Macht und Rebel - nach dem Roman von Matias Faldbakken

- hochgeladen von Stefan Pratter
Ein Kurz-Review hierbei zu beginnen, ohne Querverweise auf das erste aufgeführte Stück „The Cocka Hola Company“ zu schreiben, scheint mir ungenügend. Die Aufführung zu „The Cocka Hola Company“ liegt zwar schon ein paar Jahre zurück, hat, wahrscheinlich, oder besser ganz sicher sogar, mitunter auf die Location bezogen „Garage-X im ersten Bezirk“, wo man als einzigen Zugang zur „Tribüne“ über die Bühne gehen musste, eine durchaus verstörende Wirkung hinterlassen. Die Buchreihe der skandinavischen Misanthropie ist nicht Jeder-MANNS Sache- so hatte aber dieses Stück durchaus auflockernde Aspekte. Lag es am Umstand, dass die Darsteller, im Gegensatz zur Cocka Hola Company, rein weiblich besetzt waren, oder um es auch mit der Wortwahl aus dem Buch/Stück zu beschreiben - sortenrein?
Wurde dies bewusst als Kontroverse zum ersten Stück so gewählt? Der Inhalt - die Story, oder zumindest der menschenverachtende Zugang in „Macht und Rebel“ ist ähnlich der TCHC - zwar interessant und spannend, jedoch weiß man nie so genau ob man es für gut, oder richtig empfinden und wahrnehmen kann.
Es regt zum Nachdenken an, und das ist es was ein zynisches Buch meiner Meinung nach auch tun muss.
Zum Teil an der Grenze des guten Geschmacks, zum Teil auch weit darüber hinaus, bietet das Buch bereits mannigfaltige Interpretationsmöglichkeiten - die Aufführung im Werk-X - mit der absolut gelungenen, auffrischenden und parodistischen Einlage eines aktuellen Politcharakters, was dermaßen unerwartet kam; die Tatsache, dass Manipulation von, nennen wir es in diesem Zusammenhang - einfach gestrickten Geistern, allgegenwärtig erscheint und auf spielerische Art jedem möglich wäre, noch um einiges mehr.
Die intime, ich würde es eher beklemmende Atmosphäre bei TCHC im Garage-X, wurde durch die Wahl einer Frontalaufführung im Werk-X, 1120 Wien, genommen und somit zugänglicher gemacht.
Mit einer Aufführungslänge von über 2h war es äußerst beeindruckend, wie detailliert man sich an das Buch gehalten hat. Die Dialoge und mehr noch die Monologe sind keineswegs einfach, weder in Länge noch in ihrer Komplexität des Satzbaus betreffend und deshalb „Hut ab“ für diese Leistung und der flüssigen Darbietung. Der grenzwertige Sprachgebrauch, speziell die Phonetik wird aufeinanderfolgende Aufführungen am selben Tag, oder an Wochenenden garantiert erschweren, oder anders - die Stimmgewalt wurde gegen Ende mit Heiserkeit ergänzt - deshalb auch großen Respekt für die sportliche Leistung der Darstellerinnen. Zum Thema Stimmgewalt - muss hierbei auch die musikalische Untermalung des Stückes betrachtet werden: Ein Mann mit Klavier, Gitarre, Basedrum und einer Stimme die seines Gleichen sucht. Mir kam in diesem Zusammenhang - reduzierte 'Eagles of Death Metal' gepaart mit Soul und einer Nuance 'Adam Green' in den Sinn.
Kompromiss oder Konflikt?
Hat man Faldbakken gelesen, ist klar, dass nur der Konflikt was bewirkt. Kann ich das vertreten? Nun jein! - Ich bin, weiß ‚wer auch immer‘ kein Freund von ‚grau‘ - mir ist schwarz oder weiß - ‚0 oder 1‘ der angenehmste Zugang. Hm. Nicht alles, auch wenn ein Kompromiss oft fad und lasch wirken kann, ist es oftmals die richtige Lösung. Weniger Jammern - auch mal akzeptieren, sonst läuft man Gefahr unnötig Hass zu generieren - Hass gegen alles und jeden.
Und Hass generell verschwendet lediglich schöne Momente - Nicht mehr und nicht weniger.
Review zur Erstaufführung im Werk-X 1120 Wien, 23.02.2017, 19:30 Uhr
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