6,7 Euro bleiben vom Korb
Das Land fördert Spezialisierungsmaßnahmen und Ausbildungen der Bauern, um die Zukunft der Landwirte zu sichern – dies vermelden ÖVP-Politiker beim Pressefrühstück am Hof des Untersulzbergbauern in Radstadt.
Selbstgemachte Butter, Milch der hauseigenen Kühe, frischgebackenes Brot sowie Marmelade vom Untersulzbergbauern, des Radstädters Konrad Haym, standen vergangene Woche vor LR Sepp Eisl, LT-Präsident Simon Illmer, LAbg. Hans Scharfetter und BBK-Obmann Silvester Gfrerer, die sich zum Thema „Regional statt global: Salzburger Bauern schaffen Versorgungssicherheit“ trafen. Das nette Ambiente und das g'schmackige regionale Frühstück lenkten jedoch nicht über die derzeit laufenden Diskussionen rund um die Zukunft der Landwirtschaft hinweg und auch nicht über die Tatsache, dass die Bauern ihre Verdienste in den vergangenen Jahren nicht steigern konnten. Gastgeber und Untersulzbergbauer Konrad Haym bringt es auf den Punkt: „Das Problem der Landwirte ist der Produktpreis und was der einzelne Bauer davon selbst bekommt“, denn die Aufteilung der Erlöse aus landwirtschaftlichen Produkten zeige, dass vom Einkaufspreis nur ein geringer Teil bei den Bauern selbst lande, bestätigt Landesrat Sepp Eisl: „Bei einem Produktkorb mit einem Liter Milch, Schwarzbrot, Bauernspeck und Käse, jeweils einem Kilo, zehn Eiern, einer Semmel und einem Kornspitz bezahlt der Konsument rund 29,16 Euro, der Landwirt erhält davon nur einen Anteil von 6,7 Euro, also schlanke 22,9 Prozent,“ das Empfinden der Konsumenten sei jedoch ein anderes. Die Chancen sehen Eisl und Co. in der Produktveredelung und Direktvermarktung: „Salzburg weiter zu einem Markt mit einzigartigen landwirtschaftlichen Spezialitäten auszubauen, hat einen großen Reiz“, so der Landesrat. Aus diesem Grund fördere das Land auch Spezialisierungsmaßnahmen und Ausbildungen der Bauern. „11 Millionen Euro stehen für die Landwirtschaftsschulen zu Verfügung, 500.000 Euro für Aus- und Weiterbildung, eine Million für den Ausbau weiterer Einkommensstandbeine und Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe, wie zum Beispiel Laufställe, Hofkäsereien, Heulagerräume, Melkanlagen und Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen können im laufenden Jahr mit mehr als 5 Millionen unterstützt werden“, so Agrar-Landesrat Sepp Eisl abschließend.
Alarmierende Zahlen für die ÖVP-Politiker
40 Prozent der Rindschfleisches der Hausverpflegung kommen nicht aus Österreich. „Hier ist die Gastronomie gefragt, die für heimische Produkte gewonnen werden muss“, bestätigt Bezirks-obmann der Wirtschaftskammer Hans Scharfetter, „die Gäste wissen die hohe Qualität unserer Produkte zu schätzen. Hier haben wir sicher noch Potenzial.“
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