Reh Susi aus Neuberg
Nachwuchs der "Prinzessin" vom Mürzer Oberland
Reh Susi von Neuberg hat Nachwuchs bekommen. Aber nicht nur ihr beiden Kitze bringt sie bereits regelmäßig zu ihrem Herrl Manfred Schweiger, auch der vermeintliche "Papa" der zwei darf ab und zu mit. 2021 rettete der Neuberger Reh Susi als kleines Kitz von der Straße – seither lebte er mit ihr unter einem Dach.
Update 30. August: Mittlerweile wurde bekannt, dass die beiden Rehkitze von einem Jäger in Neuberg erlegt wurden. Eine Stellungnahme der Bundesforste und des Bezirksjägermeisters wurde eingeholt und wird alsbald nachgereicht.
NEUBERG AN DER MÜRZ. Schon zwei Mal hat MeinBezirk.at Manfred Schweiger und seine "Prinzessin", Reh Susi, in Neuberg besucht. Der Neuberger hatte Susi 2021 als kleines Kitz von der Straße gerettet. Bei unserem letzten Besuch vor ein paar Tagen war eigentlich fast alles so wie immer: Hund Anka lag in der Küche auf ihrem Platz, Reh Susi genoss die kühlen Temperaturen und das weiche Bett im Schlafzimmer.
Doch es war etwas anderes. Denn dieses Mal wartete jemand auf Reh Susi in den über dem Haus liegenden Wäldern, dass sie wieder zurückkommt – ihre beiden Kitze, die ihm Mai geboren wurden. Zwei Monate war Susi deshalb nicht Zuhause – jetzt gönnt sie sich die Vorzüge bei ihrem Herrl aber wieder jeden Tag. Den Nachwuchs hat sie Schweiger schon vorgestellt wie auch den dazugehörigen "Papa", den Bock.
Stethoskop gekauft
Bei unserem letzten Besuch vor einem Jahr erzählte Manfred Schweiger, Susi käme jetzt dann in die Brunft, ihre Ausflüge in den Wald würden immer länger werden. Nach einigen Wochen war dann klar, Susi bekommt tatsächlich Nachwuchs. "Ich habe mir sogar ein Stethoskop gekauft, um den Herzschlag der Kitze zu hören. Kurz habe ich überlegt, ob ich mir nicht auch noch einen mobilen Ultraschall zulege", scherzt Schweiger.
Mutter Natur setzte sich durch
Um Zuhause die Kitze zu bekommen, baute Schweiger einen Teil seines Balkons kurzerhand um. "Ich habe ihr ein Nest hergerichtet, mit frischem Heu, habe alle zugemacht, dass es nicht zieht und auch ein Dach aus Zweigen hergerichtet", erinnert sich Schweiger. Aber Mutter Natur wollte es anders. Am 12. Mai 2023 verschwand Susi mit kugelrundem Bauch in den Wäldern Neubergs.
"Drei Tage lang konnte ich mittels dem GPS-Sender den Susi um den Hals hat sehen wo sie ist. Dann war der Akku aber leer", so Schweiger. Es war eine schlimme Zeit für den Neuberger. Bis zu 25 Kilometer am Tag ging er, um Susi zu suchen, zu schauen, ob es ihr gut geht, ob es Nachwuchs gibt – sogar ein Nachtsichtgerät hat er sich zugelegt.
Zwei Monate kein Lebenszeichen
Ganze zwei Monate hat Schweiger seine Susi nicht gesehen. Mitte Juli dann das erste Wiedersehen. "Ich habe Susi unten an der Mürz mit ihren beiden Kitzen gesehen. Das zweite Mal dann war sie alleine unterwegs. Sie ging mit Anka und mit mir ein Stück mit", erzählt Schweiger.
Von da an begann Susi wieder regelmäßig ihr "altes" Zuhause aufzusuchen. Anfang August nahm sie dann auch das erste Mal ihren Nachwuchs mit. "Die Kleinen sind sehr scheu. Ich würde mir wünschen, dass sie noch zutraulicher werden, um auch sie mit Leckereien verköstigen zu können", sagt Schweiger.
Luxus für Reh Susi
Mitgenommen hat Susi aber nicht nur ihren Nachwuchs. Auch den vermeintlichen "Papa" der beiden Kitze, hat sie schon in den Garten von Schweiger mitgebracht. Den richtigen Luxus, mit dem Reh Susi bei Manfred Schweiger aufgewachsen ist, kenn jedoch nur die "Prinzessin" höchst persönlich.
Mittlerweile verweihlt Susi wieder einige Stunden am Tag im Schlafzimmer bei angenehmen Temperaturen, lässt sich mit Schwarzbeeren, Weintrauben, gescharbten Äpfeln und Nüssen verwöhnen. In der Nacht aber, geht sie wieder zurück zu ihren Kitzen.
Neuen GPS-Sender
Um im Falle des Falles länger genau zu wissen, wo Susi in den Wäldern herumstreift, hat Schweiger ihr einen neuen GPS-Sender gekauft. Dieser hält nicht mehr nur drei Tage, sondern ein Monat. Auch den zuständigen Jäger in diesem Gebiet hat Schweiger schon seine erweiterte Reh-Familie vorgestellt.
"Es wäre schön, wenn auch die kleinen ein bisschen zutraulicher werden. Vielleicht im Winter dann, wenn das Futter knapp ist", sagt der Neuberger. Und spätestens mit dem neuen Nachwuchs von Susi nächstes Jahr, wird die Reh-Familie wieder weiter wachsen. MeinBezirk.at wird sie wieder besuchen.
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