Zusatzstoffe.
"Eine Urban Legend"
"Es dürfte sich eher um eine Urban Legend mit einem kleinen wahren Kern handeln. Tatsache ist, dass es seit vielen Jahren nicht mehr praktiziert wird", erklärte Birgit Beck vom Verein für Konsumenteninformation zum haarigen Teigthema auf BezirksBlätter-Anfrage. Lebensmittelverschwendung ist bei unseren heimischen Bäckern verpönt. Edgar Breitsching, Bäckerei Breitsching: "Altbrot wird bei uns von Bauern für die Tierverfütterung abgeholt. Semmeln werden zu Bröseln und Würferl verarbeitet."
"Brot braucht keine Zusatzstoffe! Mehl, Wasser, Sauerteig, Hefe, Salz; vielleicht noch Gewürze und Saaten, und viel Zeit, denn nur wenn man den Teig Zeit zum Reifen gibt, entwickelt sich so wie beim Wein ausgezeichneter Geschmack und nicht zu vergessen die Frischhaltung.
Ein Langzeitgeführtes Gebäck hält entscheidend länger frisch als ein mit Hefe und Emulgatoren aufgeblasenes Gebäck", erklärt der Peischinger Bäckermeister Robert Schlief.
"Und daran ist etwas faul"
Brot und Gebäck darf schimmeln. Schlief: "Wenn ein Striezel, der einen Monat im Plastik bei Raumtemperatur gelagert wurde, einen Monat frisch bleibt, dann ist wirklich was faul. Zucker ist eine relativ billiger Rohstoff und wird sehr gerne von der Industrie in hohen Mengen zugesetzt um bei teuren Rohstoffen sparen zu können. Nussfülle etwa schmeckt oft nur süß und kaum nach Nüssen."
Ein Riesenplus lokaler Backwaren: "Beim Bäcker bekommt der Kunde qualitativ hochwertiges hergestelltes Brot und Gebäck, das ohne lange Transportwege produziert wird", so der Walpersbacher Bäcker Josef Lielacher.
Geschultes Personal berät
Und Reinhold Koll von der Bäckerei Koll: "Wir nehmen uns sehr viel Zeit, damit die Teige unserer Produkte eine lange Ruhe- und Reifezeiten erhalten und somit eine auf natürlichem Weg längere Frischhaltung entsteht und sie werden dadurch auch bekömmlich. Wichtig ist uns ein gut geschultes Personal, dass auf Wünsche und Fragen sowie Sonderbestellungen eingehen kann und bei Unverträglichkeiten oder Allergien direkt Auskunft geben kann."
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