Mariahilf
Wird die FPÖ jetzt grün?

- Als neuer Klubobmann will Yves Bertassi neue Wege gehen und mehr Umweltschutz-Themen in das FPÖ-Programm eingliedern.
- Foto: FPÖ Mariahilf
- hochgeladen von Larissa Reisenbauer
Bei 14 Anträgen beschäftigten sich die Blauen bei elf mit grünen Themen. Ein neuer Trend?
MARIAHILF. Von 10,8 auf sieben Prozent: Mehr als drei Prozent weniger zeigte das Ergebnis der FPÖ Mariahilf bei der vergangenen Nationalratswahl im September im Vergleich zur Wahl im Jahr 2017.
Dass dieser sichtbare Rückgang mit den bundesweiten Vorfällen in der Freiheitlichen Partei zusammenhängt, negiert Yves Bertassi, neuer Klubobmann der FPÖ Mariahilf, nicht. Trotzdem möchte er eine neue Linie gehen und ab sofort mehr auf nachhaltige Themen setzen.
Blau wird grün?
Dies signalisierte er auch in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung. Elf von 14 Anträgen beschäftigten sich mit Themen, die noch vor einigen Jahren nur bei den Grünen zu finden waren. "Die Zahl der Begrünungsanträge hat nichts mit der letzten Nationalratswahl zu tun, die Anträge hatten wir als Idee bereits zwei Monate vorher. Grund für die zahlreichen Anträge ist, dass ich neuer Klubobmann bin und mir das Thema Umweltschutz sehr am Herzen liegt", erklärt Yves Bertassi und stellt sich damit seinen Kritikern.
Betonen möchte Bertassi jedoch, dass ihm auch der "richtige Zugang" zum Thema Klimaschutz sehr wichtig ist. Von der "kursierenden Panikmache" möchte er Abstand nehmen. Er will realistische und umsetzbare Lösungen für den Umweltschutz finden sowie die Bevölkerung durch gezielt gesetzte Anreize davon überzeugen, nachhaltiger zu leben. "Menschen an die Hand zu nehmen und ihnen zu zeigen, wie sie umweltfreundlicher handeln können ist besser, als zahlreiche Verbote auszusprechen", so Bertassi.
Begrünung ist der Anfang
In den Anträgen des FP-Klubobmanns ist eine spezielle Richtung erkennbar: Er will den Bezirk durch mehr Pflanzenstreifen, Baumschutzmaßnahmen, Begrünung von Lichtmasten, Blumenbeeten und "coolen" Dächern an Haltestellen grüner gestalten.
Im Gespräch mit der bz richtet er seine Gedanken jedoch auch auf das Thema Fassadenbegrünung. "Wir würden uns hier ein neu überarbeitetes Wien-Projekt wünschen. Denn die derzeitige Förderung von 5.000 Euro Maximum ist viel zu wenig. Rechnet man die Kosten zusammen –also neben der Anschaffung auch die Erhaltung und die laufende Instandhaltung – ist eine Begrünung der Hausfassade für viele Wohnhausbesitzer nicht lukrativ. Hier müssen Maßnahmen gesetzt werden", ist sich Bertassi sicher.
Lob und Kritik
"Wir freuen uns, wenn wir andere Fraktionen davon überzeugen können, wie dringend notwendig Maßnahmen gegen die Klimakrise sind. Allerdings entpuppen sich derartige Anträge regelmäßig als reine Inszenierung, wenn nachhaltige Ini-tiativen der Grünen Mariahilf, wie Begrünung im öffentlichen Raum oder Ausbau der Radin-frastruktur, abgelehnt werden", sagt Michi Reichelt (Grüne).
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