Pongau wird Wild(-Region)
Mit der Kandidatur des Bezirks zur Genussregion wird der Pongau essbar gemacht
Wir sind „Genussregion“ – die Proponenten des Vereins „Genussregion Pongauer Wild“, Barbara Saller und Stephan Maurer, treten mit der Kandidatur zur Genussregion für einen g'schmackigen Bezirk ein.
PONGAU (jb). Einer der letzten weißen Flecken auf der Genusslandkarte des Bundeslandes Salzburg soll nun kulinarisch eingefärbt werden – und zwar mit dem Thema „Wild“. Der Verein „Genussregion Pongauer Wild“ ist mit seinen Proponenten Barbara (Wetti) Saller – Lehenbäuerin in Bischofshofen und Kögerl-almwirtin sowie Stephan Maurer, Leader- und Regionalmanager, bereits gegründet. Vorbereitungsarbeiten sowie zahlreiche Besprechungen wurden durchgeführt, um den Pongau auf die sprichwörtliche „Via Culinaria“ zu führen. Genuss Region Öster-
reich ist eine geschützte Marke der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH, des Lebensministeriums und der AMA Marketing GmbH. Sie macht die regionalen landwirtschaftlichen Produkte und Spezialitäten sichtbar, stärkt damit den Tourismus und die Direktvermarkter. Im Zentrum steht die Information der Touristen und der Konsumenten über die spezifischen kulinarischen Angebote in der Region. „Die Bewerbung um die Anerkennung als Genussregion zielt darauf ab, einen Mehrwert für die Betriebe bei einer wesentlichen Steigerung der regionalen Wertschöpfung zu erreichen. Dem Pongau selbst bringt der ‚Beitritt‘ eine noch höhere Qualität bei Wildprodukten, einen touristischen Aufschwung und Einkommensmöglichkeiten für Direktvermarkter“, beschreibt Vereinsgründer Stephan Maurer die Vorteile für die Region, „eingereicht wurde der Antrag bereits vor zwei Jahren, aber jetzt sind wir bereit, die Vorgaben des Lebensmittelministeriums und der AMA Marketing GmbH zu erfüllen.“
Warum gerade Wild?
Das Thema Wild wurde aufgrund des regionaltypischen Hintergrundes gewählt. „Wild wird bei uns seit dem 15. Jahrhundert konsumiert. Bis ins 18. Jahrhundert war es jedoch das Privileg des Adels, Wildgerichte zu essen. Mit der starken Jägerschaft und der leckeren Küche in der Region, ist der Pongau ‚wildtechnisch‘ auch heute noch gut aufgestellt“, weiß Maurer, der zur Erhebung des „wilden“ geschichtlichen Hintergrundes Fritz Hörmann, Obmann und Kustos des Museumsvereins Werfen beauftragt hat, „Hörmann hat sich für uns in Bibliotheken über alte Wildrezepte sowie Spezialitäten aus vergangenen Jahrhunderten schlau gemacht und herausgefunden, dass neben den ‚klassischen‘ Wildgerichten wie Hirsch und Hase, auch Eichhörnchen, Dachs und ähnliche ‚Exoten‘ verarbeitet wurden. ‚(lacht)‘ Vielleicht werden wir diese Gerichte in manchen Küchen wieder auferstehen lassen“ – damit trägt das „Siegel“ Genussregion auch zur Wiederbelebung traditioneller und alter Überlieferungen bzw. Rezepte, sowie zur Konservierung alten Wissens bei.
Hat die Region Wild genug?
Die Frage, ob es in der Region für diesen kulinarischen Schwerpunkt einen ausreichenden Wildbestand gibt, stellt sich für Maurer nicht: „Wir wollen mit diesem edlen Produkt nicht die Massen bedienen, sondern vielmehr eine Gruppe ansprechen, die für beste Qualität auch einen ansprechenden Preis bezahlt. Was touristisch daraus gemacht wird, liegt aber in den Händen der TVBs.“ Auch die Zielgruppe ist für Maurer klar definiert: „Wir haben eine Hundertprozent-Zielgruppe, denn Genuss spricht einfach alle an.“
Infoveranstaltung am 26. Jänner
In einer Veranstaltung am 26. Jänner sollen zukünftige Vereinsmitglieder informiert und von der Marke „Genussregion Pongau Wild“ überzeugt werden. Wirte, Gastronomen und Direktvermarkter sind ebenso geladen wie Fleischer, Jäger oder Privatpersonen.
Dass die Genussregion interessant für jedermann ist, bestätigt Wolfgang Schwab, Lehrer in der Hermann Wielandner Hauptschule in Bischofshofen: „Zusammen mit der ECO-Klasse führe ich ein fächerübergreifendes Projekt zum Thema Genussregion Wild durch. Gemeinsam mit Fritz Hörmann und heimischen Gastronomen erstellen wir ein Wildkochbuch mit Rezepten von damals und heute. Das Buch soll selbst produziert und anschließend auch gedruckt werden.“
Nun gilt es genügend Vereinsmitglieder zu begeistern und Ideen zu sammeln, um den Pongau möglichst schnell „Wild“ zu machen.
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