Bauarbeiten in der Burggasse 55-65
Fallen am Neubau zehn Parkplätze für fünf Bäume weg?
Das nächste Bauprojekt im 7. Bezirk wirft seine Schatten voraus: In der Burggasse 55-65 sollen unter anderem neue Bäume gesetzt werden. Die Aufregung unter den Anrainerinnen und Anrainern ist groß – bis zu zehn Parkplätze sollen dafür gestanzt werden.
WIEN/NEUBAU. Die Wut im Bauch ist groß bei Neubauerin Nikola: Grund dafür ist ein Brief von Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne), der ihr ins Haus flatterte. Der Inhalt: eine Information über das Bauprojekt, das auf der Burggasse 55-65, also zwischen Neubaugasse und Stuckgasse, am 8. März startet.
Baumpflanzungen und breitere Gehsteige verspricht Reiter im Schreiben den Neubauerinnen und Neubauern. Für Nikola kein Grund für Freude – ganz im Gegenteil: "Bezirksvorsteher Reiter verspricht mir eine Verbesserung meiner Lebensqualität, wenn er den Gehsteig verbreitert und fünf Bäume für mich pflanzt. Meine Lebensqualität wird aber leider dadurch nicht verbessert, sondern eher verschlechtert", so Nikola. Der Knackpunkt an der Sache: Nikola, Mutter zweier kleiner Kinder, ist Autobesitzerin. "Ich gehe nicht davon aus, dass die ungefähr zehn Parkplätze in dem Bereich nach der Umgestaltung weiter vorhanden sein werden."
250 Parkplätze weniger durch U-Bahn-Bau
Einen Parkplatz im 7. Bezirk zu finden, ist angesichts der aktuellen U-Bahn-Baustelle ohnehin bereits eine Herausforderung. Alleine 250 Parkplätze fallen deswegen weg. „Ich nutze das Auto ja nicht täglich, etwa um in die Arbeit zu fahren, sondern für Ausflüge oder Einkäufe. Ich habe die Hoffnung aber ohnehin bereits aufgegeben, in relativer Gehweite einen Parkplatz zu finden. So muss ich meistens mit Kindern und Gepäck weite Strecken zurücklegen, um von und zu meinem Auto zu gelangen“, so Nikola weiter. "Es muss doch möglich sein, fünf Bäume zu pflanzen, ohne eine Parkplatz-Vernichtung anzustreben."
Hintergrund der Umgestaltung sind laut Brief der Tausch der Gas- und Wasserleitungen in der Parkspur und Stromleitungen im Gehsteigbereich. Bisher wurde nur provisorisch mit Asphalt verschlossen. "Ich habe daher die Chance genützt, um eine Begrünung in diesem Abschnitt zu realisieren", so Bezirkschef Reiter im Schreiben.
"Grätzlgespräch" in der Burggasse 59
Platz für fünf bereits größere, sprich acht Meter hohe, Ulmen oder Schnurbäume soll dann im Bereich zwischen Neubaugasse und Stuckgasse sein. Außerdem wird der Gehsteig verbreitert, entsiegelt und "hochwertig gepflastert – somit gibt es auch Platz für Sitzplätze", so Reiter weiter. Gleichzeitig soll es Platz für Halte- und Ladetätigkeiten geben. Was aber etwa mit den Schanigärten auf der Burggasse passiert, lässt Reiter offen – ebenso die Information über etwaige Parkplätze, die wegfallen.
"Rede und Antwort für die Anliegen" der Anrainer stehen will der Bezirkschef bei einem eigenen "Grätzlgespräch" am 1. März um 18 Uhr in der Burggasse 59. Der Baustart ist jedoch bereits für 8. März fixiert – da wirkt ersteres schon fast wie eine Pro-Forma-Aktion. Für eine Stellungnahme diesbezüglich war Markus Reiter nicht erreichbar.
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