Rettet das Dorf
Die Stanz erobert die große Leinwand
![Stanz im Mürztal: Für Regisseurin Teresa Distelberger war die Gemeinde der ideale Drehort für ihren Kinofilm "Rettet das Dorf". | Foto: NGF](https://media04.meinbezirk.at/article/2020/01/28/9/22858239_L.jpg?1580204579)
- Stanz im Mürztal: Für Regisseurin Teresa Distelberger war die Gemeinde der ideale Drehort für ihren Kinofilm "Rettet das Dorf".
- Foto: NGF
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Das Stanzertal und Bürgermeister Fritz Pichler spielen im Kinofilm "Rettet das Dorf" eine zentrale Rolle.
Wie kann das Dorf in Zeiten von Landflucht lebendig bleiben? Mit dieser Frage hat sich die Regisseurin Teresa Distelberger in ihrem neuesten Film "Rettet das Dorf" beschäftigt. Ihre Recherche führte sie dabei auch nach Stanz im Mürztal.
![Im Interview: Teresa Distelberger findet die Geschichte der Stanz ermutigend. | Foto: NGF](https://media04.meinbezirk.at/article/2020/01/28/5/22858245_L.jpg?1580204706)
- Im Interview: Teresa Distelberger findet die Geschichte der Stanz ermutigend.
- Foto: NGF
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Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich mit dem Dorfleben zu beschäftigen?
Teresa Distelberger: Wir fanden es spannend, die Situation der Dörfer lebensnah darzustellen, auch mit einem Blick auf größere Zusammenhänge. Wir haben engagierte Menschen und motivierende Beispiele aus ganz Österreich vor die Kamera geholt und hoffen, damit viele Gespräche über die Zukunft der Dörfer anzustoßen.
Warum muss das Dorf gerettet werden? Steht es tatsächlich so schlecht um unsere Dörfer?
Jedes Dorf ist einzigartig. Vielen Dörfern geht es sehr gut – gleichzeitig haben bis zu 40 Prozent der österreichischen Gemeinden einen Bevölkerungsrückgang und haben oft ähnliche Probleme, weil z. B. Nahversorger, Wirtshäuser, Schulen, sogar Landarztpraxen weniger werden. Da ist allerdings auch Platz für neue Ideen, wie Leerstände anders genutzt werden und es gibt auch Menschen, die gerne wieder aufs Land ziehen möchten. Solche ermutigende Beispiele sind im Film zu sehen.
Warum haben Sie sich Stanz im Mürztal herausgepickt? Wie kam es zum Kontakt?
Der Soziologe Rainer Rosegger hat mir den Tipp gegeben. Er kommt selbst aus der Stanz und hat sich schon viel mit Regionalentwicklung beschäftigt. Er hat mir von den vielen innovativen Ansätzen erzählt, die dort ausprobiert werden und das hat mich gleich neugierig gemacht.
Was macht die Stanz für den Film so interessant?
Die Stanz ist in der Steiermark die einzige Gemeinde, die sich erfolgreich gegen die Gemeindezusammenlegung gewehrt hat, weil es eine sehr starke Bürgerinitiative gab. Diese Bürgerinitiative ist daraufhin auch bei den Gemeinderatswahlen angetreten und stellt seither sogar den Bürgermeister. Ich finde diese Geschichte unglaublich ermutigend, weil sich da diese scheinbare Trennung von "den Leuten" und "den PolitikerInnen" auflöst. Es hat mich beeindruckt, welcher Drive und Zusammenhalt in der Stanz spürbar sind und wie viel da gerade von Menschen wie Bgm. Fritz Pichler und seinem Team gestaltet wird, die eben noch "ganz normale DorfbewohnerInnen" waren. Das finde ich toll.
Wie haben die Stanzer und Stanzerinnen reagiert, als sie mit dem Filmteam angerückt sind?
Ich wurde mit meinem Team immer sehr offen und herzlich aufgenommen in der Stanz. Ein besonderes Highlight war das jährliche legendäre Eisstockschießen, bei dem das ganze Dorf auf den Beinen ist. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen und auch im Film verewigt.
Kinsostart
Am 7. Februar feiert der Film um 18.30 Uhr in der Kulturhalle Stanz seine Mürztal-Premiere. Ab 28. Februar ist der Film dann in den österreichischen Kinos zu sehen. Alle Termine und Startkinos unter www.rettetdasdorf.at
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