Schritt für Schritt zu den „e“

BB: Thomatal ist mit 345 Einwohnern eine im Bundesland-Salzburg-Vergleich kleine Gemeinde, die ihre Möglichkeiten in Sachen Energie-Effizienz gut ausnützt. Sie haben im e5-Programm bereits drei „e“ und darüber hinaus den European Energie Globe Award in Siber. Wofür erhält man so etwas?
ROLAND GAPPMAIER: „Es ist eine Summe aus vielen einzelnen Maßnahmen. Ein Bonus war dabei vor allem die Errichtung des Gemeindezentrums in Passiv-/Niedrigenergiestandard. Gleichzeitig mit dem Bau wurde ein Fernwärme-Mikronetz für den Ortskern errichtet, wo die Heizung der Volksschule und des Kindergartengebäudes von Öl bzw. elektrischen Strom auf Biomasse – alles aus Lungauer Wäldern – umgestellt werden konnte.“

BB: Drei „e“, da stellt sich die Frage, was fehlt auf vier oder gar fünf „e“?
GAPPMAIER: „Die Entwicklung dorthin vollzieht sich Schritt für Schritt. Geplant ist aktuell eine kleine Photovoltaikanlage für die VS Thomatal, welche am Dach des Volksschul-Carports realisiert werden soll. Im Zuge der Überarbeitung des räumlichen Entwicklungskonzeptes wollen wir energierelevante Aussagen für den Flächenwidmungsplan und die Bebauungspläne treffen. Ein Beispiel wäre etwa in Ortskern der verpflichtende Anschluss an das Fernwärme-Mikronetz der Gemeinde. Das muss der Bauherr garantieren.
In den nächsten Jahre planen wir auch die Erweiterung der Ortsbeleuchtung in Angriff zu nehmen. Dabei setzen wir nach Möglichkeit auf die neuste LED-Technik.“

BB: Ein Problem bei der Erreichung weiterer „e“ dürfte im Mobilitätsbereich liegen, nicht wahr?
GAPPMAIER: „Stimmt. Hier könnten wir vor allem im Schülertransport einen wichtigen Schritt nach vorne tun, wenn wir in Form eines eigenen Transportfahrzeuges – idealerweise mit alternativem Antrieb – den Nahverkehr anbieten. Denkbar wäre etwa, dass dieses Fahrzeug neben den Schüler- und Kindergartenkindertransport, den üblichen öffentlichen Verkehr für die Thomataler und Gäste anbietet. Im e5-Team der Gemeinde mit derzeit sieben Mitgliedern unter der Leitung von Silvia Santner, arbeiten wir an dieser Idee und Vision."