Neunkirchen
Sinnlich Pilgern am Franziskusweg

- Johann Weik vor dem großen Tau-Kreuz des Schöpfungsweges am Fuße der Pittener Pfarrkirche.
- Foto: Weik
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Franz von Assisi steht im Zentrum des Franziskuswegs NÖ-Süd, der von Pitten bis nach Wiener Neustadt führt.
NEUNKIRCHEN. Ob Papst Franziskus schon einmal in Pitten war? Unseren Recherchen nach nicht - aber wenn er doch einmal dorthin käme, hätte er bei seinem Besuch bestimmt große Freude: Gibt es doch dort einen eigenen Franziskusweg, der vom 2870-Seelen-Ort in der Buckligen Welt bis Wiener Neustadt und wieder zurück führt.
Ursprung und "Herz" des Franziskusweges ist der sogenannte Schöpfungsweg in Pitten, erklärt Initiator Johann Weiz: "Die Vision dazu hatte unser inzwischen verstorbener Pater Franz Edlinger, vor zehn Jahren wurde der Schöpfungsweg dann fertig." Als er selber am Jakobsweg pilgerte, kam Weik die Idee, den Pittener Schöpfungsweg auf das Umland zu erweitern. So entstand schließlich der Franziskusweg Niederösterreich-Süd: "Ich wollte die Idee des Pilgerns mit allen Sinnen zu uns nach Niederösterreich holen." Das ist durchaus gelungen: Der Pilgerwanderweg führt vorbei an spirituell und kulturell bedeutenden Wegpunkten, die alle auf das Leben und Wirken des heiligen Franz von Assisi hinweisen - etwa zum Storchenrauchfang in Bad Erlach oder zum Waldfriedhof im Föhrenwald.

- Ganz oben vor der Pittener Pfarrkirche wartet Johann Weiks Tau-Brunnen.
- Foto: Weik
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Wenn die prächtige Kirche hoch über Pitten erscheint, hat man die 37,5 Kilometer des Franziskuswegs schon fast geschafft: Über die Desbordesstiege geht es entlang unzähliger bunter Blumen hinauf auf den Buchberg. Dabei begegnet man immer wieder kleinen Brunnen, Mosaiken und Bildern, die die Lebensstationen Franz von Assisis darstellen: "Die Pittener Künstlerin Christine Buchner war genauso daran beteiligt wie Kinder aus dem Kindergarten und den umliegenden Schulen", erinnert sich Weik", aber auch der Pfarrgemeinderat und unsere Firmlinge haben daran mitgemalt." Krönender Abschluss ist der "Tau-Brunnen vor der Pfarrkirche, den Weik gestiftet hat:
Das Tau, Fülle des Lebens
"Das ´T, das Tau ausgesprochen wird, ist der letzte Buchstabe des hebräischen Alphabets. In der altorientalischen Zahlenmystik hatte es den Wert 333 - die Fülle des Lebens in Gott." Franziskus stellte es stets neben seine Unterschrift: Es ist das Zeichen des Segens. "Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt", heißt es in Franz von Assisis bekannten Sonnengesang. "Es geht um Ehrfurcht vor der Schöpfung und darum, sie zu bewahren", merkt Weiz an, "denn wenn wir unsere Geschwister in der Tier- und Pflanzenwelt töten, dann töten wir uns letztendlich selbst."

- Johann Weik hat über den Pittener Franziskusweg ein Buch geschrieben: "Der Franziskusweg NÖ-Süd - Ein spirituell-kultureller Pilger- und Wanderweg am Tor der Buckligen Welt" lautet der Titel.
- Foto: Weik
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Zwei Jahre lang hat Weik alle Stationen, Skulpturen und Mosaike des Franziskuswegs fotografiert, daraus ist nun ein prächtiger Bildband entstanden: "Der Franziskusweg NÖ-Süd - Ein spirituell-kultureller Pilger- und Wanderweg am Tor der Buckligen Welt" lautet der Titel. Erscheinen wird Weiks Buch im Verlag Edition Weinviertel am 9. Oktober: Dem Tag an dem der Franziskusweg in Pitten ab 16.30 Uhr feierlich eröffnet wird. Und wer weiß, vielleicht kommt Papst Franziskus ja jetzt doch noch einmal zu Besuch nach Pitten...
Infos auf www.fuerunserewelt.at
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