(Falken-)Stein des Anstoßes?
Bürgermeister kritisiert das Ungleichgewicht der Polizeikontrollen gegenüber anderen Festen.
FALKENSTEIN. Einigkeit prägt das Bild in der Weinbaugemeinde. Doch gehts um das Paradise-Festival, sind die Meinungen gespalten. Den Vorwurf der Falkensteiner Festival-gegner, diese Veranstaltung mit ihren Drogenschlagzeilen schade dem Tourismus nachhaltig, lässt Bgm. Leopold Richter nicht gelten. "Die Gemeinde wendet viel Geld für den Tourismus auf, das setze ich doch nicht aufs Spiel", argumentiert Richter. "Fakt ist, dass jeder Dealer am Fest einer zu viel ist."
Bei den rigorosen Anreisekontrollen, wo die Festivalbesucher gleich zweimal gefilzt werden, wurde nicht viel gefunden. Erst beim Fest selbst kommen die Fahnder zum Erfolg. Dazu meint Fritz Luckner, der mit einigen Mitstreitern das Festival schon seit Jahren bekämpft: "20 bis 30 Personen reisen schon viel früher an und deponieren die Suchtmittel schon im Vorfeld. Musik und Show sind super, aber das Drogenproblem ist anscheinend nicht in den Griff zu kriegen." Außerdem sieht er für Falkenstein eine weitere Gefahr: "Da unsere Gegend sehr schön ist, könnten immer mehr zwielichtige Typen hierherziehen."
Zukunft noch offen
Zwar habe der Veranstalter betreffend 2014 schon angefragt, aber es ist noch alles offen. Richter kann sich unter gewissen Voraussetzungen eine Neuauflage des paradiesischen Festes vorstellen. "Jedoch zeigen die Besucher offensichtlich gewisse Ermüdungserscheinungen, denn die Besucherzahlen sinken. Ob sich das für den Organisator noch rechnet, ist fraglich."
Kritik unbegründet
Johann Baumgartner, Pressesprecher des Landespolzeikommandos, weißt die Kritik des Bürgermeisters, dass bei anderen Festen mit vielen Tausenden Besuchern nur lasch kontrolliert werde, vehement zurück. "Die durchgeführten Amtshandlungen seitens der Polizei wurden vorschriftsmäßig durchgeführt. Kontrolliert wurde nicht andauernd, sondern nur stichprobenartig."
Die Bilanz: zwölf Festnahmen wegen Verdachts auf Drogenhandel und 63 Anzeigen wegen Suchtgiftbesitzes bzw. -konsums sowie die Sicherstellung von 11.000 Euro, die aus Drogengeschäften stammen. Richter hält dagegen, dass die Polzei nicht aufschlüsselt, wie viel wovon gefunden wurde. Brigitte Ertl
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