Besonders behütet vom Pferdeknecht
Arbeitspferde - ohne sie ging gar nichts
NIEDERSULZ. Pferde waren als Zugtiere jahrhundertelang die Motoren der Landwirtschaft.
Die kräftigen Arbeitstiere zogen Pflug, Egge und Ackerwalzen genauso wie den Dünger - ihren eigenen Mist. Sie brachten zur Erntezeit Getreide und Heu auf den Hof, transportierten aus dem Weingarten Trauben und Maische in die Kellergasse und die Weinfässer zu den Wirtshäusern. Im Winter holten Pferde bodenschonend Holz aus den Wäldern und belieferten Tischler, Wagner und Fassbinder. Pferde brachten Bauholz zum Zimmermann und Brennholz zu den Wohnhäusern. Die wichtigsten Handwerker in den Dörfern waren diejenigen, die mit der Mobilität und somit mit dem Pferd und dem Wagen und deren Verbindung zu tun hatten: Der Schmied, der Wagner und der Sattler.
Genauso unverzichtbar war das Pferd für den Warentransport, dem Handel, auf den großen Handelsrouten. Händler befuhren diese mit ihren Waren und brachten den „Brünnerstraßler“ in großen Weinfässern in die Kaiserstadt Wien. Die Brünnerstraße ist im Bereich Poysdorf sogar Teil der ehemaligen Bernsteinstraße von St. Petersburg nach Venedig.
Diesen Themen widmete sich die Veranstaltung „Pferdekraft“ in Museumsdorf Niedersulz, wo sich alles um das Leben in einem Weinviertler Dorf um 1900 dreht. Franz Halmschlag erklärte die Arbeitsweise seiner Vorfahren in „seiner“ Wagnerei , Leopold Wanderer präsentierte die Kummetsammlung, die er in vielen Jahren aufgebaut hat, schwere Noriker zogen den Pflug und Kinder erfreuten sich an ihren selbstgebastelten Steckenpferden.
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