Admiral Kino
Steht das Admiral Kino vor dem Aus?

Leiterin Michaela Englert setzt sich für das Überleben des Admiral Kinos ein, das bereits Leinwandgeschichte geschrieben hat.  | Foto: Franz Gruber
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  • Leiterin Michaela Englert setzt sich für das Überleben des Admiral Kinos ein, das bereits Leinwandgeschichte geschrieben hat.
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Michaela Englert kämpft gegen die großen Kinokonzerne und um das Überleben der kleinen.

NEUBAU. "Ich kann mich noch gut an mein erstes Kinoerlebnis erinnern. Da bin ich auf dem Schoß meiner Mutter gesessen, während wir einen Dokumentarfilm gesehen haben", erklärt Michaela Englert ihre Leidenschaft fürs Kino. Seit dem Sommer kämpft die ehrenamtliche Kinobetreiberin des Admiral Kinos in der Burggasse 119 mit einem starken Besucherrückgang.

"Ich möchte noch nicht aufgeben und hoffe, dass ich neue Finanzierungsmöglichkeiten für das Kino finde", sagt sie. Für Englert kam das Ganze sehr überraschend und deshalb führte sie viele Gespräche, um eine Lösung zu finden. Unterstützung bekam sie bereits von vielen Besuchern und Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne). Sie kauften Kinogutscheine.

Kulturauftrag

Gemeinsam mit drei Mitarbeitern schupft Englert neben ihrem Hauptberuf das Admiral Kino. Die Geschichte des Spielhauses geht bis ins Jahr 1913 zurück. Damals wie heute hat es nur einen Kinosaal. Nun hat Michaela Englert im Admiral Kino einiges neu gestaltet. Die Polstermöbel wurden neu bezogen, an der Ton- und Lichttechnik wurde geschraubt und die Fassadenbeleuchtung ist neu.

"Manchen Leuten fällt gar nicht auf, dass etwas neu ist. Ich glaube das ist toll, wenn es nicht auffällt, sondern der Stil und Charme so bleibt", meint Englert. Die 76 Sitzplätze im Saal sind nun fußfrei und für die Getränke gibt es gesonderte Abstellplätze.

Neben den Kosten für die Umgestaltung fallen jedoch laufend welche beim Personal, bei der Miete sowie bei Strom und Gas an. "Wir haben einen sehr starken Rückgang bei den Besuchern, sodass die Einnahmen nicht mehr ausreichen", erzählt die Kinobetreiberin. Wie jedes Kino, bekommt auch das Admiral Kino von der Stadt und dem Bund kleine Förderungen. Diese genügen jedoch nicht mehr, um die laufenden Kosten zu decken.

"DVD und Streaming-Dienste haben die Kinostruktur zerstört", meint Englert. Sie spricht dabei von einem Fluch und Segen. "Der Buchhandel ist genauso von der Digitalisierung betroffen wie die Kinos. Die Verwandlung geht nicht spurlos an uns vorbei und ich sehe einen Kinokulturauftrag, den ich erfüllen muss", gibt Englert zu verstehen.

Kino ums Eck

Das Admiral Kino ist auch als Bezirkskino bekannt. "Früher wohnten im Bezirk sehr viele alte Leute. Mittlerweile sind viele Junge hier und dadurch ist der Bezirk sehr belebt", sagt Englert. Die Besucher wählen das Kino aus, welches am nähesten ist. "Deswegen sehen wir uns als Bezirkskino", verrät Englert und ergänzt: "Ich hänge einmal in der Woche das Kinoprogramm auf die Doppeltüren. Wenn das Programm nicht zu sehen ist, bekomme ich sofort Anrufe von Anrainern, die mich fragen, wo denn das Programm ist."

Was also können die Besucher tun, damit das Admiral Kino weitere 100 Jahre besteht? "Gutscheine kaufen! So kommen die Leute und wir bekommen die Einnahmen", rät Englert.

Leiterin Michaela Englert setzt sich für das Überleben des Admiral Kinos ein, das bereits Leinwandgeschichte geschrieben hat.  | Foto: Franz Gruber
Das Admiral Kino befindet sich in der Burggasse 119. | Foto: Michaela Englert

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