Ein Tag im Zeichen des Arbeitspferdes
1. Lungauer Pferdesymposium begeistert Besucher aus ganz Österreich
Am 19. Oktober 2019 fand an der Landwirtschaftlichen Fachschule Tamsweg eine Tagung ganz im Zeichen des Arbeitspferdes statt.
Durch Initiative von Mercedes Ferner, einer Schülerin des Abschlussjahrganges 2019/20 der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein, trafen sich Interessierte aus dem ganzen Bundesgebiet, um nach einer Begrüßung durch Dir. Mathias Gappmaier (LFS Tamsweg) sowie Dir. Anton Hausleitner (HBLFA Raumberg-Gumpenstein), Hans Schitter – Obmann der BBK Lungau und dem GF des UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau, Markus Schaflechner, gespannt den Fachvorträgen zu folgen.
Nach einem Rückblick durch Mercedes Ferner auf die Einsatzgebiete und die Wertigkeit des Partners Pferd in vergangenen Zeiten referierte der Geschäftsführer des Salzburger Pferdezuchtverbandes, Johann Wieser, eindrucksvoll über züchterische Entwicklungen der Rasse Noriker, genetische Trends und marktbedingte Anpassungsstrategien. Das Zitat „Zukunft braucht Herkunft“ nicht außer Acht lassend, wurde ein Bogen von der Historie bis ins Jetzt gespannt – eine gute Überleitung zum Referat von Wolfgang Ehmeier aus Oftering: Den Obmann der Österreichischen Interessensgemeinschaft für Pferdekraft kann man als echten Pferdemenschen beschreiben. Er liebt und lebt, was er mit seinen Norikern tagtäglich auf seinem Hof in Oberösterreich praktiziert und in vielen Kursen über das LFI Oberösterreich weitergibt. Begeisternd, pointiert und mit vielen Bildern untermauert zeigte er die vielfältigen Möglichkeiten, Pferde auch in der heutigen Zeit in der Land- und Forstwirtschaft einsetzen zu können.
Alle drei Referenten samt Moderator Franz Lanschützer waren sich einig, dass die Zukunft in der Bewirtschaftung kleinbäuerlicher Betriebe, aber auch in spezialisierten Bereichen wie der Pflege von Naturschutzflächen und verstärkt im forstlichen Bereich liegen kann. Dem folgte ein Appell an die anwesenden Entscheidungsträger, um für diese Spezifikationen entsprechende Fördermöglichkeiten anzubieten und die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Arbeitspferden zu verbessern.
Nach einer mittäglichen Stärkung und anschließenden Präsentation der an der Schule aufgestellten Noriker-Deckhengste Schwarzwald Vulkan XIX und Hochtraun Vulkan XVIII durch Deckstellenleiter Sepp Burgstaller folgte unter großartigem Einsatz der ÖIPK eine Demonstration am Feld, wo dem Teilnehmerkreis die Arbeit am Grünland nähergebracht wurde. Vom Anspannen über das Mähen, Kreiseln, Schwaden und letztendlich Ausbringen des Mistes durch Spezialmaschinen wurde mit dem eigens aus Tirol angereisten Gespann von Hubert Kirchmair gezeigt, wie effektiv, vor allem aber ruhig und mit großem Gehorsam landwirtschaftliche Tätigkeiten ausgeführt werden können.
Ein großer Dank gilt den Organisatoren, allen Referenten, aber auch der ÖIPK für ihren Einsatz. Man darf gespannt sein auf das 2. Lungauer Pferdesymposium, welches planmäßig im Jahr 2021 stattfinden soll.
Irene Mösenbacher-Molterer
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