Die Seuche vor der Stalltür
Landwirte im Bezirk Mistelbach bangen um Ihre Existenz

- Von der Maul- und Klauenseuche betroffen sind Klauentiere (Schweine, Rinder, Rotwild, Schafe, Büffel und Ziegen) (Symbolfoto)
- Foto: Elli Kocher-Schierl
- hochgeladen von Elli Kocher-Schierl
Betriebe aus dem Bezirk Mistelbach kämpfen und bangen um ihr Hab und Gut in den Ställen. Existenzen könnten bedroht sein. Auch die Jägerschaft ist in Alarmbereitschaft.
BEZIRK MISTELBACH. Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine der gefährlichsten und ansteckendsten Tierkrankheiten, die die Landwirtschaft heimsuchen kann. Sie trifft besonders Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und andere Klauentiere. Der Ausbruch dieser Krankheit in einem Betrieb kann verheerende Konsequenzen haben – von massiven wirtschaftlichen Verlusten bis hin zur Vernichtung ganzer Herden.
Alarmstimmung in den Betrieben
„Bei uns herrscht derzeit dramatischer Ausnahmezustand. Die Maul- und Klauenseuche ist bedrohlich nahe, und unsere Herde ist in großer Gefahr“, warnt Daniela Wintereder, Besitzerin der Boa Farm Wildendürnbach. „Wir tun alles, um unsere Tiere zu schützen.
Der Betrieb ist jetzt für fremde Personen und Fahrzeuge geschlossen, um das Risiko einer Einschleppung des Virus zu minimieren. Auch unsere Ab-Hof-Tage sind davon betroffen, und wir passen sie den Umständen an. Diese Situation ist für uns existenziell.

- Auch Alexander Lang vom Milchhof Lang in Pillichsdorf trifft drastische Maßnahmen.
- Foto: Thiem/MeinBezirk
- hochgeladen von Ivonne Thiem
Auch Alexander Lang vom Milchhof Lang in Pillichsdorf trifft drastische Maßnahmen: „Wegen der Maul- und Klauenseuche bieten wir derzeit keine Schulführungen an. Der Schutz unserer Kühe hat höchste Priorität – ein Ausbruch wäre fatal! Unser Ab-Hof-Verkauf läuft wie gewohnt weiter, da er vom Stallbereich getrennt ist. Aber ich appelliere an alle: Fassen Sie keine Tiere an, halten Sie Abstand, und schützen Sie unsere Kühe!“
Ein unaufhaltsames Virus
Die Symptome der MKS sind erschütternd und für die Tiere äußerst schmerzhaft. Bläschen an Maul und Klauen, Fieber, Lahmheit, extrem viel Speichelfluss. Die Krankheit breitet sich blitzschnell aus und ist mit bloßem Auge nicht immer sofort erkennbar, was sie noch gefährlicher macht.

- Der Milchhof Lang in Pillichsdorf trifft bereits alle Maßnahmen, um seine Tiere zu schützen.
- Foto: Thiem/MeinBezirk
- hochgeladen von Ivonne Thiem
Ein infiziertes Tier kann das Virus auf Tausende von anderen Tieren übertragen. Was für die Tiere eine Katastrophe bedeutet, ist für die Betriebe eine existenzielle Bedrohung.
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in einem Betrieb führt zu Quarantänemaßnahmen, umfangreichen Tötungsaktionen und vor allem zu einem wirtschaftlichen Ruin.
Grenzsicherung
Die Grenze Hohenau an der March wird bereits mittels Seuchenteppich gesichert. Bis Dato sind die Grenzen zu Tschechien (Reinthal und Laa an der Thaya) ohne Kontrolle.
Jäger sind alarmiert: ,,Wir müssen das Wild schützen''
,,Es gibt derzeit keine bestätigten Fälle von Maul- und Klauenseuche in Tschechien. Dennoch bleibt die Jägerschaft wachsam, denn ein Ausbruch hätte #%schwerwiegende Folgen für das heimische Wild.'' so der Bezirksjägermeister Christian Oberenzer.

- Der Virus stellt für den Menschen keine gesundheitliche Gefahr dar.
- Foto: cf
- hochgeladen von Christoph Fuchs
Die Bevölkerung wird gebeten, sich strikt an die Anweisungen zu halten, um eine Einschleppung zu verhindern. Die Maul- und Klauenseuche ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die vor allem Paarhufer befällt.
Waldbesuche vermeiden
Besonders in Waldgebieten ist ein Ausbruch problematisch, da sich das Virus über direkten Kontakt, kontaminierte Böden, Wasser oder durch Menschen und Fahrzeuge rasch ausbreitet. Wildtiere legen weite Strecken zurück und werden selten beobachtet – die Krankheit kann sich daher unbemerkt verbreiten.
Symptome sind oft erst spät sichtbar
Auch scheinbar gesunde Tiere können das Virus über Kot, Urin oder Pflanzen weitergeben. In betroffenen Gebieten gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen.
Deshalb sollten Hunde unbedingt an der Leine geführt werden, um Kontakt mit Wildtieren oder infizierten Bereichen zu vermeiden.

- Ein infiziertes Tier kann das Virus auf Tausende von anderen Tieren übertragen. (Symbolfoto)
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Ivonne Thiem
Nach dem Aufenthalt in einem betroffenen Gebiet ist es sinnvoll, Schuhe, Kleidung und gegebenenfalls auch das Fahrzeug gründlich zu reinigen und zu desinfizieren.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.