Gabriela Galarza de Konrath
Die Schaufenstermalerin vom Neubau

Gabriela Galarza de Konrath bei der Arbeit. | Foto: Anna Bischof
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Gabriela Galarza de Konrath ist mit ihren Kunstwerken überaus präsent im Neubau. Die Bilder mit den feinen weißen Linien zieren mittlerweile viele Schaufenster. Auch sonst ist die Malerin und Illustratorin gut beschäftigt. Mit der BezirksZeitung hat sie über ihre Kunst gesprochen.

WIEN/NEUBAU. Wer in den vergangenen Jahren durch die bunten Einkaufsstraßen der Innenbezirke spaziert ist, dem wird vielleicht das eine oder andere bemalte Schaufenster ins Auge gesprungen sein. Ob in der Bäckerei "Felzl", der "Rauch Juice Bar" oder bei "Trześniewski" - die Malereien mit den feinen weißen Linien ziehen sich über die Glasscheiben.

Viele Geschäfte wurden bereits mit den typischen Linienzeichnungen der Künstlerin geschmückt. | Foto: Anna Bischof
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Hinter den einzigartigen Kunstwerken steckt die Neubauer Künstlerin Gabriela Galarza de Konrath. Seit mittlerweile fünf Jahren gibt die freischaffende Künstlerin den Fenstern ihren ganz eigenen Charakter.

Geboren in Ecuador, kam Galarza de Konrath im Alter von 18 Jahren nach Europa und studierte in Wien zunächst Translationswissenschaft. Künstlerin wollte sie schon immer werden, auch ihre Eltern sind Künstler. Ein Kunststudium stand jedoch am Anfang nicht am Plan, denn "man muss ja was Vernünftiges machen", meint sie retrospektiv über ihren Werdegang.

Malereien auf Glas haben der Künstlerin schon immer Freude gemacht. | Foto: Anna Bischof
  • Malereien auf Glas haben der Künstlerin schon immer Freude gemacht.
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Die Freude war dann aber doch sehr groß, als es mit dem Studium der Bildenden Kunst an der Universität für Angewandte Kunst klappte. Mittlerweile kann sie seit acht Jahren von der Kunst leben und es macht "nach wie vor wahnsinnig Spaß".

"Irgendwann war’s wie ein Schneeball"

In ihrer Kunst geht es Galarza de Konrath oftmals darum, "den Augenblick wiederzugeben". Früher fotografierte sie viel, mittlerweile setzt sie ihre Vorstellung vom Augenblick und "auch von der Vergänglichkeit" in ihrer Malerei um. Da die Künstlerin dafür bekannt war, immer schon viel auf Plexiglas zu malen, folgte irgendwann von einer Bekannten die erste Anfrage.

"Du, hättest du nicht einmal Lust, bei uns etwas zu malen?" - und schon wenig später war das Schaufenster des Antiquitätengeschäfts "Lichterloh" verziert. Nun sind es seit fünf Jahren immer mehr Geschäftsinhaberinnen und Geschäftsinhaber, die Galarza de Konraths Schaufensterkunst im Stadtbild sehen "und das dann auch bei sich haben wollen", erzählt die Malerin freudig.

Zweimal Hawelka aus der Aktion "Frei Blick". | Foto: Anna Bischof
  • Zweimal Hawelka aus der Aktion "Frei Blick".
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Eines der Highlights ihrer Maltätigkeiten war sicherlich das Projekt "Frei Blick". "Das war definitiv ein Türöffner für andere Bezirke", meint sie im Nachhinein zu der Aktion. Dabei wurden übergroße Porträts, oft von den Besitzerinnen und Besitzern der Geschäfte, auf die Fenster gemalt. Aus dieser Aktion stammt auch eine ihrer Lieblingsarbeiten, ein drei Meter großes Linienporträt am Musikhaus Doblinger in der Dorotheergasse.

Motive aller Art

Auch während der Corona-Pandemie gab es für Galarza de Konrath keinen Stillstand. Das Projekt "Schaufenster der Hoffnung" wurde ins Leben gerufen - mit großem Erfolg: "Das war glaube ich für alle ein bisschen Hoffnung in dieser Zeit, wenn da plötzlich schöne Botschaften im Schaufenster zu lesen waren."

Aus den vielen unterschiedlichen Aufträgen wuchsen längere Kooperationen. "Ich bin beim Fenzel jetzt immer fix dabei mit saisonalen Weihnachtsmalereien", freut sich die Künstlerin. Thematisch ist bei der Schaufensterkunst alles dabei: Von Tiermotiven über abstraktere Themen wie Regionalität, CO₂-Neutralität und Mehrwegprodukte, die verspielt künstlerisch verarbeitet werden.

Auch Umweltthemen werden von der Malerin visualisiert. | Foto: Anna Bischof
  • Auch Umweltthemen werden von der Malerin visualisiert.
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Die Arbeit verläuft in mehreren Schriften. Zuerst setzt man sich mit der Kundin oder dem Kunden zusammen, dann entstehen erste Skizzen zum gewünschten Thema und sobald man sich über das Motiv einig ist, beginnt die Malerei. Diese nimmt für ein Schaufenster in etwa fünf bis sechs Stunden Zeit in Anspruch. Bei mehreren Schaufenstern arbeitet die Künstlerin etwa eine Woche daran.

Instagram statt Website

Gerade im Neubau werden ihre Fensterarbeiten außerordentlich geschätzt. "Da steckt ein Mensch dahinter, das ist handwerklich, das ist künstlerisch und es ist nachhaltig." Im Gegensatz zu Folien, die üblicherweise auf Fenstern angebracht werden können, spielen bei Galarza de Konrath nämlich lediglich Acrylfarben eine Rolle.

Bei der Arbeit am Musikhaus Doblinger. | Foto: Anna Bischof
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Ihre Kunst teilt die Malerin über ihren Instagram-Account. Hier finden wir auch einen Eindruck zu ihrem neusten Projekt "Neubaus schönste Läden". Auf eine Ausschreibung folgend waren es immer mehr Geschäfte im siebten Bezirk, die gerne ein postkartenähnliches Bild ihres Betriebs gemalt hätten. "Das mache ich kostenlos, die Postkarten müssen sich die Geschäfte dann selbst produzieren". 

Ihren Bezirk schätzt die Künstlerin ganz besonders: "Ich arbeite wahnsinnig gerne im Siebten. Ich wohne hier und kenne die Leute gut, das war immer ein sehr spezieller Bezug". Und wenn du in Zukunft durch die Einkaufsstraßen Neubaus streifst, dann wird dir auch das eine oder andere Werk von Galarza de Konrath auffallen.

Die aktuellen Kunstprojekte von Gabriela Galarza de Konrath findet man bei Instagram unter instagram.com/gadekostudio. Informationen gibt es auch bei gadekostudio.com.

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