Künstler im Weinviertel
Dirigieren ist eine Leidenschaft
Um mehr Musikkultur ins Weinviertel zu bringen, gründete Johannes Beranek 2021 das Festival „Sommernachtsklänge“ in Asparn a.d. Zaya.
HÖRERSDORF. "Bei uns daheim hat die Musik immer schon einen großen Stellenwert eingenommen. Damit bin ich aufgewachsen", erzählt Johannes Beranek. "Tatsächlich war ich nie bei der Freiwilligen Feuerwehr, auch in keinem Fußballverein."
Der Trompete spielende Opa und die ebenfalls sehr musikalischen Eltern ermöglichten es ihm, parallel zur Volksschule die Musikschule in Staatz zu besuchen. Nach Absolvierung des Musikgymnasiums in Wien, schloss er das Konzertfach "Horn" an der "Musik und Kunst Privatuniversität" mit dem Bachelor ab. Dort holte sich Johannes auch erste, faszinierende Erkenntnisse im Fach Dirigieren. Was also lag näher, als sich dem strengen Aufnahmeverfahren an der "Universität für Musik und darstellende Kunst Wien" zu unterziehen und als einer von acht Studenten von insgesamt 125 Bewerbern aufgenommen zu werden.
Mit dem Taktstock
"Mein Glück war, dass ich immer an tolle Lehrer geraten bin und dass ich Eltern hinter mir habe, die mir vertrauen und meinen Wunsch Dirigent zu werden unterstützen", zeigt sich der 24jährige Musikstudent dankbar.
Ein Studientag für einen angehenden Dirigenten beginnt mit Vorbereitungen, sich in das zu dirigierende Musikstück einzufinden. Wer war der Komponist? In welcher Zeit lebte er? Wie war die politische Lage in dieser Zeit? Diese Recherchen sind unumgänglich um aus der Komposition auch den Beweggrund ihrer Entstehung herauszuarbeiten. Beranek muss also eins werden mit dem Schöpfer des Musikstückes und alles, was sich rund um ihn ereignet hat interpretieren können.
"Also einfach hinstellen und zweimal mit dem Taktstock auf das Pult klopfen, spielt es nicht", erklärt der Dirigent augenzwinkernd.
Inspiration und Vorbilder
Wie jeder Künstler hat auch Beranek seine Vorbilder, so nennt er die Dirigenten Kirill Petrenko und Christian Thielemann in einem Atemzug und schildert begeistert wie inspirierend es ist, derart große Dirigenten bei ihrer Arbeit beobachten zu dürfen.
Johannes Beranek befindet sich inmitten seines fünfjährigen Musikstudiums wo er sich neben der Praxis natürlich auch mit Fächern wie Musiktheorie, Musikhistorie, Klavier und Gesang auseinander setzen muss. Auch die richtige Körpersprache und Ausstrahlung sind Thema. Das sind Attribute, die ein Dirigent ebenfalls beherrschen muss um auf Orchester und wie auch auf das Publikum zu wirken.
"Da kommt es schon mal vor, dass ich Entspannungsübungen für den Schulterbereich brauche, um dem Dirigentenalltag rein körperlich entgegenzukommen", lässt der junge Dirigent wissen, denn Opern, Chöre und Orchester zu führen und das Schleppen schwerer Partituren, fordern nebenbei auch noch den vollen Körpereinsatz.
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