Deponieverträge liegen beim Korruktionsstaatsanwalt
MISTELBACH. "Das steht ja ohnehin alles online." Der Besuch der Korruptionsstaatsanwaltschaft scheint Bürgermeister Alfred Pohl nicht weiter aufgebracht zu haben. Die Verträge mit dem Deponiebetreiber Johann Zöchling standen im Fokus der Fahnder. Darin wurde die Menge der zu deponierenden Stoffe vereinbart. Ebenso wurde darin die Menge und Art der in der Entmetallisierungsanlage zu bearbeitenden Stoffe definiert.
In die Stadtkasse sollte pro deponierter Tonne etwas Geld fließen: für die Benützung der Infrastruktur und als Entschädigung an die Bevölkerung für die Verkehrsbelastung.
"Ich mache mir keine Sorgen", gibt sich auch Deponie-Betreiber Johann Zöchling optimistisch. Bis Redaktionsschluss hat er auch noch keine Neuigkeiten von der Korruptionsstaatsanwaltschaft gehört.
Anita Brandstetter von der LAB ist über die Informationspolitik des Bürgermeisters zu dem Thema verärgert. "Als zuständige Stadträtin für das Ressort Deponien wurde ich nicht informiert, dass die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt." Lediglich mit einigen wenigen Sätzen im Gemeinderat kommentierte der Bürgermeister den Fall.
Obwohl die Anzeige anonym erfolgte, steht die Bürgerinitiative "Gegengift" in Verdacht. Mehrfach ging sie auch mittels Klagen gegen die Deponie vor. Obmann Friedrich Brandstetter verwehrt sich aber gegen die Verdächtigungen, der Anzeiger gewesen zu sein.
Karina Seidl
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