Nestroy-Auszeichnung 2022
Volkstheater räumt gleich vier Preise ab
Theater aus dem 7. Bezirk räumt gleich mehrmals ab: Das Volkstheater freut sich über vier Auszeichnungen bei der diesjährigen Nestroy-Preisverleihung.
WIEN/NEUBAU. Bei der diesjährigen Nestroy-Gala gab es viel Anerkennung für das Volkstheater. Neben Auszeichnungen für Ensemblemitglieder Samouil Stoyanov (Bester Schauspieler) und Elias Eilinghoff (Beste Darstellung einer Nebenrolle) gewann Claudia Bauer für „humanistää! – eine abschaffung der sparten“ den Preis in der Kategorie „Beste Regie“. Die Produktion wurde zudem von der Jury zur „Besten Aufführung im deutschsprachigen Raum“ gekürt.
Die Volkstheater-Auszeichnungen im Überblick
Bester Schauspieler:
- Samouil Stoyanov in „humanistää! – eine abschaffung der sparten“ nach Ernst Jandl: „Samouil Stoyanov ist einer dieser Schauspieler, die sofort auffallen. Der Enthusiasmus, mit dem er sich kopfüber in seine Rollen stürzt, hat etwas Mitreißendes. Man spürt, dass Stoyanov sich jetzt gerade nichts Besseres vorstellen kann, als auf der Bühne zu stehen und zu spielen. Es sprudelt aus Stoyanov heraus wie eine Quelle aus dem Waldboden“, so Jurymitglied Wolfgang Kralicek.
Beste Darstellung einer Nebenrolle:
- Elias Eilinghoff in „Karoline und Kasimir – Noli me tangere“ nach Ödön von Horváth: „Der 1,93-Mann Elias Eilinghoff ist ein Schauspieler mit Swing. Wenn er spielt, so ist da immer ein wenig Tanz dabei. Zugleich kann er ohne viel Zutun so viel Fragilität anklingen lassen, dass es Schauern macht“, sagte Jurymitglied Margarete Affenzeller.
Beste Regie:
- Claudia Bauer für „humanistää! – eine abschaffung der sparten“ nach Ernst Jandl: „humanistää! ist eines jener seltenen Bühnenereignisse, bei denen Regie und Text, Form und Inhalt derart geglückt zusammenpassen, als wären sie füreinander geschaffen. Mit allen erdenklichen Mitteln wird schlichter Psychologisierung entgegengewirkt: Jandls Texte sollen nicht gefühlig, sondern lebendig gemacht werden. Das gelingt aufs Vortrefflichste. Absurdes trifft auf Satirisches, Lautes folgt auf Leises, Clownerie meets Entertainment. Der ständige Wechsel der Tonarten wirkt dabei nie beliebig, sondern trifft ins Schwarze. Ein unvergesslicher Theaterabend“, meint Jurymitglied Petra Paterno.
Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum:
- „humanistää! – eine abschaffung der sparten“ nach Ernst Jandl, Regie Claudia Bauer, Komposition Peer Baierlein, Dramaturgie Matthias Seier: „Die Regisseurin Claudia Bauer holt den Dramatiker Ernst Jandl aus der Versenkung. Ihre Inszenierung „humanistää!“ übersetzt den kritischen Geist und den grimmigen Witz dieses hauptsächlich als Lyriker berühmten Autors kongenial auf die Bühne. Jandls unbändige Lust an Sprache kommt zur Geltung wie sein tiefes Verzweifeln daran”, so Jurymitglied Kralicek.
„humanistää! – eine abschaffung der sparten“ ist aktuell an folgenden Terminen im Volkstheater zu sehen:
- 17. November 2022, 19.30 Uhr
- 11. und 23. Dezember, 19.30 Uhr
- 26. Dezember, 18 Uhr
- Weitere Termine in Planung
„Wir sind überwältigt und stolz über die Anzahl an Auszeichnungen! Diese große Anerkennung der künstlerischen, schauspielerischen und inszenatorischen Leistungen des Volkstheaters zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, neue Impulse in der österreichischen Theaterlandschaft und über die Grenzen hinauszusetzen. Wir sehen diese Wertschätzung als Aufforderung, weiterhin neugierig, offen und suchend zu sein, um dem Publikum außergewöhnliche Theatererlebnisse zu verschaffen", so Direktor Kay Voges.
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