Schmuckunikate aus Graffiti von "Birdly"
Inhaberin Cornelia Voglmayr designt aus kleinen Graffitistücken originelle Accessoires.
NEUBAU. JOSEFSTADT. Eigentlich ist sie Tänzerin, hat ihre Ausbildung am renommierten "TrinityLaban - conservatoire of music and dance” in London 2012 abgeschlossen, war Mitglied der JV2- Company of London und arbeitete mit Choreografen wie Sasha Waltz, Jasmin Vardimon, Matteo Fargion, Mafalda Deville, Tim Casson, Lizzie Kew Ross and Susan Sentler. 2015 hat sie dann ihren Magister in Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Universität Wien gemacht. Dass die 28jährige heute neben ihrer Karriere als Tänzerin, Musikerin und Choreografin mit großer Leidenschaft aus Graffiti-Abfall originellen Schmuck herstellt, begann im Vorjahr mit einem Spaziergang am Donaukanal.
„Ich spazierte mit dem Künstler Carlo Galli am Donaukanal entlang und entdeckte unterhalb der prächtigen Graffitiwände Reste von abgefallenen und abgeschabten Graffitistücken. Sie waren so schön bunt und vielschichtig, wie Schiefer, also habe ich sie eingesteckt", erinnert sich Voglmayr. "Dann habe ich total drauf vergessen und die mittlerweile zerbröselten Farbschichten später im Mantelsack wiederentdeckt." Und da hat es gefunkt. "Diese vielen Schichten dokumentieren Zeit, sie sind konservierte Jugendkultur der Stadt. Das fand ich großartig und suchte nach einer Lösung, um diese Fundstücke zu erhalten und zu Schmuck zu verarbeiten."
Schmuck gibt Gelassenheit
Begonnen hat sie mit dem Bearbeiten und Schleifen der fragilen Graffiti-Farbschichten in ihrer Wohnung im 5. Bezirk. "Doch der Schleifstaub und der Harzgeruch passen einfach nicht in eine Wohnung", stellte sie schnell fest. Deshalb fertigt sie ihre originellen Schmuckstücke nun in ihrem Atelier in ihrem Elternhaus in Klosterneuburg. Seit einem Jahr vertreibt Voglmayr ihren einzigartigen Graffitischmuck unter der Marke "Birdly". "Bei meinem Nachnamen Voglmayr lag Birdly als Markenname nahe", sagt sie und betont, dass sie selbstverständlich nur Graffiti-Abfall einsammle und nie in bestehende Kunstwerke eingreife.
Seit 2015 vertreibt sie ihren einzigartigen Graffitischmuck unter der Marke "Birdly" nicht nur über ihren eigenen Web-Shop (auf www.birdly.at), sondern auch im Store Werkbank (7.,, Breite Gasse 1) und im Atelier EinFach (8., Albertgasse 6). "Bei meinem Nachnamen ´Voglmayr´ lag `Birdly` als Markenname nahe", sagt sie und betont, dass sie selbstverständlich nur Graffiti-Abfall einsammle und nie in bestehende Kunstwerke eingreife.
Kollektion mit Sprayer
Mittlerweile kooperiert Voglmayr mit verschiedenen Graffitikünstlern im In- und Ausland. So entstand auch mit dem gleichnamigen Sprayer eine eigene "Skirl-Collection". "Die Graffitistücke geben meinen Kreationen die grobe Form vor. In vielen Arbeitsgängen bringe ich dann die Form zum Feinschliff, konserviere sie, passe sie in Silberringe, Ketten, Ohrgehänge ein.
Für mich ist das der perfekte Ausgleich zum Tanzen. Man wird gelassen, nimmt sich Zeit und kommt auf den Boden", so Voglmayr. "Für mich ist Birdly nicht nur ein zweites Standbein, sondern auch eine Ergänzung zu Tanz und Musikperformance. Denn im Gegensatz zur darstellenden Kunst, bei der der Auftritt den Höhepunkt darstellt, ist ein Kunstwerk etwas von Bestand." Aber, gibt sie zu, zum Glücklichsein brauche die junge Künstlerin beides.
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