Verkehrsberuhigung
Wirtschaft spricht sich gegen autofreien Mürzer Stadtplatz aus

In der Visualisierung der Grünen bekommen die Autos nur noch eine Parkreihe. Der Stadtplatz soll mit mehr Bäumen und Bänken ausgestattet werden. | Foto: Puhek
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Wie berichtet, fordern die Grünen Mürzzuschlag eine Verkehrsberuhigung am Mürzer Stadtplatz. Dahingehend wurde nun ein Antrag im Gemeinderat eingebracht. Widerstand regt sich bei den Betrieben.

MÜRZZUSCHLAG. "Die Situation muss sich umkehren in einen Stadtplatz, wo die Menschen Vorrang haben und nicht der Autoverkehr. Dieser Platz braucht mehr Aufenthaltsqualität, Schatten spendende Bäume, mehr Sitzplätze ohne Konsumzwang und eine großzügige Bepflanzung, welche die Versiegelung auflockert und im Sommer für Kühlung und ein angenehmes Aufenthaltsklima sorgt", heißt es im kürzlich in den Gemeinderat eingebrachten Antrag der Grünen Mürzzuschlag.
Gemeinsam mit dem Ausschuss für Stadtplanung will Gemeinderätin Ilse Schmalix nun ein Konzept für eine leistbare Umgestaltung des Stadtplatzes erarbeiten.

Hier die ganze Geschichte zur Idee des autofreien Stadtplans:

So könnte der Mürzzuschlager Stadtplatz ohne Autos aussehen

"Erreichbarkeit hat existenzielle Bedeutung"

Widerstand regt sich hingegen bei den Wirtschaftstreibenden. Ronald Fuchs, Obmann vom Verein Mürz aktiv, dazu:

"Alle Betriebe leben von einer guten Erreichbarkeit im Zentrum, die für uns von ganz, ganz existenzieller Bedeutung ist. Vor allem für den täglichen Nahversorger Unimarkt sind die Parkplätze eine Voraussetzung für dessen Bestand. Mir ist es vor knapp 20 Jahren gelungen, hier am Stadtplatz diesen Lebensmittelmarkt anzusiedeln, der sich nur unter der Voraussetzung der vorhandenen Parkplätze für den Standort am Stadtplatz entschieden hat.

Wenn Parkplätze für alle Betriebe nicht so von existenzieller Bedeutung wären, könnte ja jedes Einkaufszentrum und jeder Lebensmittelmarkt darauf verzichten. Das Gegenteil ist der Fall. Nur in den Innenstädten will man die Parkplätze in Geschäftsnähe bekämpfen! Das führt zu einer weiteren Ausdünnung der gewachsenen Innenstädte und zu einer Forcierung des Einkaufs auf der „grünen Wiese“ mit dem Auto, was wohl nicht im Sinne der grünen Partei liegt!

Der Stadtplatz funktioniert in der jetzigen Form der gemischten Nutzung für Schanigärten, Veranstaltungen, Märkte, Mürzer Messe und mit den bequemen Schrägparkplätzen sehr gut! Beweis dafür ist, dass es keinen einzigen Leerstand am Stadtplatz gibt, wo ansonsten Innenstädte massiv darunter leiden. Auch die vielen Gäste der vier Schanigärten am Stadtplatz fühlen sich sehr wohl und keinesfalls von Autos „bedroht“ , wie in Ihrem Bericht beschrieben. Im Gegenteil: der Schrittverkehr belebt das Geschehen am Stadtplatz.

Setzen wir daher diese positive Entwicklung für Mürzzuschlag keinesfalls aufs Spiel! Auch gibt es keine ausreichend zur Verfügung stehenden Ersatzparkplätze in unmittelbarer Nähe zum Stadtplatz, wie fälschlich behauptet wird.

Gestalterische Maßnahmen sind natürlich immer möglich, um die Qualität des Platzes zu heben, nur an den Grundfunktionen des Stadtplatzes sollte keinesfalls gerüttelt werden, denn alle Betriebe des Handels, der Gastronomie und der Dienstleistungen hängen ganz massiv von einer bestmöglichen Erreichbarkeit ab.

Es sind auch nicht die Zeiten für wirtschaftliche Experimente, wir alle müssen froh sein, wenn sich die Betriebe in Zeiten wie diesen von den wirtschaftlich äußerst schwierigen Jahren der Coronakrise erholen, um sich den neuen, großen wirtschaftlichen Herausforderungen der nahen Zukunft stellen zu können. Ich hoffe, dass dies auch die Damen und Herren des Gemeinderates so sehen!"

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