Gerhard Steindl aus Stanz
Herr über fast 2.000 Hühner auf dem Hof
Der Stanzer Landwirt Gerhard Steindl hat aus einem reinen Hobby seinen Beruf gemacht. Er hat mittlerweile fast 2.000 Hühner auf seinem Bauernhof. Ein Großteil davon lebt in einem mobilen Hühnerstall. Jahrelang alles ohne Technik gemacht, hat er sich bei rund 1.800 Eiern am Tag zur Arbeitserleichterung eine Sortier- und Wiegemaschine zugelegt.
STANZ. Freilandeier aus dem Mürztal. Im großen Stil gibt es da nur einen Landwirt – Gerhard Steindl aus Stanz. Was mehr oder weniger als Hobby mit ein paar Hühnern vor einigen Jahren begann, ist zum Brotberuf des Stanzers geworden. Mittlerweile hat Steindl fast 2.000 Hühner, beliefert nicht nur große und kleine Lebensmittelgeschäfte im ganzen Bezirk, sondern auch die Gastronomie.
Vom Eieraufheben bis zum Lieferservice
Vor vier Jahren hat MeinBezirk Gerhard Steindl schon einmal besucht – den Bericht liest du hier! Damals war er Herr über 800 Hühner. Den Stall dafür hatte er selbst gebaut. Auslauf gab es für die Tiere mit 8.000 Quadratmetern schon damals mehr als genug. Das Eieraufheben, durchleuchten, wiegen, stempeln und verpacken der Eier machte der Stanzer damals jeden Tag alles selbst – inklusive Lieferservice.
"Farmermobil" für Hühner
Die Nachfrage nach den Eiern aus Stanz wurde immer größer, ein weiterer Stall musste her. Mit der Anschaffung des "Farmermobils", ein mobiler voll automatisierter Hühnerstall, hat die tägliche Arbeit 2021 neue Ausmaße angenommen. "Da war die Zeit gekommen, mir eine Sortier- und Wiegemaschine anzuschaffen. Ich hatte schon Nacken- und Rückenprobleme vom vielen hin und her schauen beim Eier wiegen und verpacken", erinnert sich der Landwirt. Auch gestempelt werden die Eier nun mit der Maschine.
Das Zuhause von 1.200 Hühnern
Das "Farmermobil" bietet Platz für 1.200 Hühner. "Das Füttern geht automatisch, die Abrollnester befördern die Eier gleich auf ein Förderband und auch das Öffnen und Schließen des Stalls geht automatisch", erzählt Steindl. Und obwohl man glauben könnte, alle 1.200 Hühner scharren am Morgen schon in den Startlöchern, um raus aus dem Stall zu kommen, irrt. Mehr als die Hälfte bleibt im Stall und verzichtet vorerst auf den riesigen Auslauf.
Sortieren, wiegen, stempeln
Zwei bis drei Mal hält er in den beiden Ställen Nachschau, ob seine Hühner Eier gelegt haben. Dann wird das Förderband eingeschaltet, die Eier per Hand in Eierlagen einsortiert und ins Haus verbracht. Und was früher der Landwirt alles alleine meistern musste, macht jetzt die Sortier- und Wiegemaschine – die aber auch bedient werden muss. "Die Maschine unterscheidet die Größen M und L bei den Eiern. Beschädigte oder nicht der Norm entsprechende Eier werden aussortiert", erklärt Steindl. Verpackt werden die Eier dann händisch.
Hühner bleiben eineinhalb Jahre
Seine fast 2.000 Hühner legen jeden Tag rund 1.850 Eier. Auf den Hof kommen die Tiere mit 18 Wochen. "Die Hühner bekomme ich vom Familienunternehmen Schropper aus Gloggnitz. Rund eineinhalb Jahre bleiben sie dann bei mir. Danach sinkt die Legeleistung und andere Bäuerinnen oder Bauern nehmen mir die Tiere dann meistens ab", so Steindl.
Zehn Prozent der Tiere verliert der Stanzer Landwirt meist durch den größten Feind der Hühner – den Fuchs. "Ich habe schon alles probiert, habe den Zaun teilweise auch eingegraben, es hilft alles nichts", betont Steindl. Jeden Tag kontrolliert er den Zaun auf neue Löcher und schaut, dass all seine Hühner vor Dämmerung im Stall drinnen bzw. in der Früh erst nach Sonnenaufgang wieder im Freien sind.
Auch große Forstwirtschaft
Vergrößern möchte Gerhard Steindl seinen Betrieb nicht weiter. Denn zu seiner Landwirtschaft zählen auch noch 56 Hektar Wald, die es zu bewirtschaften gilt. Und damit er das Mehr an Eiern auch ausliefern kann, hat sich der Landwirt einen Lieferwagen zugelegt. Aber nicht nur die neuen technischen Gerätschaften erleichtern Gerhard Steindl die Arbeit auf seinem Bauernhof in Stanz, auch seine Lebensgefährtin wie auch seine Eltern helfen dem ihm wo sie können.
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