Podcast aus Neubau
So geht es den Jungen mit Corona
"Es sieht wirklich nicht gut aus.": Experten und Neubauer Jugendliche im Podcast über Covid-Folgen für die Psyche.
WIEN/NEUBAU. Die O-Töne von jungen Neubauern zur "neuen Normalität" sind eindeutig: "Uns geht’s nicht gut, alles ist anstrengend. Immer Masken tragen, man muss um 20 Uhr daheim sein. Nervig." Oder: "Alles ist viel komplizierter: Aufgaben, die man geschickt bekommt, Online-Termine. Das stresst." Bis hin zu: "Mir geht es ganz schlecht. In der Schule versteht man die Sachen viel besser. Daheim lernen ist blöd."
Kinder und Jugendliche leiden besonders unter Corona. Der Verein Multikulturelles Netzwerk setzt sich in Form einer Podcastreihe damit auseinander. "Mit dem ‚Cult.Cast‘ wollen wir aufklären, informieren sowie für das Thema sensibilisieren", so Olivia Mayrzett vom Verein. Der nächste Podcast zum Thema "Psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen" erscheint am 29. März. Zum An- und Nachhören gibt’s alle Folgen auf www.mk-n.org/podcast.html
"Tag und Nacht dreht sich um"
Aufgenommen wurden vier Folgen, in denen Kinder und Jugendliche, Experten aus der Jugendarbeit, die Politik sowie die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Barbara Winzely zu Wort kommen. "An der Donau-Uni Krems läuft aktuell eine Untersuchung mit 1.600 Schülerinnen und Schülern aus Wien und Niederösterreich. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass es wirklich nicht gut aussieht. Ängste, Depression, Schlaf- und Essstörungen – in allen vier Bereichen gibt es massive Anstiege", so Winzely. Die Gründe dafür? "Für viele sind die Alltagsstrukturen weggefallen: Aufstehen, in die Schule oder zur Lehrstelle gehen, heimkommen, Essen. Tag und Nacht dreht sich da oft um – manche schlafen erst um fünf Uhr und sind bis Mittag im Bett." Oft fehlt auch die Unterstützung der engsten Bezugspersonen: "Wenn es den Eltern nicht gut geht – weil sie die Arbeit verloren oder selbst Angst vor Corona haben –, wirkt sich das auch auf die Kinder aus. Viele sind mehr auf sich selbst gestellt, allein zu Hause und mit sich."
Als Gegenstrategie empfiehlt Winzely Beruhigen und Aufklären: "Viele wissen nicht mal genau, was Covid ist. Und nicht zu viel verlangen: Uns allen geht schon langsam die Kraft aus. Runter vom Gas und den Druck rausnehmen – das betrifft auch den Lehrplan." Und: "Rausgehen ins Freie und sich dort mit anderen verabreden. Das Leben nicht zu sehr zurückschrauben!"
Kontakt im sicheren Rahmen zu halten: Dabei hilft auch das Multikulturelle Netzwerk: Im Rahmen der Jugendgesundheitskonferenz Neubau entstand gemeinsam etwa ein Kalender mit zwölf Rezepten, die von Jugendlichen zwischen elf und 21 Jahren geschrieben und selbst zuhause ausprobiert wurden. Die Rezepte von Nasi Goreng bis Bananenkuchen gibt’s auf www.mk-n.org
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