Alte Diesel-Lok fährt weiter

Die Murtalbahn müsse attraktiver werden, um ihren Fortbestand langfristig zu sichern, ist Hans Bogensberger überzeugt.
  • Die Murtalbahn müsse attraktiver werden, um ihren Fortbestand langfristig zu sichern, ist Hans Bogensberger überzeugt.
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Nach der seit Ende Jänner herrschenden Ungewissheit über den Fortbestand der Murtalbahn zeichnet sich seit letzter Woche wieder Optimismus ab. Die alte Diesel-Lok fährt weiter. Der Initiator der Aktionsplattform „Murtalbahn-JA“, Hans Bogensberger, weist zudem auf die dringend notwendige Modernisierung hin.

LUNGAU (rec). Einer, der die Geschehnisse rund um die Einsparungspläne der steiermärkischen Landesregierung mit Argusaugen verfolgt, ist der Ramingsteiner Altbürgermeister Hans Bogensberger. „Auch wenn es noch eine Finanzierungslücke im Landesbudget zu füllen gilt, ist von einer Schließung der Murtalbahn derzeit keine Rede mehr“, verweist der Lungauer auf Informationen von der Betriebsleitung.

„Teilerfolg für Murtalbahn“
Das grundsätzliche Bekenntnis der steiermärkischen Landesregierung zum Erhalt bestätigte auch der Murtalbahn-Betriebsleiter Johann Fritz. „Wir werden Einsparungen vornehmen müssen. In welchem Ausmaß, erfahren wir Mitte April“, so Fritz. Als Teilerfolg wertet diese Nachrichten Hans Bogensberger, Gründer der Aktionsplattform „Murtalbahn-JA“, die auf Facebook zu finden ist. Bei einer tatsächlichen Schließung hätte der Ramingsteiner Altbürgermeister sein innerhalb kurzer Zeit aufgebautes Netzwerk genutzt, um Aktionen, teils unterstützt von Prominenten, zu starten. „Die Erhaltung der Bahn ist einerseits für den Regionalverkehr und die Anbindung an das ÖBB-Netz wichtig, andererseits stellt sie einen nicht zu unterschätzenden touristischen Faktor dar“, ist Bogensberger sicher. Von einer Schließung wäre auch der Dampfbummelzug betroffen gewesen. Wenngleich der Betrieb bis auf weiteres gesichert scheint, sieht Bogensberger für die Bahn in dieser Form keine Zukunft. Schließlich haben die Garnituren 30 bis 35 Jahre auf dem Buckel. „Wenn es wie bisher, mit Hängen und Würgen, gleich weitergeht, wird die Diskussion um eine Schließung bald wieder aufkommen.“

„Bahn muss für Fahrgäste attraktiver werden“
Es müsse endlich gelingen, die Attraktivität zu steigern, sprich: Wagenmaterial zu erneuern, komfortabel und behindertengerecht auszustatten, um von einem modernen Verkehrsmittel sprechen zu können, verweist der Ramingsteiner unter anderem auf eine Fülle von Rückmeldungen, die er per E-Mail und Facebook in den letzten Tagen erhält. Auch der Fahrplan sei jedenfalls optimierbar, man müsse sich allgemein mehr nach dem Bedarf richten: „Es sind immer zwei Garnituren unterwegs, zu gewissen Zeiten genügt auch eine“, ergänzt Hans Bogensberger und versichert: „Ich will niemandem Vorwürfe machen, wenn eingespart werden muss, haben Investitionen zunächst einmal keinen Platz, und ich bin auch kein Techniker, aber es gibt Möglichkeiten umzurüsten und sukzessive zu erneuern, um an ein zeitgemäßes technisches Niveau heranzukommen“, denkt er beispielsweise auch an einen Umstieg vom Dieselmotor der in die Jahre gekommenen Lok auf elektrischen Antrieb und in weiterer Folge an schnellere Transportzeiten.

Potential im Gütertransport
Neben dem Personenverkehr könne aber auch der Gütertransport wieder angekurbelt werden: „Die Murtalbahn wurde 1894 in einer technischen Meisterleistung erbaut und führte zu einer großen Gründerzeit im Lungau. Diese Innovation ist ins Stocken geraten. Der Gütertransport nach Osten ist ohne weiteres auch heute noch auf der Schiene möglich. Die Infrastruktur ist da. Man muss auf die Kunden zugehen“, sieht Hans Bogensberger Potential, das zahlreiche Lungauer Betriebe nutzen könnten, brachliegen.

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