Kinderhospitz Netz
"Heute gehörst Du ganz mir"
- Alexandra Horyna mit der kleinen Anna.
- Foto: Karl Pufler
- hochgeladen von Karl Pufler
Alexandra Horyna arbeitet beim Kinderhospitz Netz als Freiwillige.
MEIDLING. "Ich wollte eigentlich immer schon mit Kindern arbeiten", erzählt Alexandra Horyna. Als Angestellte bei einer Versicherung kam sie allerdings nie dazu.
Vor sieben Jahren wollte sie sich privat neu orientieren. Also ging sie zur Freiwilligenmesse, um sich umzuschauen, wo sie sich engagieren könnte. "Das Erste, was mir wirklich ins Auge gesprungen ist, war das Meidlinger Kinderhospiz Netz", erinnert sich die heute 54-Jährige. Sie wollte weitergehen, weil sie sich das nicht zutraute. Aber eine freundliche Mitarbeiterin vom "Netz" informierte sie.
Seit 2012 Ehrenamtlich tätig
Das Kinderhospiz Netz betreut Kinder mit lebensbedrohlichen oder -verkürzenden Krankheiten. Aber nicht nur die betroffenen Kleinen, sondern auch die gesunden Geschwister werden von den Freiwilligen der Organisation aus dem schweren Alltag herausgeholt.
Nachdem Horyna gründlich überlegt hatte, war ihr klar, dass sie diese Aufgabe übernehmen wolle. Sie bekam eine Schulung und ist nun seit 2012 als Ehrenamtliche beim "Netz" tätig.
Gemeinsam spazieren gehen
Anfangs hat sich Horyna nur mit den Geschwister-Kindern der Patienten beschäftigt. Dabei kam es immer wieder zu tollen Momenten, berichtet die Liesingerin: "Mich hat eine kleine Maus an der Hand genommen und gesagt: ,Heute gehörst du ganz mir'." So verbrachten die beiden einen schönen Tag, an dem die Fünfjährige einmal im Mittelpunkt stand.
"Wir machen mit den Kindern auch Wochenendausflüge", erzählt Horyna. Dabei geht es etwa zum Therapiehof in Leobersdorf, wo die Kleinen unbeschwert Zeit mit Pferden, Ziegen, Hühnern und Spielen verbringen können.
380 Stunden im Jahr
Inzwischen kümmert sich Alexandra Horyna mehr um Organisatorisches. So plant sie diverse Flohmärkte oder Feste mit, um die finanzielle Situation des Kinderhospiz Netz zu verbessern. Dabei werden Cremen selbst angerührt oder Traumfänger gebastelt, die dann etwa auf Weihnachtsmärkten angeboten werden.
Trotz ihres Ganztagsjobs bei der Reiseversicherung engagierte sich Alexandra Horyna im vergangenen Jahr rund 380 Stunden für das "Netz". "Aber das ist keine Arbeit, aus dieser Beschäftigung schöpfe ich viel Kraft für mein Leben", so die 54-Jährige.
Wer Interesse hat, meldet sich beim Kinderhospiz Netz unter office@kinderhospiz.at oder 01/786 34 12, oder besucht die Mitarbeiter des Vereins persönlich auf der kommenden Wiener Freiwilligenmesse.
Wiener Herzen
"Jeder Mensch, der sich für etwas engagiert, hat eine bessere Lebensqualität als andere, die nur so dahinvegetieren." Bruno Kreiskys Zitat ist direkt, ein bisschen gemein – und wahr. Denn beinahe jeder dritte Wiener leistet in seiner Freizeit unbezahlte freiwillige Arbeit.
Diese "Wiener Herzen" stellt die Wiener Bezirkszeitung nun ins Rampenlicht. Warum? Weil es tolle Geschichten sind über Menschen, deren Herzen unendlich groß scheinen. Und weil wir Institutionen vorstellen möchten, denen es oft schwerfällt, gehört zu werden. Kennen Sie ein "Wiener Herz", dann schreiben Sie uns an wienerherzen@bezirkszeitung.at
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