Asche zu Asche, Staub zu Staub
In Ladendorf entsteht die erste naturbelassene Urnenwiese des Weinviertels ganz biologisch-abbaubar.
LADENDORF. Idyllisch liegt der ausgewählte Platz für die Ewigkeit. Mit Blick auf die Leiser Berge wird am Rande des Meditationsweges neben dem Friedenskreuz die erste Urnenwiese des Weinviertels errichtet. Bestatter Leopold Johann will auf der Wiese die "naturnahe Beisetzung von biologisch abbaubaren Aschekapseln" ermöglichen. Was skurril klingt, hat einen handfesten Hintergrund: Wer zu Lebzeiten darauf achtete, im Einklang mit der Natur zu leben, möchte dieser Maxime auch nach dem Tod treu bleiben. Und diese Zielgruppe wächst. Während sich vor allem die ältere Generation für eine klassische Erdbestattung entscheidet, sind Jüngere auch hier auf der Suche nach dem individuell Richtigen. "Wer die Urne des Verstorbenen nicht mit nach Hause nehmen bzw. in einem Grab beisetzen will, kann auf die Urnenwiese zurückgreifen", sagt Johann.
Um den Wiesencharakter zu erhalten, ist es untersagt, Grabsteine oder Kerzen auf dem Platz des Urnengrabes zu errichten. "Wer möchte, kann einen Strauch oder kleinen Baum pflanzen", erklärt der Bestatter. Auch Namensschilder am Eingang sind möglich. Vorreservierungen bestimmter Plätze können nicht vorgenommen werden, aber es ist Platz für alle, sagt Leopold Johann. Die erste Bestattung ist auch schon geplant.
Karina Seidl
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